Glaskongress 2014 in Weimar
Fast 170 Gäste folgten der Einladung des Bundesverbandes Flachglas (BF) und der Gütegemeinschaft Mehrscheiben-Isolierglas (GMI) zum Glaskongress 2014, der am 10. und 11. April in Weimar stattfand.
Der Wirtschaftsweise Professor Dr. Peter Bofinger vom Lehrstuhl VWL I der Universität Würzburg referierte zum Beginn des ersten Tages über die Eurokrise. Er sagte unter anderem, dass niedrige Zinsen und eine vorsichtigere Sparpolitik die Rezession gestoppt hätten, chronische Probleme aber fortbestünden. Insgesamt sei die Lage der europäischen Wirtschaft stabil, der Patient sei aber noch nicht wieder hergestellt. Seinem Beitrag folgte Martin Langen von der B+L Marktdaten GmbH aus Bonn mit Marktdaten zur Flachglasbranche und zur aktuellen Bauentwicklung. Er stellte zunächst die erste BF-Marktstudie über Flachglas in Deutschland vor, wonach der Isolierglasabsatz im vergangenen Jahr um 2,6 Prozent zugelegt hat. Im Anschluss folgte eine Betrachtung der treibenden Faktoren hinter der aktuellen Marktentwicklung. Diese beruhe unter anderem auf dem Umstand, dass das Bauen professioneller und smarter werde und dass es mehr Wohnungen in Mehrfamilienhäusern gebe. „Die Niedrigpreis-Todesspirale“ von Albert Steinhard stand nach der Mittagspause auf dem Programm. Steinhard bekräftigte, dass gute und billige Produkte nicht machbar seien und riet der Flachglasbranche, sich ausschließlich für „gute“ Produkte zu entscheiden. Danach folgte ein Beitrag der GMI-Vorstände Ralf Vornholt und Michael Elstner, die die neuen Güte- und Prüfbestimmungen der GMI vorstellten. Der zweite Veranstaltungstag begann mit einem Beitrag von Heinz Pfefferkorn vom Ingenieurbüro gbd aus Österreich, der über Zulassungen und Prüfungen für innovative Glasanwendungen referierte. Pfefferkorn zeigte an zahlreichen internationalen Projekten auf, wie innovative Glasanwendungen ingenieurmäßig abgesichert und dann auch genehmigt werden können. André Hempel vom Bauministerium in Berlin referierte über „Die novellierte EnEV“. Er erklärte, dass schon heute dank der KfW-Förderung meist besser gebaut werde, als die EnEV es verlangt. In Zukunft sei Dreifachglas und die „Warme Kante“ de facto erforderlich. 2016 werde zudem die nächste Novellierung der EnEV fällig.