Das letzte Luftschiff

Installation von Metz Stahl- und Metallbau

Mit dem ersten Zeppelin war der Mensch im frühen 20. Jahrhundert der Luft so nahe wie kaum zuvor. Doch die Ära der Luftschiffe war von kurzer Dauer und wurde schnell durch andere Innovationen ersetzt. Trotzdem hat der Zeppelin bis heute symbolische Bedeutung und bietet Potenzial für künstlerische Konzepte.

Die Landesgartenschau (LGS) 2018 in Würzburg bietet Platz für Ideen. Im Rahmen eines Wettbewerbs konzipierte Michael Ehlers die Kunst- und Medieninstallation „Das letzte Luftschiff“ für die LGS 2018: Der Künstler ließ sich von der Landung der LZ 130 Graf Zeppelin II am Hubland in Würzburg inspirieren. Das war am 6. August 1939. Ehlers erkannte den geschichtlich-künstlerischen Mehrwert und gewann mit seinem Konzept den Künstlerwettbewerb der LGS 2018.

Im aufgebauten Zustand ist die geometrische Konstruktion 20 Meter lang und 7 Meter hoch. Zusätzlich wird es am Bug auf etwa 7,58 Meter in die Höhe gezogen – so entsteht eine dynamische Gesamtwirkung. Die prozessorientierte Installation verweist auf die Halbwertszeit technischer Utopien, die trotz ihrer Gewaltigkeit wieder zerfallen und von der Natur zurückerobert werden. Metz Stahl- und Metallbau aus Würzburg setzte den Entwurf um.

Um eine lange Lebensdauer des Werks sicherzustellen, übernahm Coatinc Würzburg (CWÜ) den Korrosionsschutz des Bauwerks. An diesem Standort der Gruppe hat man bereits viel Erfahrung mit der Veredelung von Kunst aus Stahl gesammelt. „Mit Fachwissen und viel Liebe zum Detail wurde jedes einzelne Tragwerkselement mittels der Feuerverzinkung von uns vor Korrosion geschützt“, erläutert , Geschäftsbereichsleiterin der CWÜ. Sie veredelte die insgesamt 5,5 Tonnen Stahl für Michael Ehlers Kunstprojekt. Dies schuf die Basis für den letzten Kunstgriff: Das Objekt aus Stahl wurde mit schnell wachsenden Kletterpflanzen wie Hopfen und Kapuzinerkresse bepflanzt.

Für aktuelle Informationen zum „Letzten Luftschiff” wurde eine Internet-Seite online geschaltet. Es kann die gesamte Entstehung – vom Gerüst bis zum bewachsenen Kunstwerk – per installierter Webcam unter www.dasletzteluftschiff.de beobachtet werden. Die Installation kann auf der Landesgartenschau 2018 vom 12. April bis zum 7. Oktober besucht werden, bleibt darüber hinaus aber Jahrzehnte dauerhaft als Kunst im Park des neuen Stadtteils Würzburg-Hubland ausgestellt.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 1-2/2022

Uhl Stahl- & Metallbau

Die Geschäftsleitung bilanziert

Thomas Schneider, neben seinem Bruder Frank und Marko Graf einer der Geschäftsführer des Traditionsunternehmens in Würzburg, sagt, dass sich der Jahresumsatz trotz aller Widrigkeiten auf dem guten...

mehr

Stahl-Innovationspreis 2018

Drei Gewinner im Bauwesen

Um die jüngeren Stadtteile rechts der Isar besser an die Altstadt auf der anderen Flussseite anzubinden, erbaute die Stadt Freising eine neue Fuß- und Radwegbrücke in der ökologisch sensiblen...

mehr
Ausgabe 04/2020

Würdevoller Platz gesucht

Für Finalist beim Herimann Kunstpreis

Das Kunstwerk „Schön hier oben“ ist aus Blech und in Mischtechnik vergoldet. Die Metallgestalterin Regine Hobein hat mit dem Werk im Jahr 2018 am Kunstpreis für zeitgenössische...

mehr
Ausgabe 05/2010 Top-Stahlbau

Großes Theater um Fassaden aus Würzburg

Das Würzburger Unternehmen Gartner Steel and Glass fertigte eine winkelförmige Stahl-Glas-Fassade für das Grand Canal Theatre in der irischen Hauptstadt. Seine geknickten Dach- und Fassadenflächen...

mehr
Ausgabe 01/2018

Stahl kann mehr

Wolfgang Bleck, Elvira Moeller (Hrsg.): Handbuch Stahl, Hanser Verlag, München 2017. ISBN 978-3-446-44961-9: 210 Euro bis 5.2. 2018 (ISBN 978-3-446-44962-6 für das E-Book: 169,99 Euro) Stahl ist der...

mehr