Lebenswerk aus Metall
Das Buch „MITTENDRIN“ gewährt tiefe Einblicke in das Leben und die Werke des Metallgestalters Alfred Bullermann. Vor allem der Nachwuchs soll von seinen Erfahrungen profitieren.
Alfred Bullermann musste einen weiten Weg zurücklegen, bis er als freischaffender Metallgestalter sein eigenes Atelier eröffnen konnte. Heute ist er Vorbild für viele junge Kollegen. Die Monografie „MITTENDRIN“ erzählt, die Texte sind auch ins Englische übersetzt, wie Bullermann sein Leben gestaltete.
Zusätzlich zeigt eine über 100 Seiten lange Bilderstrecke zahlreiche seiner Werke – mit umfassenden Detailansichten. Die Arbeiten sind thematisch in Abschnitte über Tore, Zäune, Geländer und Treppen, Lichtobjekte und Möbel gegliedert. Beeindruckend sind auch Großplastiken, kleine Skulpturen und bislang unveröffentlichte Fotos von Schmuckgegenständen. Etliche Schnappschüsse aus der Schmiedeszene und seinem Leben runden das Buch ab.
Lebensweg. Nachdem er auf Wunsch seines Vaters eine Lehre in dessen Schmiede absolviert hatte, fesselte ihn ein Unfall lange ans Bett. In dieser Zeit wurde Alfred Bullermann klar, dass der Beruf des Dorfschmiedes ihn nicht auf Dauer ausfüllen konnte: „Es ist Dein Leben, Du musst das rausholen, was Du rausholen willst.“ Mit diesem tragenden Gedanken holte er sein Abitur nach und schloss ein Studium zum Diplom-Designer mit Schwerpunkt Metallgestaltung an der Fachhochschule in Hildesheim ab.
Als Wanderstudent besuchte der mittlerweile selbst weithin bekannte Metallgestalter berühmte Kollegen im In- und Ausland. Nicht immer wurde er dabei freundlich aufgenommen. Er nahm sich nach diesen Erfahrungen vor, später immer eine offene Tür für junge Kollegen zu haben. Diesem Vorsatz blieb er auch treu. „Es war und ist mir ein wichtiges Anliegen, jungen interessierten Menschen das, was ich handwerklich und fachtheoretisch gelernt habe, vorbehaltslos zu vermitteln“, sagt Bullermann. Im Jahr 1991 übernahm er die väterliche Schmiede in Markhausen. 2006 eröffnete er sein „Atelier Eisenzeit“ in Friesoythe.
Hilfestellung. Als Mensch der Tat beklagte sich Alfred Bullermann nicht über Missstände, sondern veränderte etwas. Sein Engagement für junge Menschen zog weite Kreise: Den innovativen Workshops mit Auszubildenden und Schülern ist ein eigenes Buchkapitel gewidmet. Ebenso seinem großen Projekt „Ferro Insight 2000“ und dem 4. Schmiedeweltkongress in Cloppenburg. Bereits im Vorfeld führten diese Treffen Schmiede aller Nationen zu einem großartigen Workshop zusammen. Völkerverständigung war auch das Thema seiner Aktionen „Schmieden für den Frieden“, denen ebenfalls ein eigener Buchabschnitt gewidmet ist.
Eigener Gestaltungsweg. Leser erhalten in den 208 Seiten auch Einblick in Bullermanns Gestaltungsseminare. Sie geben Interessierten die Instrumente an die Hand, Ideen zu finden und umzusetzen sowie erfolgreiche Präsentationen zu gestalten und Kunden zu binden. In all seinen Seminaren vertritt er den Vorsatz: „Es geht nicht darum, zu lehren, wie wir alle zu gestalten haben, jeder soll seinen eigenen Gestaltungsweg erarbeiten.“
Das letzte Kapitel des Buches beschreibt, wie Bullermann als Pionier die Geschichte der Eisenverhüttung rekonstruierte. Im Selbststudium hatte er sich das nötige Wissen angeeignet, einen Rennofen zu errichten und zu beschicken. Und: wie daraus Luppe gewonnen und diese zu schmiedbarem Eisen weiterverarbeitet wird.
Info + Kontakte
Ilka Schöning, Tobias Schumacher, „MITTENDRIN“ - Der Metallgestalter Alfred Bullermann, Verlag HEPHAISTOS, Immenstadt, September 2011, 208 Seiten, Format 25 x 29,7 cm, Hardcover, 39,80 Euro, ISBN 978-3-931951-57-3
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