Rückläufige Aluproduktion

Primäraluminiumhütten 62% weniger Output als 2021

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Hüttenproduktion um mehr als die Hälfte eingebrochen, aber auch die Weiterverarbeitung ist deutlich niedriger als im Jahr zuvor ausgefallen.
 
AD-Präsident Rob van Gils betonte: „Die Aluminiumindustrie in Deutschland steht vor dem Ausbluten. Das müssen wir verhindern, denn Aluminium ist und bleibt Transformationsmetall. Bis günstige grüne Energie flächendeckend verfügbar ist, brauchen wir schnellstmöglich einen Transformations- oder Industriestrompreis auf international wettbewerbsfähigem Niveau. Wir begrüßen, dass die Debatte nun endlich angestoßen wurde. Die bisherigen Vorschläge sind ein Anfang. Die aluminiumspezifischen Besonderheiten müssen dabei unbedingt mit in die Überlegungen einbezogen werden.“
 
Die Herstellung von Rohaluminium ging im ersten Quartal um 12 Prozent zurück – es wurden gut 783.000 Tonnen produziert. Dabei verzeichneten die Primäraluminiumhütten das sechste Quartal in Folge einen Rückgang – mit 48.400 Tonnen lag ihr Produktionsvolumen 62 Prozent unter dem Niveau vor der Energiekrise (1. Quartal 2021).
 
Der weiterverarbeitende Aluminium-Halbzeugbereich verbuchte mit gut 610.000 Tonnen im ersten Quartal ebenfalls ein recht deutliches Minus (-8 Prozent). Dabei war der Rückgang bei den Herstellern von Strangpresserzeugnissen mit -13 Prozent auf knapp 142.000 Tonnen stärker als bei den Produzenten von Walzprodukten mit -7 Prozent (rund 469.000 Tonnen).

Van Gils weiter: „Die schwache Nachfrage aus wichtigen Kundenbranchen, insbesondere dem Baugewerbe und dem Maschinenbau, sorgt hierzulande für eine geringere Auslastung der Werke. Darüber hinaus beobachten wir aktuell einen starken Importdruck aus Ländern, in denen die Wettbewerber von deutlich geringeren Energiekosten profitieren. Wir stehen in einem globalen Wettbewerb und bereits heute werden rund 60 Prozent des weltweiten Aluminiums in China hergestellt – und das mit einem dreimal höheren CO2-Footprint als in Europa. Um unabhängiger und dabei nachhaltiger zu werden, müssen wir die heimische Produktion stärken.“



 

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