Berliner Stahldialog
Protektionismus und CO2-Reduktion fordern 20.05.2019 |Vergangene Woche, wenige Tage vor der Europawahl diskutierten Vertreter aus Wirtschaft und Politik im Rahmen des Berliner Stahldialogs über die Chancen und Herausforderungen der Stahlindustrie in Deutschland und Europa. Vor rund 250 Gästen betonte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, die Notwendigkeit einer industriepolitischen Perspektive für die EU: „Die Stahlindustrie kann die enormen Herausforderungen, wie den zunehmenden Protektionismus weltweit und die Transformation in eine CO2-arme Wirtschaft, nur in einem starken Europa bewältigen. Dazu braucht es die Begleitung durch eine kluge Wirtschafts- und Industriepolitik.“
Das Veranstaltungsmotto „Perspektiven einer strategischen Industriepolitik“ griff Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, in seiner Rede auf und verwies auf die Bedeutung der Stahlindustrie in Deutschland für die Wirtschaft: „Stahl ist längst ein High-Tech-Produkt und als Werkstoff Grundlage vieler klimafreundlicher Produkte. Stahl war, ist und bleibt damit ein Fundament unserer Industrie.“ Svenja Schulze, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, hob die Bemühungen der Stahlindustrie hervor: „Die Stahlindustrie in Deutschland hat bereits einen großen Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Für das Ziel einer klimaneutralen Stahlproduktion braucht es innovative Verfahren. Um dies zu unterstützen, wird derzeit im Bundesumweltministerium ein Förderprogramm zur Dekarbonisierung der Industrie erarbeitet.“
Wirtschaftsvereinigung Stahl/Dirk Heckmann
Im Rahmen des Berliner Stahldialogs der Wirtschaftsvereinigung Stahl treffen einmal im Jahr Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Politik zusammen, um über aktuelle Branchenthemen zu diskutieren. Nach Reden von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Bundesumweltministerin Svenja Schulze waren in diesem Jahr Kerstin Andreae (MdB, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Elmar Brok (MdEP, CDU), Tim Hartmann (Vorsitzender der Vorstände der AG der Dillinger Hüttenwerke und der Saarstahl AG), Jo Leinen (MdEP, SPD), Frank Schulz (Vorsitzender der Geschäftsführung, ArcelorMittal Germany Holding) und Michael Theurer (MdB, FDP) auf dem Podium zu Gast.