Nachhaltige Materialien

Pro Stahl & Alu

Aluminium auf EU-CRMA-Liste

Im März vergangenen Jahres wurde Aluminium im neuen EU-Gesetz zu kritischen Rohstoffen (CRMA) zunächst nicht berücksichtigt. Die neuen Vorschriften tragen dazu bei, die heimischen Kapazitäten für kritische Rohstoffe unter Einhaltung der höchsten Umwelt- und Sozialstandards entlang der Lieferkette zu erhöhen. Der Präsident von Aluminium Deutschland (AD) hatte sich seinerzeit zu Wort gemeldet: „Wir sind gelinde gesagt überrascht, dass die EU-Kommission Aluminium nicht als strategisches Material identifiziert hat.“ Rob van Gils wies darauf hin, dass man ohne eine starke, geschlossene und resiliente Aluminiumkompetenzkette das Risiko einer strategischen Abhängigkeit nur verlagere, statt es zu überwinden. Den Zielen Europas komme man nicht näher. Die Umstellung auf batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge, der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Netze sei nach Ansicht des AD-Präsidenten ohne Aluminium nicht umsetzbar. Van Gils: „Wir sind gut beraten, diese gut etablierten Kompetenzketten in Deutschland und Europa zu erhalten.“ Im September hat das Europäische Parlament eine Korrektur vorgenommen und Aluminium auf die Liste der Strategischen Rohstoffe gesetzt.

Neuordnung für Stahlmarkt

Die Produktion von Stahl ist auf dem niedrigsten Stand seit 2009. In den vergangenen zwei Jahren wurden in Deutschland je unter 40 Mio. Tonnen produziert. Im ersten Halbjahr 2023 sank der  Gesamtumsatz um ca. vier Prozent. Die hohen Stromkosten zeigen Auswirkungen auf die Elektrostahlproduktion, die bis Juni 2023 um ca. 13 Prozent rückläufig war. Für die Transformation in eine nachhaltige Stahlproduktion haben Salzgitter, Thyssen Krupp sowie ArcelorMittal Zusagen von Bund und Ländern über Beihilfen erhalten. Die CO2-arme Rohstahlproduktion soll ab 2025 in Betrieb gehen. Viele kleinere Stahlproduzenten warten noch auf Zusagen der Beihilfe. Die Subventionen setzen die Produzenten in einen Wettlauf, der den Markt neu ordnen wird. Großen Stahlhändlern kommt eine gewichtige Position zu, wie dieser Prozess ausgeht.

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