Unternehmensporträt

Türspezialist Eco Schulte

Systemtechnik rund um die Tür

Die Tür im Fokus bietet Eco Schulte alle Komponenten vom Türschließer bis zum Band, vom Schloss bis zum Beschlag. Weltweit beschäftigt der Systemanbieter mit Zentrale in Menden ca. 550 Mitarbeiter, im Sauerland sind rund 120 tätig. Etwa ein Drittel der Produkte werden von der Metallbaubranche verarbeitet.

Systemkomponenten wie Beschläge, Bänder, Schlösser und Paniksysteme werden bei Eco Schulte am häufigsten nachgefragt, den größten Umsatz generiert der Zulieferer mit dem Vertrieb von kombinierter Antriebs- & Türschließtechnik sowie dem Intelligenten Türmanagement (ITM). Renommee hat das Unternehmen insbesondere für die hohen Widerstandsklassen seiner einbruchhemmenden Beschläge. Diese werden in einer Sonderfertigung in Menden hergestellt. Könnten Handwerker diese Werkstätte mit den manuellen Stanzen und den Schleifmaschinen für Edelstahl sehen, käme bei ihnen wahre Freude über die händischen Fertigungsmöglichkeiten des Zulieferers auf. „Es geht dabei meist um Beschläge für Türen mit den Widerstandsklassen RC4 und RC5 beziehungsweise Panikbeschläge für RC4 Türen – für diese Produkte gibt es keinen Massenabsatz, sodass sich eine automatisierte Fertigung wie in allen anderen Bereichen lohnen würde. Andererseits gewährleisten wir mit der individuellen Kleinserienfertigung eine sehr hohe Qualität“, sagt Vertriebsleiter Thomas Filthuth. Die Referenzobjekte weisen auf das Potenzial des Herstellers hin: Zu diesen gehören u.a. das Europarlament Brüssel, die Allianz-Arena München, der Hamburg Airport, Ruhruniversität Bochum sowie der Hongkong Science & Technology Park.

Kontakt zu Verarbeitern

Die erste Vertriebsadresse sind für den Türexperten natürlich die Türenindustrie und die Systemhäuser. „Von dort aus werden unsere Produkte in den Markt getragen“, konstatiert Filthuth. Der Leiter des Vertriebs betont jedoch die Erfahrung des Unternehmens, dass der Kontakt zu den ausführenden Betrieben ebenso wichtig ist wie zur Industrie. Rückmeldungen werden aufgegriffen, um die Produkte zu optimieren. So wurde beispielsweise von Kunden moniert, dass sich beim Öffnen der Türen, die mit einer Panik-Notentriegelung ausgestattet sind, Zwängungen ergeben. Also wurde speziell für Rohrrahmentüren, bei denen die Rahmen möglichst schmal sein sollen, das Gelenklager für den Hebelarm gekröpft. Das Problem wurde gelöst, der EPN 950 verkauft sich sehr gut.

Die Monteure trifft der Systempartner meist bei Weiterbildungen in seinen fünf Schulungszentren Menden, München, Stuttgart, Hamburg und Luckenwalde. „Unser Seminarangebot wurde vor allem durch unsere komplexen Produkte wie z.B. Antriebe und Feststellanlagen vorangetrieben, für deren Einbau Monteure zertifiziert sein müssen“, erklärt Filthuth. In Menden bietet der Schulungsraum — brandneu, mit vier riesigen FlatScreens und vielen Hightech-Produkten von Eco Schulte ausgestattet, rund 60 Teilnehmern Platz. Im Herbst vergangenen Jahres fanden dort die ersten Veranstaltungen statt. Eine Attraktion für Vorführungen sind die Eingangstüren mit Intelligentem Türenmanagement, für die der Stromfluss als wandernder Lichtfluss sichtbar gemacht wurde.

Schnittstelle für den Austausch mit den Verarbeitern ist aber auch der Support durch Eco Schulte auf der Baustelle und darüber hinaus die Hotline zum Kundenservice in Menden. „Teil unserer Beratung kann es sein, zielorientiert ein Leistungsverzeichnis mit dem Kunden zu bearbeiten oder seine Kalkulation zu unterstützen“, so Filthuth. Ferner steht ein Türkonfigurator zur Verfügung.

Insbesondere Sonderlösungen fordern die Kooperationen mit den ausführenden Betrieben. „Jede Woche landen bei uns Aufträge auf dem Tisch, für die individuelle Lösungen erarbeitet werden müssen“, berichtet Frank Kampmeier, Leiter Profilsysteme/Metallbau. Mit rund 40 Mitarbeitern in der Entwicklungsabteilung hat sich Eco Schulte eine schlagkräftige Kompetenz aufgebaut, das Prüfzentrum für die Türkomponenten befindet sich im Werk in Menden. Hier finden interne Tests statt, damit die Bauteile in den akkreditierten Prüfinstituten gleich beim ersten Mal die offizielle Produktprüfung bestehen.

Nichtsdestotrotz — um ein neues Produkt wie z.B. den Zuluftöffner für Rauch- und Wärmeabzugsanlagen FTA Eco-Vent (siehe Infokasten) zu entwickeln, sind ca. eineinhalb Jahre nötig. „Um danach alle Zulassungen bis zur Marktreife zu generieren, zwei weitere Jahre“, informiert Filthuth. Viele der Komponenten rund um das Türsystem müssen in einem engen Korsett von DIN und EN Norm entwickelt werden, vornehmlich die Bauteile für Sicherheitstechnik wie Zutrittskontrollen, Alarme, Entrauchung und Brandschutz.

Normkonforme Produktfamilien

Normkonforme aufeinander abgestimmte Funktionselemente sind das Ergebnis, von dem die verarbeitenden Betriebe profitieren. Mitarbeiter des Herstellers sind in zahlreichen Normungsausschüssen vertreten und mit den Fragestellungen, die sich durch neue Technologien und Vorgaben ergeben, vertraut. Verarbeiter sind auf die ständige Anpassung der Normkonformität aller Komponenten angewiesen. „Um die normgerechte Integration der Produkte den Systemgebern und Verarbeitern so einfach wie möglich zu gestalten, haben wir Produktfamilien gebildet“, hebt Filthuth hervor. Auf der Firmenwebsite findet sich eine Übersicht der relevanten Normen für die Türtechnik.

Wurzeln im Metallbau

Eco Schulte hat als Stanzbetrieb im sauerländischen Menden 1926 begonnen, im Segment Sicherheitstechnik profilierte sich das Unternehmen bereits in den 1950-er und 60-er-Jahren mit Türbändern für Feuerschutztüren. Die Produktion von aufeinander abgestimmten Beschlagsystemen rund um die Tür startete in den 1980-er-Jahren mit Gründung der Tochterfirma ESB in Luckenwalde und Übernahme der Schlossfabrik GBS in Schwelm. Heute werden die Produkte zu 55 Prozent im Ausland abgesetzt, unterstützt von den Niederlassungen in Polen, China, Frankreich und Österreich. 2014 wuchs der Zulieferer durch Übernahme des Design-Türdrückerherstellers Randi im dänischen Randers. Den aktuell hohen ästhetischen Ansprüchen auch an die Türbeschläge kommt Eco Schulte nach. Im Jahr 2010 erhielt der Hersteller den red dot Design-Award für den Panikverschluss Touchbar EPN 2000 II. Inzwischen verfügt der Branchenzulieferer über namhafte Auszeichnungen in allen Produktgruppen.                                                                                                                              sm ◊

Multifunktionale RWA-Lösung

Im Normalbetrieb sollen Entrauchungs- und Wärmeabzugskonzepte Begehkomfort bieten, bei Panik muss die Tür den Fluchtweg sicher freigeben und im Entrauchungsfall muss sich die Türe automatisch öffnen. Diese Funktionen vereint das Kombinationstalent FTA ECO-Vent.

Montagefreundlich lässt sich diese komplette Lösung an der Gebäudeinnenseite installieren. Bislang wurde die Mehrfachfunktion in der Regel durch eine Innenmontage des Türantriebs und die Außenmontage des Türschließers realisiert. Neben einem höheren Montageaufwand hatte diese Variante noch den Nachteil, dass bei extremer Kälte im Winter der außenliegende Türschließer durch die ansteigende Zähigkeit des Öls schwergängiger werden konnte. Die kompakte Form der Systemlösung wird erreicht, indem die Rolle des Klapphebelantriebs auf der Gleitschiene des Türschließers läuft. Der FTA  Türantrieb von Aumüller und der ECO Newton Türschließer lassen sich auf einem Montagewinkel installieren. Mit dem Türschließer Newton TS-62 von Eco Schulte können Schließgeschwindigkeit, Öffnungsdämpfung, Schließverzögerung und Endschlag stufenlos justiert werden. Das Gerät ist kompatibel für Brandmelder der gängigen RWA Systemanbieter.

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