Marktzahlen

DACH-Fenstermarkt unter Druck

Zahlen weiterhin rückläufig

Der aggregierte Fenstermarkt in den DACH-Ländern befindet sich seit 2022 im Rezessionsmodus. Im Jahr 2023 folgte ein erheblicher Rückgang, wobei der Absatz um 11,7 % auf 17,5 Millionen Fenstereinheiten sank. Dieser Abwärtstrend setzte sich 2024 fort, mit einem weiteren Rückgang von 6,3% auf 16,4 Millionen Einheiten. Die Entwicklung für 2025 bleibt schwach, mit einem prognostizierten leichten Rückgang des Volumens um 1,2 % auf 16,2 Millionen Fenstereinheiten, wie eine neue Studie von Interconnection Consulting zeigt.

Neubau deutlich geschrumpft

Vor allem der Fensterabsatz im Neubaubereich wurde durch die hohen Baufinanzierungskosten deutlich beeinträchtigt. Der aggregierte Fenstermarkt DACH im Neubau ist im Zeitraum 2022 bis 2024 um 29,4% auf 6,6 Millionen Fenstereinheiten geschrumpft, die Sanierung blieb hingegen bereits 2024 positiv mit einem leichten Plus von 0,5% nach Menge. Für 2025 wird erwartet, dass 61,9% aller Fenster im Sanierungssegment verkauft werden, während der Neubauanteil weiter abnimmt. Ein Aufschwung im Neubau am Fenstermarkt DACH wird erst ab 2026 erwartet.

Sanierungsbonus fruchtet in Österreich

Ein wirklicher Aufschwung im Sanierungssegment am Fenstermarkt in DACH konnte 2024 nur in Österreich festgestellt werden (+7,5%). Dieser Aufschwung passierte jedoch in Österreich von einem sehr niedrigen Niveau aus. Anders als in Deutschland ist in Österreich die Sanierung auch während der Corona-Pandemie 2020 geschrumpft und blieb darüber hinaus in den Jahren 2022 und 2023 rückläufig, da mehr in Photovoltaik und Heizungssystemtausch investiert wurde als in die Gebäudehülle (Fensteraustausch). Für 2025 wird für alle drei Märkte im Sanierungsbereich eine Erholung erwartet, da aufgrund der gesunkenen Finanzierungs- und Materialkosten die Märkte etwas an Dynamik gewinnen werden. „Für den Neubau ist die Erholung allerdings erfahrungsgemäß etwas länger als in der Sanierung, da die Baugenehmigungen erst mit 2025 eine positive Dynamik annehmen“, erklärt Laszlo Barla, Autor der Studie.

Da der Wohnbau in allen drei Märkten stärker gefallen ist als der Nicht-Wohnbau in den Jahren 2023 und 2024, ist der Anteil der reinen Kunststoff-Fenster (ohne Kombinationen) von 49,0% im Jahr 2022 auf 48,3% gefallen. Rückläufig sind auch Fenster aus reinem Holz (hoher Wartungsaufwand) mit einem Mengenanteil von 11,0% im Jahr 2024. Fenster aus Metall haben gegenüber 2022 (18,0%) etwas an Anteilen gewonnen und stehen 2024 bei 18,5%. Kombinationen weisen die stärkste Dynamik auf und machen zusammen 22,1% des Marktes in DACH aus, wobei sie besonders stark in Österreich und der Schweiz vertreten sind.


Abbildung: Interconnection

Abbildung: Interconnection

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