Parkhaus umgenutzt

Außergewöhnliche Brandschutz-Lösung von Hörmann

Umnutzungen von Bestandsbauten sind selten ein leichtes Unterfangen. Stehen sich neue und alte Nutzung diametral gegenüber, braucht es eine mutige Idee. Wie Meinhard von Gerkan sie bei der Umwandlung eines Parkhauses in ein Bürogebäude für die lettische Staatsbank gehabt hat.

Die „Citadeles Moduli“ in seiner Heimatstadt Riga prägt heute mit ihren acht markanten Kuben das rechte Ufer der Düna. Für diesen in vielerlei Hinsicht außergewöhnlichen Bestandsbau lieferte Hörmann nicht weniger außergewöhnliche Brandschutzlösungen.
Das bestehende Parkhaus zu überbauen und ein modernes, zeitgemäßes Gebäude zu schaffen, nahm insgesamt 14 Monaten Bauzeit in Anspruch. Nun steht am Rand der Innenstadt ein allen zeitgemäßen Anforderungen entsprechendes multi-funktionales Bürogebäude. Für den Nutzer, die lettische Staatsbank, bietet das Gebäude neben ausreichend Platz für alle Back-Office-Bereiche auch zwei äußerst komfortable Schalterhallen, sowie viele öffentliche Bereiche.
 
Rückblick. Bereits seit 1994 versuchten Investoren wiederholt an dieser Stelle ein Bürogebäude zu errichten. Nach diversen Vorschlägen, die allesamt von der Baubehörde abgelehnt wurden, hat der Sohn der Stadt Riga, Meinhard von Gerkan, einen an die Markthallen der Stadt angelehnten, sehr modernen Entwurf für die Umplanung des bestehenden Parkhauses eingereicht. Die kubistischen Module, die dem Objekt den Namen Citadeles Moduli geben, fanden Gefallen und wurden zügig von der Baubehörde genehmigt. Abstimmen mussten sich die Bauherren darüber hinaus mit der Unesco, da die Innenstadt zum Wertkulturerbe gehört.
 
Lamellenfassade. Außen ist die Citadeles Moduli mit einer Lamellenfassade in warmen Herbsttönen gestaltet, die im Kontrast zur streng geometrischen Granitverkleidung stehen, die dem Gebäude eine quadratische Kubatur zuteilt. Unterbrochen werden die streng gradlinigen Formen durch die runden Außenaufzüge.
Im Inneren haben die Designer des Büros M+ Design die Bereiche konsequent durch Farben kodiert: Die Flure sowie die öffentliche Bereiche werden zum Beispiel von der Power-Farbe Rot gekennzeichnet. Alle Flure sind mit geradlinigen Wandverkleidungen belegt, in welche für das Auge angenehme Beleuchtung eingearbeitet wurde. Ein roter Teppich im wörtlichen und übertragenen Sinn begleitet die Klienten der Bank, bis zum Platz des Beraters. Hochwertige Materialien, wie Holz, Leder und Chrom schaffen ein dezentes Umfeld.
 
Brandschutz nahtlos integriert. Bemerkenswert gelöst ist die Integration des Brandschutzes in die Eingangsbereiche zwischen den einzelnen Modulen des Gebäudes. Da das hohe Eingangsfoyer über das erste Geschoss ragt, entsteht hier eine Balustrade. Das Foyer als eigener Brandabschnitt musste über die gesamte Höhe des Raumes gegen den Durchtritt von Flammen und Rauch abgesichert werden. Doch nicht allein die Höhe, auch die nahtlose Integration der Brandschutzelemente in die Innenraumgestaltung war hier produkttechnisch zu lösen.
Im Erdgeschoss gliedern zwei Säulen die Öffnung zu Fahrstuhl und Treppenhaus in drei Durchgänge. Hörmann lieferte für die Situation eine den funktionalen und hohen gestalterischen Anforderung gleichermaßen entsprechende Lösung. Den mittleren Durchgang verschließt eine T30-Feuerschutztür aus einer schmalen Aluminium-Rohrrahmenkonstruktion. Die benachbarten werden durch eine Festverglasung abgesichert, wobei sie aus derselben Profilkonstruktion wie die Tür besteht und zugleich geschickt abgestimmt die Taktung der Holzverschalung an den benachbarten Wänden aufnimmt und optisch fortsetzt.
Oberhalb der Geschossdecke setzen die Aluminiumrahmen mit dem Funktionsglas das Erscheinungsbild fort. So fügt sich der Brandschutz beinahe naturwüchsig in die Hallengestaltung ein. Nicht nur hier: Auf allen Etagen passen sich die vollflächig verglasten Rohrrahmentüren mit schmalen Profilen in Anthrazit geschmackvoll in die Gesamtgestaltung ein.
 
Hochwertige Verkleidung. Neben Aluminium-Brandschutz lieferte das Steinhagener Familienunternehmen auch Stahl-Feuer-schutztüren. Jene zu den Etagenverteiler-Räumen sind hinter den in Holz gestalteten „Tapetentüren“ überhaupt nicht wahr zu nehmen. Eine Besonderheit stellen auch die Etagen-Zugangstüren in den hinteren Treppenhäusern dar. Die Türen sind Bestandteil der hochwertig gestalteten Wandverkleidung. Dazu wurden stumpf einschlagende STS-Türen von Hörmann bauseitig beplankt. Auf diese Weise verlaufen die horizontalen Linien der Beplankung über die Türen hinweg und macht sie praktisch unsichtbar.
 
Info + Kontakte
 
Hörmann KG
Verkaufsgesellschaft
Upheider Weg 94-98
33803 Steinhagen
Tel. +49 (0)5204/915-0
Fax +49 (0)5204/915-277

www.hoermann.de
 

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