Ein- & Zweifamilienhausbau
Vor allem in Großstädten rückläufig 25.05.2023 |Insgesamt soll die Anzahl der fertiggestellten Wohnungen 2022 in Deutschland 160.455 Wohnungen betragen; so die Regionalstudie von Interconnection, die den Wohnungsbau auf Kreisebene analysiert.
Im Vergleich zu den Zahlen vom Statistischen Bundesamt (destatis) sind das 134.845 Wohnungen weniger. Interconnection erklärt die Differenz der Angaben für den Wohnbau in 2022 mit der unterschiedlichen Deadline der Studien. Für das Wiener Marktforschungsinstitut war dies der 1. Januar 2023; für destatis der 1. Mai 2023.
Laut Interconnection wird die Zahl von 160.455 Wohnungen 2023 auf rund 145.000 zurückgehen. Vor allem größere Städte seien vom starken Rückgang betroffen. Berlin, München und Hamburg verlieren demnach allesamt rund 15%. Düsseldorf (21,2%) und Karlsruhe (25,9%) müssen sogar Rückgänge von mehr als ein Fünftel des Wohnbauvolumen im nächsten Jahr hinnehmen.
Die Bundesländer mit dem größten Wohnungsbauvolumen wie Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg werden im nächsten Jahr zwischen 11% in Nordrhein-Westfalen und 15% in Baden-Württemberg abstürzen. Auch in allen anderen Bundesländern wird der Rückgang meist rund um 10% liegen. Nur in den kleineren Bundesländern mit einem geringeren Wohnbauvolumen, wie in Thüringen und dem Saarland wird 2023 ein Wachstum von 4,2% resp. 2,9% erwartet. Aber es gibt trotz Konjunktureinbruchs am Bau auch noch vereinzelt starkes Wachstum. In Osnabrück wird ein Anstieg bei der Wohnungsfertigstellung von über 66% erwartet. Ähnliches Wachstum wird auch für die Kreisstadt Saalfeld-Rudolstadt prognostiziert.
Beim Ein- und Zweifamilienhausbau lag nach den Informationen von Interconnection 2022 der Rückgang bereits bei 8,2% und dieser wird sich 2023 noch einmal verstärken auf ein Minus von 16,4%. Am stärksten ist der Rückgang in Thüringen mit 38%. In den mengenmäßig wichtigsten Bundesländern Bayern (-17,6%), Nordrhein-Westfalen (-16,5%) und Baden-Württemberg (-16,7%) liegt der Rückgang auch über dem Durchschnitt des bundesweiten Rückgangs. Der Mehrgeschossige Wohnbau konnte 2022 noch ein leichtes Plus von 1,5% verbuchen. 2023 wird der Rückgang 9,2% betragen. Dieser wird vor allem durch den schon zuvor Rückgang des Bauvolumens in den Großstädten verursacht.
Zuwachs beobachtet das Wiener Institut in punkto Fertighausquote. In Baden-Württemberg erreicht im nächsten Jahr eine Quote von 50%. Auch in Rheinland-Pfalz und im Saarland erreicht die Fertighausquote über 40%. In Bayern ist jedes dritte neue Haus ein Fertighaus.