Unternehmer Willi Jost (54)
„Mit der EN 1090 lieber noch etwas abwarten!“
„Der allgemeine Metallbau, Treppenbau, Balkone und Geländer machen den Hauptbestandteil unserer Produktion aus. Renovationen und Sanierungen bekommen auch immer mehr Bedeutung. Generell ist die Zeit der guten Margen in der Schweiz vorbei, dies vor allem durch den Druck der ausländischen Firmen, welche die größeren Schweizer Betriebe mit wesentlich tieferen Angeboten unter Druck setzen. Dadurch spüren auch wir als Kleinbetrieb einen gewissen Druck, weil die größeren Firmen auch kleinere Auftragsvolumen, die früher nicht interessant waren, bearbeiten. Die Herausforderung besteht für uns nun darin, dem Kunden eine günstige und effiziente Lösung anzubieten, die für beide Seiten interessant ist. Da die Schweiz nach wie vor ein Hochpreisland ist, wird es immer schwieriger die Kundschaft von unseren Vorteilen zu überzeugen. Was uns allen gemein ist, sind die Herausforderungen der Digitalisierung. Im Büro arbeiten wir schon längst mit CAD, aber in der Werkstatt haben wir wegen unserer Stärke in der Einzelanfertigung noch nicht viel automatisiert. Erst bei größeren Mengen ist die Umstellung auf digital für uns ein Thema. Vieles wird teurer: Schulungen, Prüfungen, Kontrollen verursachen Kosten, aber die Kunden fragen diese Leistungen in der Regel nicht ab. Zum Beispiel die EN 1090; bei dieser Norm ist unser Verband vorgeprescht, um die Norm möglichst bald umzusetzen und viele Firmen sind schnell auf diesen Zug aufgesprungen, obschon nicht einmal in der EU Einigkeit herrscht. Da wäre es sicher wünschenswert gewesen, ein wenig Zurückhaltung zu üben.“