Dammbalken für Pumpspeicherwerk
Das Pumpspeicherwerk Vianden im Großherzogtum Luxemburg ist eines der leistungsstärksten in Europa. Zur Stromerzeugung schießt das gestaute Wasser aus der Our durch elf Turbinen. Mit Präzision haben Stahlbauer bei Schorisch Magis in Karstädt acht je sechs Tonnen schwere Dammbalken gefertigt. Sie werden eingesetzt, um bei Wartungsarbeiten dem enormen Wasserdruck standzuhalten.
Seit 50 Jahren ist das Pumpspeicherwerk Vianden unverzichtbarer Bestandteil einer zuverlässigen Elektrizitätsversorgung in Europa. Vor allem das Land Rheinland-Pfalz profitiert von der Speicherung der riesigen Wassermassen. Die oberen und unteren Staubecken haben ein Speichervolumen von insgesamt über 18 Millionen Kubikmeter bei einer Fallhöhe von bis zu 280 Meter. Pumpspeicherkraftwerken dieser Dimension kommt eine immer größere Bedeutung zu, um angesichts des Ausbaus regenerativer Energien auch künftig eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten.
Mit einer elften, zusätzlichen Turbine, die eine Leistung von 200 Megawatt erzeugt, ist die Société Electrique de l'Our (SEO) als Betreiberin des Kraftwerks in der Lage, in Spitzenzeiten noch rascher Strom zu erzeugen. Die installierte Turbinenleistung beträgt insgesamt 1296 Megawatt.
Die einzelnen Maschinen müssen jährlich im Wechsel gewartet werden. Dafür wird der Turbineneinlauf in 35 bis 40 Meter Tiefe abgesperrt. Die Stahlbalken mit einem Meter Tiefe und 1,7 Meter Stärke werden dazu mit Hilfe eines Krans über Gleitschienen sorgfältig übereinander gelegt. Damit die dazwischen liegenden Gummidichtungen kein Wasser durchlassen, war bei der Fertigung der Dammbalken in Brandenburg Präzisionsarbeit gefragt. Sehr ungewöhnlich war nicht nur die Dimension dieser Dammbalken aus Stahl, erklärt Projektleiter Holger Hahn, Leiter des Geschäftsbereichs Stahlwasserbau bei Schorisch Magis, sondern auch die geforderte Präzision im Stahlwasserbau. In vergleichbaren Schleusenanlagen ist im Regelfall bei Dammbalken eine maximale Stärke von 500 Millimeter gefragt. Den Stahlbauern in Karstädt standen für die Fertigung gerade einmal zehn Wochen zur Verfügung, ehe die 48-Tonnen-Ladung auf die Reise nach Luxemburg geschickt wurde.