Alukon neu positioniert
Produktionsfläche in Konradsreuth verdoppelt
Nach fünf Jahren hat Alukon, eine Tochter der Hörmann-Gruppe, die auf Rollladen, Sonnen- und Insektenschutz spezialisiert ist, den Um- und Ausbau am Hauptsitz Konradsreuth abgeschlossen. Digitalisierung und Automatisierung der Fertigung machen es möglich, dass mit gleicher Mitarbeiterzahl der doppelte Output produziert wird und für die Zukunft noch ein Drittel Kapazitäten frei sind.
Nachdem 2019 bereits das zweite Alukon-Werk in Haigerloch fertiggestellt wurde, verfügt das Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern und mehr als 2.000 aktiven Kunden nun an seinen beiden Standorten über modernste Produktionsanlagen und Logistikbereiche auf dem neuesten Stand der Technik. „Die Maschinen sowie der Aufbau der Anlagen wurden so aufeinander abgestimmt, dass wir unsere Produkte bei Engpässen flexibel am einen oder am anderen Standort produzieren können. Während der Pandemie haben wir bereits von diesem Konzept profitiert“, konstatierte Geschäftsführer Braun.
Digitale und technische Transformation
High-Tech-Maschinen, ein automatisiertes Hochregallager, optimierte Materialflüsse und eine hohe EDV-Durchdringung haben die Produktion bei Alukon enorm beschleunigt, die Prozesse gesichert und die Qualität aufgrund detaillierter digitaler Dokumentation der Abläufe gesteigert. Vertriebstechnisch wird mit dem Online-ProfiPortal für beide Standorte ein Server genutzt, die Fertigung wird über getrennte Rechner angesteuert.
Bestellungen der Kunden via ProfiPortal werden, je nachdem wie sie sich mit anderen Aufträgen bündeln lassen, in Haigerloch oder Konradsreuth produziert. Die Auftragszuweisung wird vom Vertrieb über einen Server gesteuert. Bestellungen von Konfektionären werden meist innerhalb einer Woche geliefert. „Diese Kunden sind in ihrer Terminplanung besonders von unserer Zuverlässigkeit abhängig“, stellt Braun fest.
Die betriebseigene Pulverbeschichtung wird seit ca. vier Jahren von zwei Robotern unterstützt, die an einem Tag mit bis zu 200 Farben beschichten können. Insgesamt steht eine Auswahl von ca. 300 Farben zur Verfügung. Für den Wechsel einer Farbe benötigen sie nur wenige Minuten, sodass selbst Losgröße 1 effizient umgesetzt werden kann. Langmaterial bis zu sechs Meter wird in zwei konventionellen Farbkabinen pulverbeschichtet.
Bei Implementierung der neuen Maschinen und Umsetzung neuer Fertigungslinien, beispielsweise für die Produktion von Rollladen, mussten pandemiebedingt Verzögerungen in Kauf genommen werden. Braun erzählt, die High-Tech-Maschinen seien bereits vor zwei Jahren geliefert worden, produzieren aber erst seit zwei Monaten. „Es gab zahlreiche Hürden zu nehmen, bis Maschinenspezialisten aus Österreich und den Niederlanden sich in Konradsreuth zu einem gemeinsamen Termin treffen konnten, um die Maschinen in die Fertigungsabläufe einzubinden.“
Durch den Umbau und die Erweiterung der Produktionsfläche auf ca. 38.000 m² profitierte auch die Wertschöpfung, z.B. wurde die Raffstoreproduktion komplett auf Eigenfertigung umgestellt. Braun erklärt: „Die erweiterte Produktion sorgt für optimierte Arbeitsabläufe, eine verbesserte Qualitätssicherung sowie kürzere Lieferzeiten.“
Mit Fertigstellung der erweiterten Produktionsfläche in Konradsreuth und dem Abschluss des Masterplans aus dem Jahr 2015 geht eine Produktoffensive einher.
Neuheiten für den Sonnenschutz
Der neue Raffstore LS Dark ist eine Weiterentwicklung des LS 80. Mit der Neuheit möchte Alukon in eine Marktlücke stoßen. „Bislang gab es keinen Raffstore auf dem Markt, mit dem sich ein Raum sowohl verdunkeln als auch das Tageslicht leiten lässt“, berichtete Alexander Winkler, der das Produktmanagement und Marketing leitet. Die Verdunkelungsfunktion reicht fast an die eines Rollladens heran, selbst wenn die Sonne im Zenit steht. Des Weiteren kann der Raffstore aufgrund seiner speziellen Lamellenkontur Licht blendfrei in den Raum streuen.
Der reduzierte Lichteinfall im Vergleich zum Raffstore LS 80 wurde vornehmlich durch zwei Maßnahmen erreicht: Gegen den seitlichen Lichteinfall ist die Führungsschiene mit einer zusätzlichen Bürste und bei Bedarf mit einem Abdeckblech versehen. Zum Zweiten wurde auf Texbandlochstanzungen verzichtet, wie sie beispielsweise beim Raffstore LS 80 vorhanden sind. Die Gewichtlast des Raffstores liegt ganz auf der Unterschiene, die für mehr Sicherheit mit einer zusätzlichen Hochschiebehemmung ausgestattet ist. Eingeschränkt lässt sich der LS Dark nicht wie die anderen Raffstores flexibel mit diversen Alukon-Aufsatzkästen einbauen, sondern nur mit dem zum Produkt gehörigen.
Im Vergleich zur LS Dark punktet der Rollladen mit einem höheren Einbruchschutz, wobei Winkler infrage stellt, ob beim Einbau eines RC2-Fensters, inzwischen meist Standard, ein RC2-Rollladen überhaupt effizient ist. Der Faktor Windstabilität ist entscheidender, ob sich ein Endkunde für Raffstores, Rollladen oder ZipTex entscheidet. Während Rollladen allgemein als windstabil gelten, werden für windinstabile Raffstores generell keine Windklasse ausgewiesen, anders bei der textilen Verschattung mit ZipTex. Für die Textilbehänge gilt meist die Windklasse 6; ab vier Meter Breite die Windklasse 4.
Neu für die Anwendung von ZipTex bei bodentiefen Fenstern kann Alukon in die Beschattungsanlage integriert eine Absturzsicherung aus Glas bieten. Das Führungsschienenpaket ist vorgebohrt gemäß AbP und wird mit der erforderlichen Befestigungstechnik geliefert. Für die Scheiben wird bauseitiges 16 mm-VSG-Glas aus TVG, ESG oder ESG-H gemäß AbP genutzt; die Glasstatik ist ebenfalls im Komplettpaket enthalten.
Führungsschienen mit technischen Finessen
Zwecks Montagefreundlichkeit wurde ein neues Konzept für die ZipTex-Führungsschienen entwickelt. Die einklipsbare Kunststoffschiene ist für Links- und Rechtsrolleneinbau geeignet. Alle Varianten bis 13 mm sind überputzbar und die Abschlüsse haben einen Entwässerungskanal in gerader und 5° schräger Ausführung. Für bauliche Gegebenheiten wie beispielsweise Festverglasungen, wo sich Führungsschienen nicht anbringen lassen, ist neu eine seitliche Führung über einen stabilen Fallstab am unteren Ende des Gewebes möglich. Der textile Behang wird beidseitig über Edelstahlseile geführt und nennt sich WireTex.
Homee steuert das Smart Home
Abgerundet wird das Portfolio an Neuerungen mit einer Smart- Home-Bedienung namens Homee, die sich für Rollladen, Raff-stores und ZipTex einsetzen lässt. Der Basiswürfel „Brain Cube“ speichert die Daten lokal ohne Cloud und ist die zentrale Einheit des zertifizierten und sicheren Funksystems CentronicPlus. Dieses lässt sich modular erweitern, z.B. mit BiSecur, Z-Wave, Zigbee oder EnOcean, sodass im Gebäude dann auch Beleuchtungen, Heizung, Bewegungs- und Rauchmelder, Garagentore usw. ebenso via App, Sprachassistenten oder Handsender gesteuert werden können.
