Treppen des Jahres 2024
Siegertreppen in Wort und Bild
Als Plattform mit mehr als 500 Mitgliedsunternehmen ruft Treppen.de alle zwei Jahre den Branchenwettbewerb „Treppen des Jahres“ aus. Teilnehmen können alle Mitglieder des Fachportals. Eine unabhängige Fachjury bewertet die Einreichungen und wählt in verschiedenen Kategorien jeweils eine Siegertreppe. Dabei wird sowohl auf handwerklichen Anspruch wie auch auf Fragen des Designs und Raumkonzepts Wert gelegt. Wir stellen eine Auswahl der 14 Siegertreppen vor.
Kategorie: MODERNE | Nautilus Treppen
Hochkarätige Handwerkskunst und ein kreativer Anspruch, der über Gewohntes weit hinausgeht: Das sind die wichtigsten Zutaten für die Kreation und die gelungene Umsetzung der Siegertreppe in der Kategorie Moderne. Und natürlich spielt auch die reizvolle Kombination so unterschiedlicher Materialien wie Holz, Glas, Stein und Metall eine große Rolle für die Faszination, die diese Treppenanlage entfaltet. Das absolute i-Tüpfelchen bei dieser Treppe setzt jedoch die mit extremer Sorgfalt gesetzte Beleuchtung. Das Beleuchtungssystem erstreckt sich nicht nur auf die umlaufenden Stulpstufen aus edler Räuchereiche, sondern wird auch durch LED-Elemente im „Luftraum“ des Treppenhauses aufgegriffen. Solch ein mannigfaltiges Materialspektakel kann schnell überfrachtet wirken. Doch mit klarer Linienführung und filigranen Elementen wie schlanken Gurtstäben und einem schmalen Handlauf aus Messing ist es den Treppenbauern von Nautilus gelungen, ein überzeugendes Gesamtkunstwerk zu schaffen, ohne den Betrachter aufgrund der Vielfalt zu überfordern. Dass diese Treppe der absolute Blickfang des Hauses ist, versteht sich natürlich von selbst. Sie repräsentiert damit einen der wichtigsten Trends im modernen Unikat-Treppenbau: den Mut, eine Treppe vorrangig als Designelement zu betrachten.
Kategorie: INNOVATION | Spitzbart Treppen
Unsere Siegertreppe in der Kategorie Innovation beweist, dass man absolut beeindrucken kann, wenn man sich schlicht und ergreifend auf das Wesentliche konzentriert. Denn auch wenn man es dieser eleganten Designtreppe nicht ansieht: Die Funktionalität stand bei ihrer Entwicklung im Mittelpunkt. Deshalb wurde von vornherein bei der Konstruktion alles weggelassen, was nicht unbedingt nötig ist, um einen funktionalen Auf- und Abstieg in einem modernen, offenen Wohn- und Arbeitsumfeld zu kreieren.
Das Faszinierende dabei: Setzt man für dieses Wesentliche hohe gestalterische Ansprüche, dann können wahre Eyecatcher entstehen, wie diese Treppe beweist. Mit ihrer klaren Ausrichtung nach oben und ihrer zurückhaltenden Formsprache zieht die eigentlich doch so reduzierte Anlage alle Blicke auf sich. Und lädt zum entspannten Begehen ein. Der Hersteller vergleicht sein Modell nicht ohne Grund mit einem „Stairway to heaven“: Nichts hält den leichtgewichtigen Aufstieg auf den filigranen Kragarmstufen auf, die sich formvollendet um eine steigend gebogene Innenwange in die Höhe schrauben. Experten ist klar: Das schwebend erscheinende Treppendesign konnte nur durch sehr anspruchsvolle statische Lösungen realisiert werden.
Kategorie: SKULPTUR | MetallArt Treppen
Wuchtig, kompromisslos – und dennoch beeindruckend gefällig: Diese Treppenskulptur aus Stahl stellt das Design-Motto „form follows function“ ein Stück weit auf den Kopf. Denn hier wurde eindeutig der Form die Priorität gegeben und dem Treppenbauer freie Hand in der Gestaltung gelassen. So konnte ein Designelement geschaffen werden, das auf den ersten Blick ein raumgreifendes Kunstwerk ist – und bei näherem Hinsehen auch als funktionale Etagenverbindung überzeugt. Als schwungvolles, elegantes Band konstruiert, führt die Stahltreppe mit einer Leichtigkeit in die Höhe, die im vollkommenen Gegensatz zu ihrem massiven Werkstoff zu stehen scheint.
Die überraschende Harmonie, die diese Treppe ausstrahlt, ist vor allem der innovativen Lösung zu verdanken, die der Treppenbauer METALLART für die glattflächige Verkleidung der Untersicht gefunden hat. Die Faltstufenkonstruktion verschwindet hinter einer zwischen den Wangen eingeschweißten Stahlverkleidung. Die absolut nahtlose und homogene Oberflächenoptik wurde durch die Veredelung mit einer bauseits aufgebrachten Flüssigmetallbeschichtung erreicht. Dadurch erhält diese skulpturale Konstruktion ihre markante Oberfläche.
Im Gesamtdesign passt sich diese Anlage perfekt in das durchgehend exklusive Wohnambiente der privaten Villa ein, in der sie den Wohnbereich mit dem Spa-Bereich verbindet.
Kategorie: EXTRAVAGANZ | EeStairs
Schwünge, wohin das Auge schaut: Diese dreigeschossige Wendeltreppe in einem Londoner Bürogebäude lädt den Blick des Betrachters auf eine wahre Achterbahnfahrt ein. Aufsteigend über einem fast perfekt elliptischen Grundriss, dominiert das raumgreifende Treppendesign das Gesicht des Gebäudes. Einzigartige Designlösungen in Kombination mit höchster Handwerkskunst haben eine Treppe geschaffen, die sich den Sieg in unserer Kategorie Extravaganz erkämpft hat. Zwangsläufig stellt sich beim Anblick dieses ungebändigten Schwungs die Frage: Wie ist so etwas statisch und handwerklich überhaupt realisierbar?
Aus Stahl, Eichenholz und Glas wurde hier ein wirklich extravagantes Gesamtkunstwerk geschaffen, das vor allem durch seine statisch enorm herausfordernde Schraubenform begeistert. Besonders bemerkenswert sind die präzise gearbeiteten Details der geölten Eichenholzuntersichten mit Schattenfugen zu allen anderen anschließenden Materialien. Die dreieckigen Stabilisatoren aus Massivholz zwischen den Setz- und Trittstufen stoßen genau an die gebogenen Glasgeländer an. Die Basis der Dreiecke ist mit der Laibung verbunden, so dass die entstehenden Kantenlinien wie gezeichnet wirken. Die Tritt- und Setzstufen dieser Wendeltreppe werden auf neuartige Weise beleuchtet: In die in Unterseite der Setzstufen wurden „Schaufeln“ geschnitten, die Platz für Beleuchtungselemente bieten. Dank dieses Designs werfen die Leuchten ein schräges Licht auf die Setzstufen.
Kategorie: DESIGN | Schmidmayer Treppenbau
Dieser Designtreppe aus dem Hause Schmidmayer Treppenbau sieht man den Siegertyp nicht unbedingt auf den ersten flüchtigen Blick an. Wo andere protzen, wurde hier nämlich ganz bewusst auf Zurückhaltung gesetzt. Dem Fachmann fällt jedoch sofort auf, wie ausnehmend harmonisch diese fein gestaltete Treppenanlage sich ins Gesamtbild des Innendesigns einfügt – und dabei gleichzeitig recht selbstbewusst ihren ganz eigenen Charakter beweist. Von der harmonischen Materialauswahl und den handwerklich hervorragend umgesetzten unsichtbaren Befestigungen über die aufwendige Geländerkonstruktion bis hin zum perfekten Einsatz des modernen Beleuchtungskonzepts spricht diese Treppe von höchster Handwerkskunst und Erfahrung im Treppenbau.
Alle Kanten dieser Kastentreppe mit allseitiger Vertäfelung aus schlichtem Esche-Furnier sind mit Schattenfuge versehen und der Handlauf ist puristisch in der Verschalung versenkt. Das Design der Treppe wurde ganz gezielt auf harmonische Einbettung ins Innendesign des Gebäudes gestaltet. Der verblüffende Effekt: Diese Treppe spielt sich überhaupt nicht in den Vordergrund – und stellt genau deshalb das raumbestimmende Element dar. Sie ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass „Raumgestaltung“ nicht zwangsläufig mit extravaganten Designs oder auffälligen Farbkontrasten einhergehen muss. Fotograf: Nixdorf Fotografie
Kategorie: FORMENSPRACHE | Markiewicz Treppenbau
Kontrast- und detailreich kommt die Siegertreppe in der Kategorie Formensprache in diesem Jahr daher. Die großzügig geschwungene Bogentreppe aus Holz dominiert spielend das Foyer der privaten Wohnresidenz, in der sie als elegante Etagenverbindung fungiert. Auch wenn das Gesamtbild durchaus zu faszinieren weiß: Die besondere Anziehungskraft dieser Treppenanlage steckt im Detail. Denn man kann als Betrachter nicht anders: Man möchte näher herantreten, um die geschwungenen Ornamente des handgeschnitzten Holzgeländers in allen Details zu entdecken. Solch ein beeindruckender Anblick ist nur möglich, wenn in der Herstellung der Treppe mit größter Sorgfalt und höchster Handwerkskunst gearbeitet wurde.
Markiewicz Treppenbau hat mit diesem Modell wieder einmal bewiesen, dass das Unternehmen seinem Ruf als absoluter Spezialist für äußerst ausgefallene, individuelle Geländerdesigns gerecht wird. Diese Treppe lädt nicht nur zum Benutzen, sondern vor allem zum Verweilen ein. Dass der Blick des Betrachters fast zwangsläufig zu den Stufen und dem Geländer geht, ist auch der Entscheidung zu verdanken, die Untersicht komplett zu verkleiden. Das verleiht der schwungvoll in die Höhe strebenden Bogentreppe ein sehr harmonisches Erscheinungsbild.
Kategorie: ARCHITEKTUR | Holzmanufaktur Ballert
Die Wahl eines elliptischen Grundrisses findet sich im modernen Treppenbau noch vergleichsweise selten. Entsprechend stechen Modelle mit diesem Grundriss eindrucksvoll hervor. Das gilt ganz besonders, wenn sie, wie unsere Siegertreppe in der Kategorie Architektur, nur durch extrem anspruchsvolle handwerkliche Arbeit überhaupt realisierbar sind. Um diese ausladende Bogentreppe zu dem ästhetischen Highlight zu machen, das sie letztendlich geworden ist, waren enorme Herausforderungen zu meistern. Da die Höhe des Hauses bestimmte bauliche Vorgaben überschritt, musste die Treppenanlage nämlich besondere statische Anforderungen erfüllen – und die Konstruktion von einem Prüfstatiker freigegeben werden.
Zum Sieger wurde diese mit ungebrochenem Schwung über drei Etagen verlaufende Treppenkonstruktion, weil sie die statischen Herausforderungen eindrucksvoll meistert. Zu den speziell hervorzuhebenden technisch anspruchsvollen Lösungen bei dieser Treppe zählen die steigenden Krümmlinge sowie die innenliegenden Verbindungen. So konnte eine äußerst stabile, dabei jedoch ästhetisch absolut ansprechende Bauweise realisiert werden.
Diese Anlage ist daher auf beste Weise ein Beispiel für die aktuellen Trends im High End Treppenbau: In handwerklich extrem anspruchsvoller Arbeit werden mutige Entscheidungen getroffen und innovative Lösungen gefunden, um Treppen zu schaffen, die zum zentralen Element der Architektur eines Gebäudes werden.
Kategorie: TRADITION | Oswald Treppenbau
Traditionelle Naturnähe, modern interpretiert: Diese von einem echten Baumstamm getragene Spindeltreppe ist ein wunderbares Beispiel dafür, das sich mit Mut und Kreativität im Treppenbau Großartiges erreichen lässt. Einen 120 Jahre alten Baumstamm als Mittelpunkt und Tragwerk einer mehrstöckigen Treppenanlage sieht man schließlich nicht alle Tage.
Das Besondere an dieser Designtreppe, die als Sieger in der Kategorie Tradition hervorgeht und die Firmeninhaber Martin Oswald gewissermaßen als Herzensprojekt im Kindergarten seiner Kids errichtet hat, ist die Rolle des naturbelassenen Fichtenstammes. Dieser steht nämlich nicht nur als nette Deko und Blickfang im Zentrum der Treppe und verbindet optisch den Keller mit dem Obergeschoss: Er fungiert auch als Träger sämtlicher Stufen. Sämtliche Trittstufen aus massiver Kernesche wurden von Hand in den Stamm eingearbeitet – und zwar in klassischer Weise mit Hammer und Stemmeisen.
In Kombination zum Naturwerkstoff Holz in seiner Urform kommt kühles Metall zum Einsatz: Geländer und Außenwange sind aus schwarz verzundertem Stahl hergestellt, welcher sich auch in der Deckenverkleidung und der Deckenlochverkleidung wiederfindet. Ins rechte Licht gesetzt wird die Anlage durch die indirekte Beleuchtung, die unter dem Metallband in der Deckenverkleidung angebracht ist.