Mach2 von Four Parx
Gewerbe- und Logistikobjekt in HamburgDie bauliche Umsetzung dieses doppelstöckigen Projekts auf einer Fläche von 100.000 m² übernahm Generalunternehmer GSE Deutschland. Hörmann lieferte Tore, Türen und die Verladetechnik.
Mach2 hat sich bereits vor Baubeginn als ein anspruchsvolles Projekt erwiesen. Es musste eine Sondergründung aufgrund der Bodenbeschaffenheit im Hafengebiet gemacht werden und zusätzlich gab es sieben Bombenfunde. „Neben einem aufwendigen Genehmigungsverfahren bestanden Herausforderungen in der Statik und beim Brandschutz“, berichtete Sebastian Krämer, Managing Director von Four Parx.
Der Aufwand hat sich gelohnt: Bei der Bauabnahme im Oktober 2022 waren bereits alle Flächen vermarktet. Neben Airbus Satair zählen Bechtle, Picnic und Jysk zu den Mietern des Gebäudes, das aufgrund seiner doppelstöckigen Bauweise die Bodenversiegelung minimiert. Auch sonst legte Four Parx bei der Entwicklung des Objekts großen Wert auf die Nachhaltigkeit und hat das Mach2 gemäß BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Method) excellent zertifizieren lassen. Der Nachhaltigkeits-Gedanke spielte auch bei der Auswahl der Tore und Türen eine Rolle, die durchweg von Hörmann geliefert wurden.
Den größten Posten bildeten die 100 Sektionaltore vom Typ SPU F42 mit Fingerklemmschutz. Sie bestehen aus doppelwandigen, 42 Millimeter starken Stahl-Lamellen, die mit PU-Schaum ausgeschäumt sind und eine gute Wärmedämmung bieten. Alle Tore verfügen über eine kratzfeste Duratec-Verglasung, die für eine gute Sicht nach außen sowie einen natürlichen Lichteinfall sorgt.
Ein Tor pro 1.000 m² Lagerfläche
Durch die großzügige Planung der Hallenöffnungen steht pro 1.000 m² Lagerfläche jeweils ein Tor zur Verfügung. Weithin sichtbar sind die an der Außenfassade montierten Torabdichtungen vom Typ DDF mit besonders reißfesten Planen auf schaumstoffgefüllten Seitenkissen. Die Seitenkissen werden beim ungenauen Andocken eines Fahrzeugs eingedrückt oder weichen seitlich beschädigungsfrei aus.
Die 50 Tore in der unteren Etage wurden mit der hydraulischen Vorschub-Ladebrücke HTL 2 kombiniert. Deren Konstruktion mit ineinandergreifenden Unterzügen von Plattform und Vorschub sichert in Kombination mit seitlichen Gleitprofilen die gleichmäßige und zuverlässige Führung.
Toröffnungen bestens isoliert
Die 50 Tore der oberen Etage sind mit Laderampen und hydraulischen Ladebrücken vom Typ HRT bestückt. Zusammen mit den Seitenteilen bilden sie die Unterkonstruktion der Vorsatzschleusen vom Typ LHP 2, die standardmäßig für Dachlasten bis zu 3 kN/m² geeignet sind. Vorsatzschleusen stehen energieeffizient und platzsparend vor der Halle. Dadurch ist die Lagerfläche bis an die Außenwände voll nutzbar. Das Sektionaltor wird nicht auf die Ladebrücke, sondern hinter der Ladebrücke bis auf den Hallenboden geführt. So ist die Toröffnung außerhalb der Verladezeit bestens isoliert.
Die Seitenwände und Dächer der Vorsatzschleusen bestehen aus doppelwandigen, 60 Millimeter dicken Stahlpaneelen. Diese Materialstärke bietet einen langlebigen Schutz vor Witterungseinflüssen und minimiert zugleich die Geräuschübertragung beim Ladevorgang. Für eine ansprechende Ansicht sind die Seitenwände verdeckt ohne sichtbare Schrauben montiert.
Die obere Ebene barg in ihrer enormen Dimension eine besondere Herausforderung. Hörmann Projektleiter Michael Dahlmann: „Die Fahrbahnebene ist baulich nicht mit den beiden links und rechts davon liegenden Logistikgebäuden verbunden. Das muss so sein, weil andernfalls schon kleine Gebäudesetzungen die Bauwerke beschädigen könnten. Aber: Unsere Vorsatzschleusen verbinden mit ihren Podesten Fahrebene und Logistikgebäude miteinander.“ Spannungen zwischen den Gebäudeteilen könnten also die Schleusenkonstruktion beschädigen.
Gemeinsam mit GSE hat Hörmann das Problem gelöst: „Wir haben die möglichen Bewegungen berechnen lassen und zwei Lösungsvorschläge erarbeitet“, berichtet GSE Project Director Klaus Schneider. „Im Ergebnis wurde von Hörmann eine Sonderausführung mit Gleitprofilen an den Stützfüßen der Vorsatzschleusen-Podeste entwickelt, die eine Verschiebung der Konstruktion um drei Zentimeter in alle Richtungen erlaubt.“
Ampel an Laderampe sorgt für Sicherheit
Die seitlich installierten LED-Signalleuchten erhöhen beim Mach2 die Sicherheit beim Verladen. Die energiesparenden und langlebigen Leuchten sind auch bei Sonneneinstrahlung gut erkennbar. Grünes Licht signalisiert dem LKW-Fahrer, dass die entsprechende Toröffnung angefahren werden kann.
Die Ladebrücken HRT und HTL 2 können die Höhendifferenz zwischen Laderampe und den unterschiedlichsten LKW-Ladeflächen ausgleichen. Zusätzlich verfügen sie über eine Vorschublippe, die über separate Bedientasten ein- und ausgefahren und so exakt und kontrolliert auf der Ladefläche platziert werden kann. Markierungen im Vorschub zeigen die minimale und maximale Auflagetiefe der Brücken an. Das stufenlose und zentimetergenaue Ausfahren des Vorschubs ermöglicht es, auch voll beladene LKWs einfach und sicher zu entladen. So können Paletten verladen werden, die am Ende der Fahrzeug-Ladefläche stehen und dadurch nur eine geringe Vorschubauflage ermöglichen.
Industrie-Sektionaltore ohne Antrieb
Die im Mach2 verbauten Industrie-Sektionaltore lassen sich durch die Bodenverriegelung bequem mit dem Fuß entriegeln. Die selbsttätige Verriegelung rastet beim Schließen des Tores hörbar ein. Auf einen elektrischen Antrieb wurde im Interesse einer möglichst einfachen und wartungsarmen Bauweise bewusst verzichtet. Lediglich 14 ebenerdige Tore gleicher Bauart verfügen über einen elektrischen Antrieb vom Typ WA 400 mit optischen Sensoren für die Schließkantensicherung. Diese sorgt dafür, dass der Torantrieb bei einer drohenden Berührung der Torkante mit einem Hindernis oder einer Person sofort stehen bleibt. Mit einer Höhe von vier Metern können die ebenerdigen Tore nicht nur von Transportern, sondern auch von Sattelschleppern genutzt werden.
Kein Ausbreiten von Feuer
Die 20 Feuerschutz-Schiebetore vom Typ FST 90-1 sind ebenfalls vier Meter hoch. Die viereinhalb Meter breiten Tore befinden sich an den Durchgängen zwischen den einzelnen Hallenbereichen und verhindern im Brandfall ein Ausbreiten des Feuers. Sie sind mit Rauchmeldern ausgestattet, schließen bei Brandgefahr automatisch und halten Feuer mindestens 90 Minuten stand.
Auch in Büros, Sozialtrakten und den acht Treppenhäusern setzte Four Parx auf Hörmann: Fast 300 Stahltüren und über 30 Stahl-Rohrrahmenobjekttüren sorgen dort für normativen Feuer- und Rauchschutz.