Kirsten Schönharting von der Schorisch Gruppe
Die Schorisch Gruppe hat 2020 den größten Auftrag ihrer Firmengeschichte an Land gezogen: die Sanierung der Deichbrücke bei Wilhelmshaven. „Das ist ein Meilenstein für uns“, sagt Firmenchefin Kirsten Schönharting. „Er beweist, welchen guten Ruf wir in Fachkreisen haben.“ Doch gleichzeitig merkt das Unternehmen aus Karstädt, Brandenburg, auch einen Corona-Effekt. „Wir konnten unser geplantes Wachstum nicht in dem Maße fortsetzen, wie wir es eigentlich geplant hatten.“ Dennoch: Die Auftragslage sei jetzt wieder gut. Die Gruppe habe Aufträge über rund 25 Millionen Euro in den Büchern. Umsatzzahlen für 2020 nennt die Unternehmerin nicht. Die Zahl der Mitarbeiter hat sich spürbar reduziert: Aktuell sind im Unternehmen ca. 100 Menschen beschäftigt.
Doch Corona ist nicht alles. Bei Schorisch stehen die Zeichen zurzeit auf Digitalisierung. „Die digitale Baustelle ist keine Zukunftsmusik mehr“, so Schönharting. „Sie wird mit Hilfe künstlicher Intelligenz künftig mit dem Vertrieb, der vorbeugenden Instandhaltung und der Fertigung noch enger verzahnt.“
Schorisch selber investiert aktuell in eine Erweiterung des Betriebsgeländes in Karstädt. Der neue Mittelbau ist fast fertig. Man sei voll im Plan, sagt Schönharting. Eine neu angeschaffte CNC-Drehmaschine sei schon im Einsatz. 2021 seien aber keine weiteren Invests geplant. Der Fokus soll voll auf Digitalisierung liegen.
So mag Schönharting für 2021 denn auch noch keine Rückkehr zur Normalität erkennen. „Die Voraussetzungen für neue Geschäfte sind durch Corona nicht besser geworden“, sagt sie. Sie fürchtet, dass der Staat bei Bautätigkeiten spart. Der Wettbewerb dürfte sich dadurch erhöhen. „Spätestens ab 2022 werden mehr Unternehmen aus anderen europäischen Ländern auf den deutschen Markt drängen.“ Deshalb rechnet sie mit einer weiteren Konsolidierung des Marktes – sowohl bei den Kunden als auch bei den Lieferanten. Doch das Unternehmen sei dafür gut aufgestellt. „Wir begegnen dem mit einer effizienteren Organisation.“ Angetrieben eben von der Digitalisierung. „Als Traditionsunternehmen verfügen wir über langjährige Erfahrungen, die in unser digitalisiertes Wissensmanagement einfließen. Das ermöglicht uns eine höhere Geschwindigkeit bei den erforderlichen Anpassungen an den Markt.“
www.schorisch-stahlbau.de