Innovativ aus Prinzip

Neue Konstruktionen dank Technologiefortschritt

Für das Jahr 2016 sind 13 Weltpremieren angekündigt, zum Jahresauftakt auf der Hausmesse in Pfronten stellte der Global Player bereits mit sechs Weltneuheiten seine Innovationskraft unter Beweis. Für Fachjournalisten aus den USA war dies Grund genug, für den traditionellen Fachpressetag über den großen Teich zu fliegen. Etwa eine Stunde lang schilderten Dr. Rüdiger Kapitzka – CEO der DMG Mori Aktiengesellschaft – und Dr.-Ing. Masahiko Mori – CEO der DMG Mori Company Limited –  vor rund 80 Fachjournalisten aus allen Herrenländern die Marktsituation des Unternehmens.
Am Firmenstandort Pfronten sind derzeit 1.200 Mitarbeiter beschäftigt, davon 100 Auszubildende, vor allem in den Berufen Industriemechaniker, Werkzeugmacher und Mechatroniker. Der normale Werksbetrieb läuft parallel trotz Hausmesse. Der Infoscreen in der Produktionshalle der duoBlock Universalfräsmaschinen zeigt an, dass in der Messewoche eine Maschine fertiggestellt werden soll. Die Bauzeit für eine dieser Maschinen beträgt zwischen sechs und acht Wochen. Auf Standmontageplätzen stehen fünf fast fertige duoBlock nebeneinander gereiht. Auf jeder Maschine turnen zwei bis drei Monteure herum. Eine Verbesserung ist beispielsweise das Radmagazin, das als Fünffach-Rad Platz für 453 Werkzeuge bietet. An einem Rad lassen sich zwischen 40 und 93 Werkzeuge installieren. Über den Computer wird jeder Montagefortschritt visualisiert und festgehalten. Für die Materialbeschaffer in der Nachtschicht ist auf dem Monitor exakt ersichtlich, welche Bauteile die Monteure am nächsten Tag brauchen. Und weil Hightech keine großen Temperaturschwankungen verträgt, werden seit etwa 15 Jahren die Produktionshallen bis auf 0,5 °C oder minus konstant temperiert.

Konstruktionen neu denken

Neue Perspektiven sowohl für Konstruktionen als auch für Produktionsabläufe eröffnet beispielsweise die Lasertec 65 3D. Die Hybridmaschine kombiniert Laserauftragsschweißen mittels Pulverdüse mit spanender Bearbeitung. Insbesondere für komplexe Geometrien ergeben sich mit dieser Technologie völlig neue Lösungen. Bereits erprobte Materialien sind Edelstahl, Nickel-Basislegierungen, Bronze- und Messinglegierungen oder Werkzeugstahl. Eine Maschine, die neben dem Auftragsschweißen, nicht nur fräst, sondern auch noch Drehbearbeitungen ausführt, ist bereits in Entwicklung.
Die technologischen Fortschritte der Maschinen stehen auf der einen Seite, auf der anderen geht es auch um eine sinnvolle Reduktion der Produktvielfalt. Die Kooperation mehrerer führender Maschinenhersteller unter der Firmierung DMG Mori hat zu einer hohen Anzahl von Produkten geführt, die in den nächsten Jahren weiter vereinheitlicht werden sollen. Dr.-Ing. Masahiko Mori kündigte an, dass es sieben Produktlinien mit ca. 220 unterschiedlichen Typen geben soll. Derzeit sind es noch ca. 300.

Metall bearbeiten auf einer 6-Meter-Achse

Eine imposante Weltpremiere ist die DMU 600 Gantry linear, die beispielsweise für den Bau von Turbinen, Schiffsmotoren oder Windanlagen eingesetzt wird. Für den Bau der Maschine mit einer sechs Meter langen Achse wurden in Pfronten eigens XXL-Center eingerichtet, die dafür gesetzten Fundamente ermöglichen die Fertigung von insgesamt zwölf Gantry linear pro Jahr. An dieser Maschine baut der Hersteller drei bis vier Monate. Die ausgestellte Anlage ist bereits an ein deutsches Unternehmen verkauft. Nach Angaben von Andreas Schrägle, Mitarbeiter der Qualitätssicherung, sind weitere solche Anlagen bestellt. Für den Markt der Hightechmaschinen in Deutschland konstatierte Dr. Rüdiger Kapitzka für 2016 ein leichtes Plus. Wachstum prognostizierte er u.a. für die Märkte USA, China, Japan, Indien und Thailand. Global betrachtet ist der Markt seit 2011 stabil und dies soll soweit die Prognose gestellt ist, auch bis 2017 so bleiben. Angesichts des stagnierenden globalen Marktes schlussfolgerte er: „Wenn der Markt nicht wächst, müssen wir näher am Kunden sein als der Wettbewerber.“ Geschäft machen kann nur, wer auf den Märkten präsent ist. DMG Mori ist das mit 159 Vertriebs- und Servicestandorten in 57 Ländern und einer Belegschaft von ca. 5.000 Mitarbeitern. Und der weitere Ausbau wird hurtig vorangetrieben: Dieses Jahr werden z.B. in Moskau, Korea und im japanischen Nara weitere Technologiecenter eröffnet. Im Iran ist der Hersteller mit der Grundstückssuche beschäftigt. „Maschinen von Deckel haben im Iran eine Tradition, an diese werden wir beim Aufbau eines Firmenstandorts dort anknüpfen“, so Dr. Kapitzka.  ⇥ma ◊

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