UVM kritisiert Kultusministerium
Der Unternehmerverband Metall Baden-Württemberg (UVM) geht mit MetallPLUS neue Wege in der Ausbildung der Handwerksmeister. In nur zweieinhalb Jahren können junge Menschen mit Abitur beziehungsweise Hochschulreife die Lehre zum Metallbauer oder Feinwerkmechaniker absolvieren und sowohl die Gesellen- als auch die Meisterprüfung ablegen. Der Meister ist im deutschen Qualifizierungsrahmen dem Bachelor gleichgestellt. Die Agentur für Arbeit unterstützt als Allianzpartner diesen innovativen Ausbildungsgang.
Der Ausbildungsgang wurde schon im vergangenen Jahr vom Ministerium für Kultus und Sport als Schulversuch zugelassen. Entgegen der früheren Praxis will das Ministerium für Kultus und Sport den Beginn nicht bereits bei 16 Schülern genehmigen. Der Start ist erst möglich, wenn der Klassenteiler von 24 Schülern erreicht wird. „Dies ist für einen Start eine ungemein hohe Hürde“, sagt der Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbands Metall Baden-Württemberg, Peter Geckeler. Junge Menschen, die sich für Alternativen zu einem akademischen Ausbildungsgang interessieren, brauchen nicht eine vage Möglichkeit, dass es mit dem Ausbildungsweg etwas werden könnte, sondern eine sichere Perspektive.“ Um die Möglichkeit bekannt zu machen, sei daher der Beginn mit einer geringeren Schülerzahl notwendig. „Es handelt sich um einen Schulversuch. Das Ministerium könnte ja auch den Start zulassen und mit der Erwartung verknüpfen, dass nach einer gewissen Zeitspanne die volle Schülerzahl erreicht wird.“ Ist der Ausbildungsgang erst einmal gestartet, werde sich diese Möglichkeit leicht herumsprechen, zumal die Arbeitsagentur vor Ort flächendeckend für diesen Ausbildungsgang wirbt.
„Die Festlegung des Klassenteilers auf 24 Schüler bedeutet, dass wir de facto mindestens 26 entsprechende Ausbildungsverträge pro Klasse vorweisen müssen, um starten zu können“, sagt Geckeler. „Bisher konnten Schulversuche und neue Ausbildungsgänge bei 16 Schülern beginnen, und das wurde in der Regel noch großzügig ausgelegt“. Und obwohl das Kultusministerium das Projekt bis zur Einführungsreife begleitet habe, sinken die Erfolgschancen durch das starre Beharren auf dem Klassenteiler ganz erheblich. Der UVM habe daher das Gespräch mit den im Landtag vertretenen Fraktionen gesucht und mit Ausnahme der SPD mit allen Fraktionen gesprochen. „CDU und FDP unterstützen unser Bemühen, das Projekt mit einer geringeren Schülerzahl starten zu können und haben am 25. Juli einen entsprechenden Antrag im Landtag eingebracht (Drucksache 15/5556). In seiner Antwort vom 14. August beharrt das Kultusministerium allerdings weiterhin auf seinem Standpunkt.“
Weitere Informationen unter www.metall-verband.de