Fenstermarkt in DACH-Region
D-A-CH:Leichtes Plus in 2020 / 53% Modernisierung 03.07.2021 |Die Fensterindustrie in Westeuropa kommt im Pandemiejahr 2020 mit -3,2% in Menge glimpflich durch die Krise, wie eine Marktstudie von Interconnection meldet. Vor allem das Renovierungssegment sorgte für eine Dämpfung des Gesamtmarktrückgangs. Nach einem weiteren leichten Rückgang 2021 von prognostizierten 2,1% soll die Fensterindustrie in den nächsten Jahren die pandemiebedingten Verluste durch überdurchschnittliche Wachstumsraten wieder kompensieren.
Insgesamt zeigt sich regionsübergreifend in Westeuropa, dass das Neubausegment in der Fensterindustrie größeren Schaden durch die Pandemie erlitten hat als der Renovierungssektor. Das Neubausegment fällt im Jahr 2020 um 4,8% auf 23,2 Mio. Fenstereinheiten. Das Renovierungssegment hingegen weist nur einen moderaten Rückgang von 2,1% auf. Für 2021 wird sich diese Schere sogar vergrößern. Während das Neubausegment aufgrund des Rückgangs der Baugenehmigungen im vergangenen Jahr nochmals um 6,8% zurückgehen wird, wird der Renovierungssektor sogar ein wenig zulegen (0,7%). Insgesamt ist der Renovierungssektor in Südeuropa mit einem Marktanteil von rund 75% so dominant, wie sonst in keiner Region Westeuropas. In der DACH-Region liegt er mit 53% am niedrigsten. Im Vergleich zwischen Wohnbau und Nicht-Wohnbau, zeigt sich, dass der Wohnbau besser durch die Krise kommt (Progn: 2021: -0,3%). Der Nicht-Wohnbau hingegen muss sich an die Veränderungen in Arbeit und Gesellschaft anpassen (Home-Office und Online-Shopping) mit dementsprechend sinkender Nachfrage und einen Rückgang von rund 6% in 2021.
DACH-Region trotzt der Krise
Die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) kam fast ungeschoren aus der Krise und erzielte 2020 sogar ein leichtes Plus (+1,5%). Damit war die DACH-Region die einzige Region Westeuropas, deren Fensterbranche auch im Krisenjahr 2020 ein Plus einfuhr.
Vor allem der Renovierungssektor konnte die Verluste im Neubausegment mehr als wettmachen. Den stärksten Rückgang mit -10% verzeichnete die Region Großbritannien & Irland aufgrund des geringen Investitionswillens von privaten und institutionellen Investoren. Sehr gut kommt auch die Fensterbranche in Südeuropa (Italien, Spanien, Portugal) durch die Krise. Schon in diesem Jahr soll dort wieder das Gesamtmarktniveau von 2019 erreicht werden. Staatliche Hilfen für Renovierungen, wie der Superbonus in Italien mit Steuererleichterungen von 110% sollen dem Sektor helfen gut durch die Krise zu kommen.
In Nordeuropa (Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland) und Südeuropa präferiert man Fenster mit Holz/Alu bzw. Metallrahmen (64,6% resp. 47,4%), während man in der DACH-Region und Großbritannien & Irland PVC-Fenster bevorzugt. Die DACH-Region sowie Nordeuropa vertrauen mit einem Anteil von jeweils über drei Viertel auf Dreifachverglasung, während z.B. in der Region Frankreich & Benelux der Anteil der Doppelverglasung rund 90% ausmacht. Auch die restlichen Regionen vertrauen überwiegend auf Fenster mit doppelter Verglasung.