Flachglasmarkt leicht rückläufig
Laut einer aktuellen Studie von B+L Marktdaten, die vom Bundesverband Flachglas (BF) in Auftrag gegeben wurde, gehen die Umsätze der Branche bis Ende 2015 um 2,3 % zurück. Gleichzeitig legt die Zahl der Mitarbeiter um rund 0,3 % zu. „Der Flachglasmarkt zeigt sich insgesamt recht gut aufgestellt.“, so BF-Hauptgeschäftsführer Jochen Grönegräs in einer Pressemitteilung des Verbandes.
Für die BF-Studie werden die Mengen der wichtigsten Produkte der Branche erfasst:
Floatglas als industrielles Basisprodukt für alle weiteren Veredelungsschritte und die daraus entstehenden Produkte Beschichtetes Glas, Einscheiben- sowie Verbundsicherheitsglas und Isolierglas. Als weiteres industrielles Produkt wird Gussglas (Strukturglas) erfasst.
Die addierten Umsätze dieser Produkte lagen laut der Studie im vergangenen Jahr noch bei rund 2,54 Mrd. Euro. Für 2015 wird ein leichter Rückgang um 2,3 % auf rund 2,48 Mrd. Euro erwartet.
Menge und Umsatz beim Floatglas werden in 2015 um rund 0,4 % sinken. Beschichtetes Glas verliert rund 0,3 % Umsatz (2014: 287 Mio. Euro, 2015: 286 Mio. Euro) und 0,8 % Absatzmenge (2014: 42,45 Mio. m², 2015: 42,1 Mio. m²). Stärkere Rückgänge vermeldet Einscheibensicherheitsglas (ESG) mit einem erwarteten Umsatz-Minus von rund 9,2 %. Hier gehen die Umsätze von rund 209 Mio. Euro in 2014 auf rund 190 Mio. Euro in 2015 zurück, während die Absatzmenge mit ca. 18 Mio. m² fast konstant bleibt (+ 0,5 %). Im Bereich Verbundsicherheitsglas (VSG) steigen die Umsätze um 0,9 % von 204 auf 206 Mio. Euro, während die Absatzmenge in Deutschland um 5 % auf 15,43 Mio. m² steigt. Die Exporte sinken bei ESG um 8,9 % und die Importe steigen um 11,6 %; beim VSG sind es 3,4 % weniger Export und 3,0 % mehr Import als 2014.
Leichtes Minus bei Isolierglas
Isolierglas verliert laut Studie in 2015 rund 1,7 %, der Absatz sinkt von rund 26,69 Mio. Quadratmetern auf rund 26,23 Mio. Quadratmeter. Die Produktion geht demnach um rund 3,1 % zurück, während der Export rund 11 % verliert und der Import um rund 16,3 % zulegt. „Wichtig hierbei ist, dass die Importzahlen der Studie nur etwas über das reine Isolierglas aussagen. Die Importe kompletter Fenster sind hier nicht enthalten. Ihre steigende Tendenz ist ein Teil der Erklärung dafür, dass die Absatzmengen von Floatglas, beschichtetem Glas und Isolierglas in Deutschland sich nicht so positiv entwickeln wie der Fenstermarkt in Deutschland insgesamt“, gibt Grönegräs zu bedenken.
2014 gingen rund 62,5 % des abgesetzten Isolierglases in die Fensterproduktion. Auf den Bereich Fassaden entfielen 21,2 %. 6 % waren es bei beweglichen Fassadenelementen. Außentüren spielten mit 4,4 % beim Isolierglasabsatz eine Rolle, der Fensterglastausch mit 3,1 % und andere Einsatzgebiete lagen in 2014 bei rund 2,8 %.
Absatz von ESG und VSG nach Anwendung
ESG fand 2014 zu rund 37 % oder 6,65 Mio. Quadratmetern Einsatz bei Außenanwendungen. Darunter fallen zum Beispiel Fenster, Fassaden, Balkone, Brüstungen, der konstruktive Glasbau, Überkopfverglasungen und Außentüren. Im Innenbereich wurden rund 8,68 Mio. Quadratmeter bzw. 48,3 % des abgesetzten ESG eingesetzt. Dazu zählen unter anderem Innentüren, Glastrennwände, Brüstungen und Treppengeländer sowie Möbel, Treppen oder Verkleidungen. Der Rest entfiel mit 14,7 % oder rund 2,63 Mio. Quadratmetern auf sonstige Anwendungen. Anders das Bild bei VSG: Hier fiel der überwiegende Anteil – rund 10,92 Mio. Quadratmeter oder 74 % – auf den Bereich Außenanwendungen, während rund 2,86 Mio. Quadratmeter oder 20 % im Innenbereich Verwendung fanden und rund 921.000 Quadratmeter oder 6 % in anderen Bereichen.
Weitere Infos:
www.bundesverband-flachglas.de
www.glas-ist-gut.de
red, 04.12. 2015