Eisenwarenmesse
Internationaler BranchentreffDie ideellen Träger der Eisenwarenmesse sowie die Vertreter der Kölnmesse sind sich einig: Die Eisenwarenmesse 2024 vom 3. - 6. März soll ganz anders werden als 2022. Untermauert wird dieses Vorhaben vom derzeitigen Anmeldungsstand der Aussteller. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir die geplante Ausstellungsfläche von 165.000 m2 in sechs Hallen erreichen werden“, so Matthias Becker, Director der Internationalen Eisenwarenmesse Köln. Das wären ca. 50.000 m² mehr als im Jahr 2022.
Um rund 50 Prozent weniger Besucher (47.000/25.000) und Aussteller (2.770/1.400) hatte die Eisenwarenmesse 2022 im Vergleich zu 2018. „Vom Ergebnis der vergangenen Veranstaltung lassen sich keine Schlüsse für 2024 ziehen“, betonte Stefan Horst, Vertreter des Fachverbands Werkzeugindustrie e.V. „Der nächste Messetermin im März 2024 wird ganz anders“, versicherten die Verantwortlichen bei der Fachpressekonferenz. Becker geht 2024 von 2.000 bis 3.000 Ausstellern aus und verweist sowohl auf die aktuell gute Anmelderesonanz als auch auf die marktdominierenden Hersteller darunter. Folgende Marken zählen bereits zu den Ausstellern: GYS, Tox, fischer, Rhodius, Stanly Black & Decker, Peddinghaus, Picard, BMI, BS Systems, Burg-Wächter, Eibenstock, Hailo, Hazet, Hettich, Knipex, Pferd, Krause u.a. Traditionelle Programmpunkte wie das EisenForum, der Eisen Award, der PVH-Kongress oder der Tag der Ausbildung werden fortgeführt. Zudem betreffen Messethemen wie Energiesparen und Sanieren ein kosteneffizientes Leben der Verbraucher; Besuchern werden in Köln für das Segment Smart-Home oder Balkonkraftwerke mit PV-Elementen die neuesten Entwicklungen vorgeführt.
Konjunktur & Messe
Die eingebremste Konjunktur der Bauwirtschaft kommentierte Dr. Peter Wüst als Vertreter des Handelsverbands Heimwerken, Bauen, Garten: „Die Branche soll nicht übersehen, dass die Bauwirtschaft in den vergangenen zehn Jahren gewachsen ist, und die Produkte sind mitgewachsen.“ Das laute Jammern sei vergleichsweise relativ, wie er betonte. Den Werkzeug- und Baubeschlag-Fachhandel im Produktionsverbindungshandel (PVH) vertrat Thomas Dammann. Der Hauptgeschäftsführer sagte: „Das Jahr 2022 verlief recht ordentlich, auch wenn es von manchen erheblichen Herausforderungen und massiven Preissteigerungen geprägt war. Trotz Corona-Pandemie, Krieg in der Ukraine und den damit verbundenen Auswirkungen war die Stimmung verhalten optimistisch geprägt. Dazu trug die vorhandene Auftragslage in der Bauwirtschaft und im Handwerk genauso bei wie die Erholung im Werkzeug- und Maschinenbau.“
Der Baubeschlag-Fachhandel konnte im vergangenen Jahr ein Umsatzwachstum von nominal 14,27 Prozent erzielen, was auf zweistellige Zuwächse bei Fensterbeschlägen, der chemischen Befestigungstechnik, den Türbeschlägen, den Bauelementen sowie bei der Betriebsausrüstung zurückzuführen ist. Für 2023 wird eine Prognose von plus sechs Prozent gestellt.
Ein ähnliches Bild, nur mit geringeren Zuwächsen in den Sortimentsbereichen, konnte der Werkzeug-Fachhandel verzeichnen. Positive Entwicklungen verbuchten, dank der verbesserten Situation im Maschinen- und Werkzeugbau, die Bereiche der Zerspanung, Präzisionswerkzeuge, des Elektrowerkzeugzubehörs und der Handwerkzeuge.
Für das Jahr 2023 sind nach Einschätzung von Dammann die Aussichten aufgrund der wirtschaftlichen und weltpolitischen Gegebenheiten kaum einzuschätzen. Nichtsdestotrotz hat sich die Erholung der Wirtschaft verfestigt und die Auftragsbücher in den Kundenbereichen sind zwar dünner geworden, weisen aber – zumindest teilweise – weiterhin (noch) ordentliche Bestände auf.
Handwerker erwünscht
Wenngleich Fachhändler mit ca. 55 Prozent das Gros der Besucher ausmachen, möchte die Kölnmesse verstärkt Handwerker gewinnen, die bislang einen Anteil von ca. zehn Prozent stellten. Rund 20 Prozent ist das Ziel. „Die Eisenwarenmesse soll auch für diese traditionelle Besuchergruppe als lohnenswert identifiziert werden“, so Becker. Ein Beitrag dazu ist die Umstellung der Messe auf Wochentage. Zum Messetermin 2026 startet die viertägige Veranstaltung nicht mehr am Sonntag, sondern am Dienstag. „Für nächstes Jahr war die Umstellung wegen der langfristigen Planung leider nicht mehr möglich“, räumt Thomas Glockseisen vom Fachverband Werkzeugindustrie ein.
Analoge & digitale Kommunikation
Mit dem digitalen Lead+Meet erhalten Ausstellende und Besuchende personalisierte Push-Nachrichten, die über die Messe-App ausgespielt werden. Ausstellende können ihre Besucherzielgruppen direkt ansprechen und zu ihrem Stand einladen. Das funktioniert so: Beim Ticketkauf machen die Besuchenden freiwillige Angaben wie Produktinteressen, Branche oder Herkunftsland. Auf diese Weise identifizieren Ausstellende die Besuchenden, die zu ihrem Angebot passen. Besucher erhalten über die Messe-App, sofern sie diese Option aktiv ausgewählt haben, eine Push-Benachrichtigung mit einer Einladung zum Messestand direkt auf ihr Smartphone und können über die Indoor-Navigation geradewegs zum gematchten Aussteller finden.
Zunehmende Internationalität
Im Laufe von 50 Jahren hat sich die Eisenwarenmesse von der ältesten Messe der Werkzeug- und Eisenwarenindustrie hin zur internationalen Networking-Plattform der Hartware-Branche entwickelt. „Mit einem internationalen Besucheranteil von 70 Prozent wie im Jahr 2022 sind wir zufrieden“, so Becker.
Die Entwicklungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, wie wichtig regionale Veranstaltungen für die Märkte sind. Deshalb baut die Kölnmesse konstant das Auslandsgeschäft aus und ruft neue Veranstaltungen ins Leben. Dank der Internationalen Eisenwarenmesse wurden neue Zielmärkte erschlossen. Anfang Mai fand die Premiere der International Hardware Show Italy in Bergamo statt. Darüber hinaus bringt die Koelnmesse das Messemodell nach Indien. Die International Hardware Fair India ergänzt das globale Portfolio und findet erstmals Anfang Dezember dieses Jahres in Neu-Delhi statt. Die neue B2B-Messe wird der wachsenden Nachfrage aus dem asiatischen Markt gerecht.