Gruppenbild mit Dame

Die Sieger des Wettbewerbs „Die Gute Form“

„The winner is… — unsere einzige Dame“, verkündete Siegfried Huhle, Vizepräsident des Bundesverbandes Metall (BVM), anlässlich der Preisverleihung für den Wettbewerb „Die Gute Form im Handwerk – Handwerker gestalten 2013“ der Metallgestalter auf der Internationalen Handwerksmesse 2014 (IHM) in München.

Die 22-jährige Metallgestalterin Bernadette Fenzl aus dem bayerischen Wasserburg setzte sich beim Wettbewerb auf Bundesebene gegen elf männliche Konkurrenten durch und wurde zur ersten Bundessiegerin gekürt. Den zweiten Platz belegte Hannes Geltinger aus Binabiburg, ebenfalls aus Bayern, den dritten Benedikt Johnke aus Dresden (Sachsen). Neben einer Urkunde erhielten die drei Erstplazierten aus der Hand von Rafael Hohlfeld, Fachgruppenleiter der Landesfachgruppe Metallgestaltung Berlin-Brandenburg, den „Nagel zum Glück“, den Preisnagel, überreicht. Alle Exponate der zwölf qualifizierten Metallgestalter wurden während der IHM auf einer Sonderfläche präsentiert.

Die Wurzeln des Wettbewerbs reichen bis ins Jahr 1907 zum Werkbund zurück. Diese Vereinigung aus Künstlern, Architekten, Unternehmern und Sachverständigen war auf der Suche nach einer neuen Formgebung, die bestimmt sein sollte durch den „Zweck“, das „Material“ und die „Konstruktion“. Das Bauhaus Weimar/Dessau entwickelte diese Grundidee weiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg prägte Max Bill, der Leiter der Ulmer Hochschule für Gestaltung den Begriff: „Gutes Design ist wenig Design“. Diese drei prägenden Säulen der Gestaltung haben nicht nur die drei Preisträger, sondern so gut wie alle Gesellen, die sich 2013 als jeweils erste Landessieger für den Bundeswettbewerb „Die Gute Form“ qualifiziert hatten, beherzigt. ↓

Bernadette Fenzls rechteckiges Sideboard (600 x 400 x 200 mm) besticht durch seine schlichte Form, gepaart mit hoher Funktionalität. Alle drei Ebenen sind seitlich verschiebbar und mit Ablageflächen, z.B. für ein Laptop, versehen. Die 22-Jährige arbeitet nun als Gesellin in ihrem Ausbildungsbetrieb bei Peter Michael Reich (Pfaffing) weiter, aus dessen Betrieb bereits früher zwei Bundessieger für „Die Gute Form“ hervorgegangen sind.

Auch Hannes Geltinger (20), der im Betrieb von Josef Scheidhammer (Bodenkirchen) gelernt hat, überzeugte die Jury mit seinem Sideboard, das in Bayern als Aufgabenstellung vorgegeben war. Er spielte mit der quadratischen Form (450 x 450 x 200 mm) aus Edelstahl und Messing. Geltinger besucht derzeit eine Berufliche Fachoberschule (BOS), um das Abitur nachzumachen.

Modern und avantgardistisch in der Form sowie mit einer Öffnung für Luftzufuhr und Wasserablauf präsentiert sich die bis zu 1.000 Grad Celsius hitzebeständige Feuerschale (1.200 x 870 x 550 mm) von Benedikt Johnke. Der 23-Jährige absolvierte seine Ausbildung bei Wolfram Ehnert, Dresden. Sein nächstes Ziel ist die Fortbildung zum Meister.

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