Renson-Showpark auf 3 Hektar
Eröffnung mit 4.000 Gästen
Nicht Kleckern, sondern Klotzen scheint das Motto von Paul Renson, wirft man einen Blick auf die Zahlen des Firmenstandorts für Outdoor-Living im belgischen Kruisem. Auf der zehn Hektar großen Betriebsfläche ca. 10 Kilometer von der Firmenzentrale in Waregem entfernt, hat er eine Produktion mit einer Fertigungskapazität von ca. 300 Lamellendächern pro Woche aufgebaut. Der Park am Firmengelände stellt Terrassendächer, Sommer-, Wintergärten und Pavillons in vielfältigen Varianten aus. Die Investition beträgt ca. 75 Mio. Euro.
Paul Renson gilt in der belgischen Unternehmerschaft als erfolgreicher Visionär, Anfang des Jahres wurde er für seinen Innovationsgeist in den Produktbereichen Lüftung, Sonnenschutz und Outdoor-Living mit dem Henry van der Velde Company Award in Gold ausgezeichnet. 110 von den inzwischen 1.200 Mitarbeitern arbeiten in den Abteilungen für Forschung & Entwicklung fortlaufend an Neuerungen des Portfolios.
Smart-Fabrication
Bereits vor der Corona-Krise im Jahr 2019 hat Renson den Spatenstich für den Produktionsstandort Outdoor-Living in Kruisem gesetzt. Im Jahr 2021 wurde das Werk in Betrieb genommen, mit Eröffnung der Ausstellungsfläche auf dem Firmenpark und des Test- und Schulungszentrums ist der Ausbau abgeschlossen. Die Produktion von wöchentlich 150 Lamellendächern lastet ca. 50% der Kapazitäten aus; die Belegschaft kann um mehr als das Zweifache aufgestockt werden. Aktuell stellen dort ca. 250 Mitarbeiter Lamellendächer, Terrassenüberdachungen, Carports, Garten- und Fassadenelemente aus Aluminiumprofilen her. Ferner fertigt das Tochterunternehmen eSafe in Kruisem mit 18 Mitarbeitern Briefkästen und Paketbriefkästen mit elektronischer Sicherheitstechnik.
Die Produktion im neuen Werk wird vollständig digital gesteuert, angefangen beim vollautomatischen Hochregallager für Rohwaren, einer 600 Tonnen schweren Stahlkonstruktion entlang an zwei Wänden mit über 28 Etagen, die eine Höhe von 26,6 Meter erreichen. Mittig fährt ein automatischer Kran, der über künstliche Intelligenz gesteuert, die Rohware in den Lagerfächern ablegt bzw. der Produktion zuführt.
Die Produktion auf Basis einer SAP-Infrastruktur läuft mit CNC-gesteuerten Säge-, Fräs- und Schweißanlagen vollautomatisch. Zu den Maschinenlieferanten gehört u.a. elumatec; der deutsche Maschinenbauer hat einige Stabbearbeitungszentren vom Typ SBZ 628 XL in die Produktionslinien implementiert.
Bei Auftragserteilung werden über eine Cloud, mit der alle Händler- und Vertriebsbüros via Konfigurator vernetzt sind, die Daten aus dem 3D-Modell der jeweiligen Terrassenanlage in die Produktion geschickt. So kann dem Endkunden zeit- und kostensparend eine maßgeschneiderte, individuelle Konstruktion angeboten werden. Ein Beispiel: Für das Terrassendach Camargue mit drehbaren Lamellen gibt es bei der Konfiguration ca. 300 Optionen.
„Unsere Händler konfigurieren die Terrassenüberdachungen individuell nach Kundenwunsch. Von jedem beliebigen Ort der Welt aus können sie diese Konfigurationen dann per Mausklick an unsere Smart-Fabrik in Kruisem weiterleiten. Die maßgeschneiderte Produktion wird hier von A bis Z digital gesteuert, damit diese so standardisiert wie möglich verläuft. Nur unter diesen Voraussetzungen war es uns möglich, diese Investition in unserer Heimatregion zu tätigen“, berichtet Dieter Heyman, General Manager bei Renson Outdoor.
Bestmarke europaweit ist nach Information des Metallbauzulieferers neben dem Park auch das Hochregallager sowie die vier Kilometer lange Pulverbeschichtungsanlage für Aluminiumprofile. Auf der Anlage können bis zu 15 Bestellungen — zusammengefasst nach Farbe — parallel bearbeitet werden.
NOA Outdoor Living
Der Showroom als Parkanlage mit 12 individuellen Gärten rund um die Terrassen, Häuschen und Pavillons ist ein Entwurf von Binst Architects. Die 380 Meter lange Fassade
des Betriebsgebäudes ist mit Grünpflanzen und Baumstämmen gestaltet. Mit der Freifläche NOA Outdoor Living auf der drei Hektar großen Parkanlage möchte Renson mit mehr als 30 weiteren High-End-Marken das „Wohnen im Freien“ erlebbar machen. „Wir haben ein einzigartiges Konzept geschaffen, auf das wir sehr stolz sind“, sagt CEO Renson. „Outdoor Living in all seinen Facetten lässt sich in diesem Park auf eine ganz neue Weise entdecken. Privatkunden, aber
auch Unternehmen und Behörden, interessieren sich bei der Gestaltung von Außenbereichen für Gesamtkonzepte und nicht für ein einzelnes Produkt.“ Der Unternehmer glaubt fest an den Trend.
Grünes Architektur- & Planungskonzept
Nach Rensons Leitspruch „Creating Healthy Spaces” wurde beim Firmenausbau darauf geachtet, dass der Standort als ein sogenannter „Null-Energie-Standort“ umgesetzt wird. Das heißt, von der Produktionsstätte in Kruisem gelangen keinerlei Industrieabwässer in die Kanalisation oder in Oberflächengewässer, wie Renson betont. Zudem werden 95% des Abwassers aus der Lackierstraße über einen Verdampfer zurückgewonnen und für die Spülung der Profile verwendet, die im Anschluss an die Vorbehandlung stattfindet. Die Energie für den Verdampfer wird mithilfe der 6.700 Solarmodule auf dem Dach des Gebäudes erzeugt. Der vernachlässigbare ökologische Fußabdruck der Produktionsstätte ist auch dem Umstand zu verdanken, dass die Restwärme des Muffelofens in der Lackiererei zum Vorwärmen des Vorbehandlungswassers genutzt wird. Dadurch wird kaum noch Gas für das Beheizen der Becken benötigt. Das Betriebsgebäude wird mit Erdwärme beheizt.
Weitere Exponate der NOA Parkanlage
Das Outdoor Experience Center in Zahlen
-380 m lange Fassade entlang der Autobahn E17
-10 ha (100.000 m²): Gesamtfläche des Outdoor-Standorts von Renson (Renson Outdoor + NOA Outdoor Living)
-45.000 m²: Footprint der Outdoor-Produktionsstätte von Renson
-65.000 m²: Gesamtfläche der Outdoor-Produktionsstätte von Renson (aufgeteilt auf 3 Ebenen)
-2.500 m²: Gesamtfläche der Outdoor-Büros von Renson
-2000 m² Glas ohne Sonnenschutzbeschichtungen in Kombination mit einem leistungsstarken Außensonnenschutz sorgen im Winter für eine optimale Nutzung der Sonneneinstrahlung in den Büros
-30.000 m²: Gesamtfläche des Inspirationsparks NOA Outdoor Living (davon 25.000 m² im Freien und 5.000 m² im Innenbereich)
-April 2019: Beginn der Bauarbeiten
-Oktober 2022: Abschluss der Bauarbeiten
-250: Anzahl der Vollzeitbeschäftigten davon 150 Neueinstellungen.
-1,7 Millionen Liter Regenwasser können unter dem Produktionsgebäude (und in zwei zusätzlichen Regenwasserbehältern von je 540.000 Litern unter dem NOA-Park) aufgefangen und zurückgewonnen werden, wodurch die Verwendung von Leitungswasser auf das unbedingt notwendige Maß beschränkt wird. Darüber hinaus wird das gesamte Prozesswasser vor Ort aufbereitet und recycelt.
-6700 Solarmodule liefern eine Leistung von 2 Megawatt, wodurch dieser Standort kaum Energie aus dem Netz benötigt.
-3-mal mehr Produktionskapazität als am bisherigen Produktionsstandort für Outdoor Living in Waregem
-95 % des Abwassers aus der Lackierstraße wird für die Spülung der Profile bei der Vorbehandlung recycelt.
-120 Bohrungen von 100 m Tiefe bilden ein Energiespeichersystem, das Wärme- und Kühlanlagen versorgt. Dieses System ist mit einer thermoaktiven Decke (Betonkernaktivierung), einer Fußbodenheizung und einer Luftgruppe für die Büros und NOA-Innenräume gekoppelt. Gebläsekonvektoren werden kurzzeitig eingesetzt, um Spitzen in den Büros aufzufangen.