Konjunktur in NRW
Annähernd die Hälfte der metallhandwerklichen Unternehmen beurteilen die aktuell erzielbaren Marktpreise gerade mal als ausreichend oder sogar ungenügend. Hierzu korrespondiert die wahrgenommene Herausforderung des weiter zunehmenden Preiswettbewerbs in der nahen Zukunft. Dieser Wert liegt jetzt schon seit vier Quartalen oberhalb der 50%-Marke.
Die wirtschaftliche Gesamtlage des Metallhandwerks in Nordrhein-Westfalen präsentiert sich zum Ende des zweiten Quartals 2016 nahezu unverändert. Die durchschnittliche Bewertung der aktuellen wirtschaftlichen Lage liegt auf einer Schulnotenskala im Metallbau bei 2,57 und in den feinwerkmechanischen Unternehmen bei 2,78. Über zumindest stabile Aussichten freuen sich im Schnitt des Metallhandwerks annähernd neun von zehn Unternehmen. Das kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Vergleich zum Vorquartal die Zahl der pessimistisch gestimmten Betriebe um fast drei Prozentpunkte auf 11,84 % gestiegen ist.
Die aktuelle Investitionsneigung ist nach wie vor niedrig. Lediglich 38,82 % der Metaller plant noch Investitionen in diesem Jahr. Das dieses eher mit den Zukunftserwartungen und nicht mit der Finanzierung derselben zusammenhängt, verdeutlichen die Ergebnisse zur Kreditvergabe. Lediglich 6,58 % sehen die Kreditvergabe als Herausforderung an. Demgegenüber ist der Wert beim Item „Fachkräftemangel“ sprunghaft von gut 45 % auf jetzt fast 55 % gestiegen.
Stephan Lohmann, Geschäftsführer des Fachverbandes Metall NW, kommentiert die Ergebnisse: „Die wirtschaftliche Lage im nordrhein-westfälischen Metallhandwerk ist stabil aber frei von Euphorie. Nach wie vor profitiert die überwiegende Mehrzahl der Unternehmen von der günstigen konjunkturellen Situation in Deutschland. Sorgen bereitet jedoch der zunehmende Preiswettbewerb, der zumeist einer Eintrübung der wirtschaftlichen Situation unserer Betriebe vorangeht. Zusammen mit dem sich wieder verschärfenden Fachkräftemangel ist auch die Investitionsneigung erschreckend niedrig, was uns nicht optimistischer stimmt.“
red, 06.07. 2016