Metallraum AG
Papierlos / LeanDer Betrieb Metallraum in Lütisburg Station erwirtschaftet mit rund 25 Mitarbeitern einen Jahresumsatz zwischen 4,5 und 5 Mio. Franken. Im Gros betreffen die Aufträge Geländer-, Balkon- und Türbau aus Stahl; die Kunden stammen meist aus dem Landstrich zwischen Zürich und dem Bodensee.
In den vergangenen zwei Jahren, die von der Corona-Krise geprägt waren, verzeichnet die Metallraum AG im Segment Stahltüren einen Rücklauf von ca. 20 bis 25%. „Inzwischen werden diese Türen meist in Aluminium ausgeführt“, erklärt sich Zwyssig die sinkende Nachfrage. Zuwachs zwischen 20 und 30% stellt er im Bereich Balkonbau sowie bei Utensilien für Garten und Heim fest; beispielsweise werden zunehmend Hochbeete oder Brennholzgestelle gewünscht.
Das Auf und Ab der Märkte, die Anforderungen der Normen oder neue Technologien bringen einen fortlaufenden Wandel mit sich. Beispielsweise muss die Werkseigene Produktionskontrolle (WPK) für die EN 1090 wie auch für die EN 16034 immer wieder an neue Vorgaben angepasst werden. „Aktuell beschäftigt uns die Schweißnorm EN 1090-2 sehr, wir merken, dass die Vorgaben im Markt immer häufiger nachgefragt werden“, berichtet Matthias Zwyssig. Als Betriebsleiter ist er für den externen Vertrieb und die Auftragsakquise der Metallraum AG verantwortlich. Ein weiterer Vertriebsmitarbeiter ist zuständig für den gesamten Verkaufsinnendienst, dazu gehören u.a. Kalkulation und Marketing.
Seit fast zwei Jahren setzt der Betrieb mithilfe von Leanmanagement notwendige Veränderungen routiniert um. „Dank PDCA-Verfahren (Plan-Do-Check-Act) dauert es von der Planung bis zur Umsetzung von neuen Standardabläufen drei bis fünf Wochen“, informiert Zwyssig.
Digitalisierung Das Betriebsmanagement läuft digitalisiert und so gut wie papierlos. „Uns liegt an agilen und automatisierten Prozessen.“ So wird der gesamte Auftragsprozess angefangen bei der Kalkulation über Produktion und Montage bis hin zur Abrechnung digital und größtenteils standortunabhängig abgewickelt. Neben dem ERP-System Abacus wird Microsoft Teams, die Cloudlösung Onedrive und Microsoft Office 365 genutzt. Gänzlich auf digitale Kommunikation umgestiegen ist Metallraum auch für das Recruiting von Fachkräften; neue Mitarbeiter werden via Onlinepräsenz und Posts über die Social-Media-Kanäle geworben. „Auf diesem Weg finden wir immer wieder Personal, das zu uns ins Team passt“, so der Betriebsleiter. In Sachen attraktiver Arbeitsplatz ist zudem die neue Werkshalle hilfreich, die im Januar 2021 bezogen wurde und eine moderne Fertigung gewährleistet. Mit Fertigstellung wurde ein kleiner Meilenstein in der Zukunftsplanung erreicht. „Wir möchten uns in den nächsten drei Jahren in der Ostschweiz zu einer Marke mit gutem Renommee entwickeln.“
Ausblick Zwyssig meint, vorausgesetzt, dass die Energiewende vorangetrieben wird und der Staat die energetische Sanierung unterstützt, sollte die Branchenkonjunktur in den nächsten fünf Jahren stabil bleiben. „In der Schweiz ist das Potenzial von Umbauobjekten enorm und alte Gebäude sollten nicht durch neue Investitionsbauten ohne Charme ersetzt werden.“ Einen forcierten Wettbewerb erkennt der Metallbauer mit dem Holzbau. „Insbesondere bei konstruktiven Elementen wie Carports, Wintergärten und Fassaden wird die Konkurrenz merklich stärker.“ Zudem seien die Berufsverbände der Holzbauer in punkto Grund- und Weiterbildung moderner aufgestellt und könnten sich in der Öffentlichkeit besser vermarkten. mang Δ