J. Kerkhoff zu US-Stahlzoll

Besser mit USA gegen China

„Die Verlängerung der Ausnahme der EU-Stahlindustrie von den US-Zöllen für 30 Tage verschafft den Stahlunternehmen in Deutschland und Europa eine weitere kurze Atempause. Erforderlich ist jedoch eine dauerhafte Befreiung, denn die EU-Stahlindustrie gefährdet nicht die nationale Sicherheit in den USA“, erklärt Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl.


Das zentrale Problem seien weiterhin die befürchteten Handelsumlenkungen. So drohe ein Großteil der von den US-Maßnahmen erfassten US-Importe seinen Weg in die EU zu suchen, da es dort keine vergleichbaren Handelsschranken gibt. Erste Tendenzen hierfür seien bereits zu erkennen. Um gravierende Schäden abzumildern, hat die EU-Kommission am 26. März ein Schutzklausel-Verfahren (Safeguards) eingeleitet. „Die EU-Kommission muss jetzt rasch für die Umsetzung von Schutzklausel-Maßnahmen sorgen. Sonst tragen wir in Europa die Last des Protektionismus der USA und deren Wirtschaftspolitik“, so Kerkhoff.

Mit Blick auf das Verhältnis zwischen der EU und den USA im Stahlbereich komme es jetzt erst recht auf Zusammenarbeit im Rahmen der WTO und der G20 anstatt auf Konfrontation. Das zentrale Thema beim Stahl seien globale Überkapazitäten. „Die Anstrengungen im Rahmen des Globalen Stahlforums der G20 müssen intensiviert werden. EU und USA sollten gemeinsam darauf hinwirken, dass insbesondere China seine Politik ändert und seine enormen Überkapazitäten im Stahlbereich rascher als geplant abbaut“, so Kerkhoff.

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