Metallhandwerk NRW
Markt trübt weiter ein 02.10.2019 |Der Fachverband Metall NW meldet, die wirtschaftliche Lage im nordrhein-westfälischen Metallhandwerk hat sich im dritten Quartal dieses Jahres weiter eingetrübt. Im Metallbau beurteilt die Hälfte der Betriebe eine gut bis sehr gute Geschäftslage. Eine signifikant rückläufige Konjunktur betrifft vor allem aber das Arbeitfeld der Feinwerkmechanik.
Für die nächsten sechs Monate rechnen gut die Hälfte der Metaller mit einer weiterhin stabilen Entwicklung ihrer Unternehmen. Aber: Knapp 35 % der Unternehmer aus dem konstruktiven Metallbau sind von einer Verschlechterung der eigenen wirtschaftlichen Lage in diesem Jahr überzeugt. Damit korrespondiert die deutlich gesunkene Investitionsbereitschaft: Nicht einmal jedes zweite Metallbauunternehmen plant in der nahen Zukunft Neuanschaffungen.
Auch wenn der nicht gedeckte Fachkräftebedarf nach wie vor von knapp 65 % der Unternehmen als eine zentrale Herausforderung genannt wird, treten nunmehr anderen Schwierigkeiten nahezu gleichrangig in den Unternehmerfokus: In der Branche des konstruktiven Metallbaus ist es jedes sechste Unternehmen, das mit einem zu niedrigen Auftragsvolumen bei steigendem Preiskampf (41 %) rechnet.
„Die deutliche Abkühlung im Metallhandwerk geht einher mit unverhältnismäßig hohen Forderungen der IG Metall in den aktuellen Tarifverhandlungen. Wir schließen Tarifverträge für die Zukunft und nicht für die Vergangenheit ab. Dort, wo sich ein Sturm über einem großen Teil unserer Mitglieder zusammenbraut, sind sechs Prozent Lohnsteigerung völlig überzogen, da sie häufig eine Gesamtkostensteigerung von über drei Prozent bedeuten. Unverhältnismäßige Kostensteigerungen passen nicht in Zeiten niedrigerer Auslastung und vermehrten Preisdrucks. Dort, wo wir für eine hohe Qualität in der metallhandwerklichen Ausbildung werben und das mit bis zu 55 zusätzlichen EURO vergüten wollen, blockieren die Gewerkschafter. Wir sind der festen Überzeugung, dass sich Leistung auch in der Ausbildung lohnen sollte. Es vermittelt sich der Eindruck, dass überall, wo wir lösungsorientierte Vorschläge unterbreiten, die Gewerkschaften auf ihren unrealistischen Forderungen beharren," kommentiert Stephan Lohmann, Geschäftsführer des Verbandes, die Ergebnisse der Quartalsumfrage.