Kern der deutschen Wirtschaft

„Oscar“ für den Mittelstand verliehen

Der Große Preis des Mittelstandes ist eine Wirtschaftsauszeichnung, die die Oskar-Patzelt-Stiftung, Leipzig, seit 1995 alljährlich im Rahmen eines bundesweiten Wettbewerbes auslobt. Sie würdigt hervorragende Leistungen mittelständischer Untenehmen.

Bereits mit der Nominierung zum Großen Preis des Mittelstandes qualifiziert die Oskar-Patzelt-Stiftung qualifiziert einen Betrieb zur unternehmerischen Elite Deutschlands. Der Wettbewerb zeigt nicht nur betriebswirtschaftliche Erfolge oder Beschäftigungs- und Innovationskennziffern auf, sondern bewertet eine Firma auch nach ihrem sozialen Engagement. Nur etwa jedes tausendste Unternehmen wird zum Wettbewerb zugelassen, und zwar nach folgenden Kriterien:

* Gesamtentwicklung des Unternehmens,

* Schaffen und Sichern von Arbeits- und Ausbildungsplätzen,

* Modernisierung und Innovation,

* Engagement in der Region,

* Service, Kundennähe und Marketing.

Gewinner und Finalisten. In diesem Jahr haben über 1000 Kommunen, Institutionen und Verbände insgesamt 3366 Firmen für den Wirtschaftspreis vorgeschlagen. Davon kürte die Jury Gewinner und Finalisten in den einzelnen Bundesländern. Im Rahmen feierlicher Gala-Veranstaltungen in Düsseldorf, Würzburg und Magdeburg wurden die rund 100 nominierten Unternehmen geehrt. Fünf Betriebe der Metallbranche, die eine Nominierung oder einen Pokal verdient haben, stellen wir in Kurzporträts vor.
Günzburger Steigtechnik GmbH, Günzburg. Vor 110 Jahren baute Leopold Munk die ersten Feuerwehrleitern, die regional bald stark gefragt waren. Heute sind es weltweit die immer größer dimensionierten, elektrisch verstellbaren Wartungsbühnen und die Ergonomie-Neuheiten „ergo-pad“ und „roll-bar“-Traverse im umfangreichen Leitern-Programm, die den Erfolg der Firma hauptsächlich ausmachen. Die 15-jährige Qualitätsgarantie auf eigene Produkte sorgt für viel Vertrauen bei den Kunden. Die 200 Mitarbeiter am Firmensitz Günzburg haben eine Jahresproduktion von 350.000 Leitern und einen Jahresumsatz von über 28 Millionen Euro erreicht. Das Unternehmen besitzt 20 Auslandsvertretungen und zehn Vertriebsbüros in Deutschland. „Unsere zwei größten Ziele sind weiterhin die Innovationsführerschaft, die wir mit der Entwicklung neuer Produkte ausbauen möchten, und der weitere Ausbau der Exportaktivitäten“, sagt Geschäftsführer Ferdinand Munk. Selbstverständlich werden auch die Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises von der Firma unterstützt. 
Solarlux Aluminium Systeme GmbH, Bissendorf. Angefangen hat alles 1983, als auf einem Bierdeckel eine Idee festgehalten wurde: Man sollte Fenster und Türen nicht nur drehen, kippen und schieben, sondern auch platzsparend zusammenfalten können. Heute steht Solarlux für innovative Glasanbauten und Glasfaltwände. Das Unternehmen exportiert in über 50 Länder und beschäftigt weltweit rund 510 Mitarbeiter. Seit 2004 wurde der Umsatz auf 62 Millionen Euro verdoppelt.

Mit der umfangreichen Produktpalette an flexiblen Verglasungslösungen, die sich durch spezielle Beschlagstechniken komplett öffnen lassen, gehört Solarlux weltweit zu den führenden Systementwicklern. Dabei geht es um die Gestaltung und Erzeugung heller Räume und großflächiger Öffnungen, die die Trennung von innen nach außen scheinbar auflösen.

Alle Produkte von Solarlux werden im eigenen Haus entwickelt, gestaltet und produziert. Die Produkte des Unternehmens sind nach ISO 9000 zertifiziert und werden laufend im In- und Ausland von externen Prüfstellen getestet. Der Konzern wurde zum siebten Mal vom Landkreis Osnabrück und vom Unternehmerbeirat der Oskar-Patzelt-Stiftung für den Wettbewerb nominiert und hat 2009 den „Oscar des Mittelstandes“ gewonnen.

Teka Absaug- u. Entsorgungstechnologie GmbH, Velen. Die Gründungsidee von Teka vor fast 15 Jahren war, sich nicht im Bereich der Massen-Absauganlagen, sondern als innovativer Problemlöser für jeden einzelnen Kunden zu engagieren. Dabei gilt: Vor der Produktionsaufnahme erfolgt – auch unter Einbindung angesehener Fachinstitute – eine Marktanalyse, beispielsweise im wachsenden Bereich der Herstellung faserverstärkter Kunststoffe oder bei neuen Anwendungen der Lasertechnik. Als großer Erfolg zählt dabei die Partnerschaft mit Hewlett Packard (HP), die Teka einen hohen Standard von Fachwissen in Produktion, Marketing und Entwicklung bescherte.

Teka bietet seit 1995 verschiedene Produkte an: Absaug- und Filteranlagen für Schweißrauche, Laseremissionen und Lötrauche sowie Lösungen für Sicht- und Schallschutz, Arbeitsschutz, Umweltschutz und Personenschutz. Der Jahresumsatz stieg in dieser Zeit auf 18,6 Millionen Euro. Im Unternehmen verdienen mehr als 400 Mitarbeiter Lohn und Brot.

Dank der qualifizierten Beschäftigten wurde die Firma zusätzlich zum Wirtschaftspreis mit dem weltweit gültigen „Zertifikat für stationäre Filteranlagen“ belohnt, das ebenfalls von der Oskar-Patzelt-Stiftung vergeben wird. Die Teka GmbH ist zum dritten Mal in Folge von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH für den Kreis Borken, von der Bezirksregierung Münster und der Gemeinde Velen sowie von Johannes Röring (MdB) und Bernhard Schemmer (MdL) zum Wettbewerb nominiert und war schon 2007 als Finalist ausgezeichnet worden.

Colak GmbH, Urmitz. Ohne ein Wort Deutsch zu sprechen, war der 17-jährige Türke Abuzer Colak vor 30 Jahren nach Deutschland gekommen. 1994 gründete er seine eigene Firma als Ein-Mann-Betrieb ohne einen einzigen sicheren Kundenauftrag. „Ich bin heute an einem Punkt angekommen, von dem ich vor Jahren nicht mal geträumt hätte“, sagt Abuzer Colak.

Sein Unternehmen beschäftigt 140 Mitarbeiter und neun Auszubildende, die von der Idee bis zur Produktion vielfältige Projekte in Stahl und Eisen realisieren. Colak übernimmt Einzel-Anfertigungen nach Anforderungen von Industrie, Kommunen oder Privatkunden wie Edelstahlarbeiten, Treppen, Geländer, Fassaden und Sonderkonstruktionen. Zunehmend tritt die Firma als Generalunternehmer auf und bringt die einzelnen Gewerke in Abstimmung mit Architekten und Kooperationspartnern unter einen Hut. Laufendes Großprojekt ist ein Kraftwerk in der Türkei. In den letzten beiden Jahren konnte die Firma ein rasantes Umsatzplus erzielen. Abuzer Colak unterstützt Migranten, schwer vermittelbare Jugendliche und Senioren. Stark engagiert ist das Unternehmen ferner in gesellschaftlichen, sportlichen und regionalen Bereichen sowie in der Unterstützung der örtlichen Schulen und Bildungsträger. Die Firma wurde seit 2003 zum siebten Mal von der Wirtschaftsförderung Weißenthurm, vom Unternehmerbeirat der Oskar-Patzelt-Stiftung und von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Mittelrhein zum Wettbewerb nominiert und war 2008 schon als Finalist ausgezeichnet worden.

Foppe Direkt Versand GmbH , Lengerich. Seit der Gründung 1994 hat sich das Unternehmen vom Anbieter und Händler für Metallbaubedarf zum Spezialisten und Marktführer in punkto Verbindungstechnik entwickelt. Die individuell nach Kundenwünschen hergestellten Verbinder werden unter anderem im Fahrzeug- und Schiffbau, bei Fliegengittern, Klappläden und Balkongeländern eingesetzt. Darüber hinaus bietet Foppe eine Auswahl von über 4000 Markenartikeln für Herstellung, Transport und Montage von Türen, Fenstern und Glasfassaden. Das Unternehmen weist beständige Wachstumsraten bei Umsatz, Mitarbeitern und Auszubildenden auf. Die Foppe Direkt Versand GmbH wurde vom Direkt Marketing Center Dortmund der Deutsche Post AG zum Wettbewerb nominiert.

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