Fenstermarkt D-A-CH Region steigt
Wie eine aktuelle Studie von Interconnection informiert, hat im Jahr 2016 der Fenstermarkt in Westeuropa aufgrund der erhöhten Neubautätigkeit seinen Absatz um 2,9% auf 59,8 Mio. verkaufte Fenstereinheiten gesteigert. Bis 2020 wird ein moderater Anstieg (+3.2% nach Menge pro Jahr, +4.2% in Wert pro Jahr) für die Branche erwartet.
DACH-Region profitiert von Zuwanderung
In allen Regionen Westeuropas konnte der Absatz zulegen. Am stärksten war das Wachstum in der DACH-Region mit 4,0%. Auch bis zum Prognosehorizont 2020 sollten es laut Interconnection die DACH-Region (4,5%/Jahr) sowie die nordischen Länder sein (+3,8%/Jahr), die das größte Wachstum aufweisen. In der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) ist der Markttreiber Nummer eins die Wohnungsknappheit in den Ballungsräumen. Die starke Zuwanderung verstärkt den Druck auf den Wohnbau. Die Politik reagiert vor allem in Deutschland auf Sonderabschreibungen zur Wohnbauförderung. So zeigt ein Blick auf die Baufertigstellungen eine deutliche Erholung am deutschen Wohnbau (2016 +13,1%).
Der Norden Europas
Die nordischen Länder (Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland) konnten 2016 ihren Absatz um 3,1% erhöhen. In Frankreich und den Beneluxstaaten stieg der Absatz 2016 um 2,6% und in Großbritannien und Irland um 2,5%. Der Umsatz konnte in Großbritannien aufgrund des Pfundverfalls jedoch nicht ansteigen. Und bereits für dieses Jahr wird auch der Absatz in dieser Region erstmals seit langem stagnieren. Die Region mit dem geringsten Absatzanstieg war der Süden Europas (Italien, Spanien, Portugal) mit einem Wachstum von 1,5%.
Markttreiber Neubau
Markttreiber im Wohnbau ist zwar der Neubau jedoch dominiert das Renovierungssegment noch immer alle fünf untersuchten Teilmärkte. In Südeuropa machen Renovierungen 72,5% des Gesamtmarktes aus. In Nordeuropa sind es 63,7%, Großbritannien und Irland verzeichnet einen Anteil von 63,2%, Frankreich und Benelux 61,9% und die DACH-Region 52,9%. Der Objektbau hingegen kommt nur allmählich in Fahrt.
Metallfenster leicht rückläufig
Vier von zehn Fenstern sind aus Kunststoff (42.8%). Hauptprofiteur des Wachstums im Wohnneubau sind Hersteller von Kunststofffenstern. „Wohnbauprojekte sind oft preisgetrieben, weshalb kostengünstige Kunststofffenster zum Einsatz kommen“, erklärt Laszlo Barla, Autor der Studie. Vor allem Wohnbauprojekte in Ballungszentren sind preisgetrieben, weshalb Anbieter aus Osteuropa in der Regel den Zuschlag erhalten. PVC gewinnt daher auch in den nächsten Jahren Marktanteile. Metall (25.8%) hingegen ist leicht rückläufig, weil der Objektbau nur langsam in Fahrt kommt. red, 6.9. 2017