Drei neue VFF-Merkblätter
Energetische Kennwerte, Vorhangfassaden, Beschichten 03.09.2018 |Das VFF-Merkblatt ST.01: 2018-07 „Beschichten von Stahlteilen im Metallbau“ wurde nach umfangreicher Überarbeitung neu veröffentlicht. Es wurde insbesondere an die neu erschienene Norm DIN 55634 zum Korrosionsschutz von tragenden dünnwandigen Bauteilen aus Stahl angepasst.
Ausgangspunkt des Merkblattes, das erstmals 2002 erschienen ist, sind die hohen Anforderungen an Beschichtungen von Stahl-Bauteilen in Bezug auf Haftfestigkeit, Wetterbeständigkeit, Korrosionsschutz und Ästhetik. Dabei ist die Qualität der Beschichtung nicht nur abhängig vom Beschichtungsstoff, sondern, auch von der Art der Vorbehandlung und des Untergrundes. Diese Zusammenhänge erläutert das Merkblatt ST.01 ausführlich und unterstützt bei der Auswahl eines geeigneten und wirtschaftlichen Beschichtungsaufbaues. Im Abschnitt zur chemischen Vorbehandlung wird detailliert auf die Chromatierung und die alternativen, Cr(VI)-freien Passivierungsverfahren eingegangen.
Für das Merkblatt ES.01: 2018-07 „Energetische Kennwerte von Fenstern, Türen und Fassaden“ (Ersatz für ES.01: 2013-09) wurde eine Reihe aktualisierter Normen zur Berechnung der U-Werte berücksichtigt. Das Merkblatt erläutert die wärmetechnischen Kennwerte für verglaste Bauteile, die aufgrund der Anforderungen der europäischen Normung ermittelt und beachtet werden müssen. Dies sind insbesondere der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) und der g-Wert (Gesamtenenergiedurchlassgrad), die das Merkblatt in allen wesentlichen Einzelheiten für Gläser, Paneele, Fenster, Fenstertüren, Türen sowie Fassaden definiert und erklärt.
In die Neufassung wurden die 2018 erschienenen Normen zur Berechnung der U-Werte von Fenster/Türen EN ISO 10077-1 sowie von Rahmen EN ISO 10077-2 eingearbeitet. Weitere Änderungen: Zu den äquivalenten U-Werten wurde die Tabelle 1 mit den Beispielen für Argon gefüllte Referenzglastypen bzgl. unterschiedlicher Anwendungsfälle angepasst. Es wird auf die neue EN 17037 für eine angemessene Tageslichtversorgung hingewiesen. Der Abschnitt zu „Temporärer Wärmeschutz“ durch Abschlüsse (z.B. Rollläden) wurde neu gefasst. Änderungen der Produktnorm für Lichtkuppeln (EN 1873: 2016) werden behandelt.
Das VFF-Merkblatt FA.01: 2018-08 „Potentialausgleich und Blitzschutz bei Vorhangfassaden“ (Ersatz für FA.01: 2009-09) wurde aufgrund einer Reihe aktualisierter Normen und neuer Erkenntnisse zum Thema überarbeitet und um einen Anhang zum besseren Verständnis der komplexen Zusammenhänge beim Blitzschutz erweitert. Das Merkblatt definiert alle wichtigen Begriffe und macht deutlich, dass Potentialausgleich zum Schutz gegen elektrischen Schlag und Blitzschutz von Vorhangfassaden mit Blitzschutz-Potentialausgleich bis hin zur Fassade als Bestandteil des Äußeren Blitzschutzes erhebliche planerische Leistungen und Vorgaben erfordern, die nicht im Leistungsumfang der Fassadenhersteller enthalten sind. Ein Anschluss der Fassade zum Schutz gegen elektrischen Schlag kann freiwillig vereinbart werden. In diesem Fall sind zum Anschluss an das Potentialausgleichsystem Übergabepunkte im Rahmen der Ausführungsplanung abzustimmen und eindeutig zu definieren. Soll eine Vorhangfassade gar als natürlicher Bestandteil des Blitzschutzsystems genutzt werden, ist dies gesondert zu vereinbaren und entsprechend in der Leistungsbeschreibung als eigene Position auszuschreiben, da i.d.R. andere Verbindungen benötigt werden als standardmäßig vorhanden sind. Das Merkblatt stellt ausführlich die möglichen konstruktiven Lösungen für die Anforderungen von Potentialausgleich und Blitzschutz vor.
Zum besseren Verständnis der komplexen Zusammenhänge beim Blitzschutz wurden zudem ein Anhang mit einem Ablaufdiagramm zu den Entscheidungswegen zum Blitzschutz unter Einbeziehung der Fassade und ein Anhang mit Anwendungsbeispielen zum Blitzschutz ergänzt.
Mitglieder des VFF erhalten je ein Exemplar der neuen Merkblätter kostenlos, für andere wird eine Schutzgebühr fällig. www.window.de