Stefan Schwanekamp, geschäftsführender Gesellschafter Ventana
Für den Spezialisten im Fenstersonderbau ist die wachsende Aluminium-Sonderfenster-Sparte die perfekte Ergänzung zu Hebe-Schiebe-Türen und Faltanlagen. Das vergangene Jahr brachte neben einigen Unsicherheiten in Bezug auf Lieferzuverlässigkeit und Kapazitätsengpässen eine gute Auftragslage und als kleinen Höhepunkt die Feier des 25-jährigen Firmenjubiläums mit sich.
„Die Auftragslage im Jahr 2022 war sehr gut. Besonders freuen wir uns über große Aufträge im Bereich Aluminium-Sonderfenster, auf den wir uns seit drei Jahren spezialisiert haben. Außerdem verzeichnen wir mehr Aufträge im Bereich der Hebe-Schiebe-Türen und der Faltanlagen; sie ergänzen ideal den Sonderfensterbau aus Kunststoff. Für einen Kunden in den Niederlanden durften wir z.B. ein renoviertes Kloster mit 40 Rundbogenfenstern ausstatten und diese bei uns fertigen. Um einen solchen Auftrag prozesssicher abzuwickeln, befinden wir uns trotz unserer langjährigen Erfahrungen im Bereich Kunststoff in einem stetigen Lernprozess und sind dankbar für das Vertrauen unserer Kunden.
Besondere Herausforderungen
Uns bremste die Lieferunzuverlässigkeit unserer Zulieferer, die eine sichere Planung der Produktionsabläufe erschwerten. Weil viele Rohmaterialien und Produkte nicht oder erst verspätet verfügbar waren, mussten wir kurzfristiger und genauer planen. Um noch flexibler agieren zu können, bauen wir unsere Kapazitäten mit einer Gebäudeerweiterung unseres Hauptstandortes um zusätzliche 7.000 qm Produktionsfläche aus.
Neben Lieferengpässen beschäftigen uns die steigenden Energiekosten. Mit unseren Kunden und Zulieferern pflegen wir gerade in Zeiten von Inflation und Preisschwankungen eine offene Preispolitik, denn wir möchten kaufmännische Sicherheit. Da wir uns nicht als Energiepreisspekulant wahrnehmen, sind wir aktuell noch in Absprachen mit Energieversorgern.
Das Arbeiten im Homeoffice war in unserem Unternehmen schon vor der Coronakrise möglich, hat sich aber nun weit mehr etabliert. Jeder Mitarbeiter in der Verwaltung kann ein bis zwei Tage in der Woche von zu Hause aus arbeiten. Auch Kundenkontakte waren aufgrund der Einschränkungen nur bedingt möglich, sodass wir verstärkt auf digitale Kommunikationswege setzten, die sich merklich verbessert haben. Davon profitieren wir nun weiterhin.
Konzentration auf Aus- und Fortbildung
Wir sind uns bewusst, dass die Zukunft unseres Unternehmens in der Ausbildung von Fachkräften liegt. 2022 bildeten wir insgesamt zwanzig junge Menschen in fünf unterschiedlichen Berufsfeldern aus. Eines unserer wichtigsten Ziele ist, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein. Mit dem Bau des neuen Gebäudes am Hauptstandort entsteht unter anderem eine Lehrwerkstatt und die Ventana Akademie mit Schulungs- und Seminarräumen.
Ausblick
Als Zulieferer der Fensterindustrie kommen Krisen bei uns erst später an. Daher wird das Jahr 2023 spannend für uns. Als Nischenanbieter sind wir zuversichtlich, da viele Hersteller die Eigenproduktion von Sonderelementen kaufmännisch hinterfragen und diese auslagern. Unser Ziel ist es, unsere Lieferzeiten wieder auf ein sehr gutes Niveau zu bringen. Wir werden dafür weiter unsere Kapazitäten ausbauen und wieder verstärkt auf Kundenbesuche setzen, um den engen, persönlichen Austausch mit unseren Kunden und Partnern zu pflegen.