Aluindustrie von Corona gezeichnet
Sparte erholt sich nicht 25.11.2020 |Die deutsche Aluminiumindustrie weist auch im dritten Quartal 2020 ein deutliches Minus in der Produktion aus. Die Rohmetallerzeugung ist um 9% gesunken und setzt damit die Entwicklung seit Jahresbeginn (-13%) weiter fort. Die Unternehmen der Halbzeugindustrie melden ein Produktionsminus von 17% und liegen damit noch einmal deutlich unter dem bisherigen Jahresverlauf (-9%). Auch in der Weiterverarbeitung setzte sich der Produktionsrückgang weiter fort. Im dritten Quartal wurden 12% weniger gefertigt, im Jahresverlauf beträgt das Minus rund 8%.
Der Auftragseingang bei Aluminiumwalzprodukten ist im Oktober um 8% gestiegen. Damit sind die Bestellungen zwar noch immer fast 7% unter dem Vorjahresniveau, aber eine leichte Trendumkehr ist erkennbar. Die Strangpresser wiesen im Oktober ebenfalls einen Orderanstieg (5%) aus. Dies lässt auf das Erreichen eines Wendepunktes schließen. Der kumulierte Auftragseingang liegt jedoch mit 13% deutlich unter dem Vorjahresniveau. Gerade die Automobilindustrie, die zu Beginn der Krise ihre Fertigung praktisch über Nacht stoppte, scheint aktuell wieder etwas Fahrt aufzunehmen. Die Mitgliedsunternehmen berichten über wieder deutlich gestiegene Abrufe der Automobilkunden. Inwieweit sich diese Dynamik stabilisiert und fortsetzt, ist aktuell noch unsicher. Die aktuelle Umfrage des GDA stimmt aber zuversichtlich: 75% der Befragten gaben an, dass sich die Abrufzahlen der Automobilkunden erneut besser als zuletzt darstellen.
Dr. Andreas Postler vom GDA betonte: „Sorgen machen uns weiterhin die Lage der Luftfahrtindustrie. Die Hälfte der Befragten erlebt derzeit einen Stillstand, die andere Hälfte einen weiteren Rückgang.“ Besser fällt der Blick auf den Maschinenbau und die Elektrotechnik aus: Jeweils über 40% der Umfrageteilnehmer berichten derzeit von verbesserten Bestelleingängen. Weitgehend stabil stellt sich weiter die Konjunktur der Bauwirtschaft dar. Rund 77% der Unternehmen bewerten die Lage derzeit besser als zuletzt oder zumindest gleichbleibend.