Brandschutztüren und -verglasungen
Dämmstege für thermische TrennungRP Technik hat eine neue Generation von Brandschutzelementen (Türen und Verglasungen) für die Kombination EI30 / 60 / 90 + Sm + C5 entwickelt und umfangreich prüfen lassen - in Deutschland zusätzlich durch bauaufsichtliche Zulassungen abgesichert. Das Produktprogramm des Brandschutzsystems basiert auf der thermisch getrennten Standard-Türserie mit 70 mm Bautiefe. Die thermische Trennung beruht auf Dämmstegen aus glasfaserverstärktem Polyamid. Dr.-Ing. Harald Schulz berichtet über die technischen Neuerungen.
Die wesentliche Modifikation für die Brandschutzserie RP-ISO-hermetic 70 FP besteht aus einer Verstärkung des Dämmstegs durch ein rücksei-tig angebrachtes, zum Patent angemeldetes Einlegeprofil aus Stahl – Bild 1. Das Stahleinlegeprofil ist nicht sichtbar (Bild 2). Das Erscheinungsbild entspricht damit vollständig der Standardserie und die Profile sind, wie bei der Standardserie, verarbeitungsfertig – ohne Zusatzmaßnahmen.
- Als integraler Bestandteil des RP-ISO-hermetic 70-Türprogramms weist RP-ISO-hermetic 70 FP über alle Leistungsvarianten hinweg die bekannten technischen Merkmale auf.
- 2 Profilwerkstoffe: Stahl kontinuierlich schmelztauchveredelt mit Zink-Magnesium (der derzeit leistungsfähigste und umweltfreundlichste Basiskorrosionsschutz) aus dekorativen Gründen natürlich in nachgewalzter Qualität (einzig unter den Stahlprofilsystemen) und Edelstahl 1.4401 als A4-Qualität.
- Identische Modulmaße bei Bautiefe, Ansichtsbreiten und Fugenbild
- Gleiche Verglasungstechnik: Standardmäßig als Trockenverglasung mit Steckglasleisten würde die Ausgleichsfeder nicht erwähnen – Verglasungsdichtungen aus EPDM / Innen einstückig umlaufend – Anschlagdichtungen formgleich aus Chloroprene – Alternativ Nassverglasung.
- Druckausgleichs- und Entwässerungssystem des Standardsystems
- Gleiche Beschläge
Die Anpassung der Profile an die geforderten Feuerwiderstandsklassen EI30 – EI60 – EI90 geschieht durch unterschiedliche Isolatoreinlagenprofile. Bei EI30 sind es 2 Streifen, bei EI60 und EI90 3 Streifen. Die Isolatoren können in Eigenfertigung in die Profile eingebracht werden – alternativ können die Profile fertig befüllt bezogen werden, je nach Kundenwunsch. Für den Schlossbereich steht ein vorgefertigter Isolator-Einschub zur Verfügung.
Natürlich müssen die Füllelemente als Glas (mono oder iso) bzw. als Paneel (beplankt mit Stahl, Edelstahl, Aluminium, ESG) an die geforderte Feuerwiderstandsdauer angepasst werden. Für die Klassen EI60 und EI90 sind zusätzlich Dämmschichtbildner als Streifen in die Glasfälze der Profile – aufgeklebt auf die Dämmstege ein-zubringen.
Auch die Verarbeitung der Serie RP-ISO-hermetic 70 FP entspricht weitgehend dem Standardprogramm.
Dies gilt für die Profilbearbeitung einschließlich Rahmenfertigung, dem Einbau der Bänder und Schließmittel. Besonders bemerkenswert: Für die Profilstabilisierung und die Befestigung der Blendrahmen werden keine einzuschweißenden Zusatzteile, wie Montageplatten und Glasauflager benötigt.
Für die Schlösser genügt eine Befestigung im Dämmsteg mit rückseitigem Einlegeprofil - ohne jede weitere Bearbeitung der Profile, ohne weitere Abdichtarbeiten.
Die Blendrahmen können mit sog. Direkt-Montage-Schrauben in der Klemmfaust einseitig oder wechselseitig bzw. zentral im Einlegeprofil in der angrenzenden Wandkonstruktion befestigt werden.
Nass- und Pulverbeschichtung ohne Zusatzmaßnahmen möglich. Und wie schon früher erwähnt – die Verglasungstechnik mit Steckglasleisten, Trockenverglasung und umlaufender innerer Verglasungsdichtung steht als wirtschaftliche und sichere Verglasungstechnik zur Verfügung - ohne zusätzliche Halteknöpfe und ohne Risiko, Glaskanten zu schädigen bei Eindrehen der Klemmknöpfe nach dem Einsetzen der Verglasung und bei Glasaustausch. Darüber hinaus sind die Vorgaben in den einschlägigen Verarbeitungsrichtlinien zu beachten.
Das Programm EI30 bis EI90 umfasst 1- und 2-flügelige Türen nach innen und nach außen öffnend, mit Seitenteilen und Oberlicht bei Flügelbreiten bis 1528 mm einflügelig bzw. 2990 mm zweiflügelig (EI30) und Flügelbreiten von 1428 mm bzw. 2550 mm (EI90) sowie Flügelhöhen bis 3000 mm für EI30 und 2750 mm für EI90. Das Gewicht der Flügel darf bis zu 4000 N (400 kg) betragen. Bei Festverglasungen sind Höhen bis 4400 mm bei unbegrenzter Breite möglich. Für die Türen gibt es darüber hinaus Nachweise über die maximale Rauchdichtheitsklasse Sm, die maximale Dauerfunktionsklasse C5 (ein-schließlich eines Ergänzungsnachweises über 1 Million Zyklen für Bän-der eines 400 kg schweren Flügels), Einbruchhemmung bis Wider-standsklasse RC3, mechanische Festigkeit bis zur höchsten Klasse und Uf-Wertberechnungen gemäß EN ISO 10077-2.
Bei EI30 reichen die Formate der Füllelemente (Glas und Paneel) bis B = 1278 mm / 1378 mm (je nach Typ) x H = 2844 mm für den Türflügel und bis B = 1400 mmm x H = 3000 mm für das Festfeld im Hochformat bzw. B = 2800 mm x H = 1400 mm im Querformat.
Bei den Brandschutzelementen der Widerstandsklasse EI90 gilt: Für die Glasfüllungen der Feuerschutz-abschlüsse B = 1278 mm x H = 2594 mm bzw. B = 1400 mm x H = 2660 mm (Hochformat) bzw.
B = 2560 mm x H = 1400 mm (Querformat) für die Festverglasung.
Um allen Marktanforderungen gerecht zu werden, sind folgende Varianten möglich:
• Sockelhöhe einteilig bis 400 mm, gestapelt bis 160 mm
• Kämpferhöhe einteilig bis 300 mm, mit Profilstapelung bis 160 mm
• Schmale Blendrahmen bis 50 mm Ansichtsbreite
• Thermisch getrennte Schwellen für Außentüren
Zusammenfassung
- Signifikante Reduzierung bei der Lagerhaltung (Profile und Zubehör) durch die Verwendung eines Basisprofilprogramms für alle Klassifizierungen von EI30 bis EI90 – einzigartig bei Stahlprofilsys-temen.
- Mit RP-ISO-hermetic 70 FP steht eine Profilserie für besonders großformatige Brandschutzelemente von EI30 bis EI90 zur Verfügung.
- Im Aussehen, bei den meisten Leistungseigenschaften und in der Verarbeitung entspricht RP-ISO-hermetic 70 FP der Standardserie. Kernstück ist ein Einlegeprofil aus Stahl, das rückseitig – und damit nicht sichtbar – in den Dämmsteg aus PA 6.6 GF25 integriert ist.
Für den Architekten bedeutet es die Möglichkeit, Türen, unabhängig von den Anforderungen einheitlich zu gestalten (Ansichtsbreiten, Fugen, Dichtungen). Für den Hersteller bedeutet dies ein einheitliches Basisprofil mit identischem Zubehör und weitgehend gleicher Verarbeitung über alle erforderlichen Varianten hinweg. red