Österreichischer Stahlbaupreis
Vier Preise vergeben 20.05.2019 |Der Österreichische Stahlbaupreis wird im Zweijahresrhythmus vom Österreichischen Stahlbauverband vergeben. Die Preisverleihung 2019 fand im Rahmen des Stahlbautags vergangene Woche in Salzburg statt.
Sieger in der Kategorie Hochbau ist das Dornbirner Unternehmen gbd ZT mit dem Projekt „Aufstockung der Ferrarischule Innsbruck (Huber und Theissl Architekten, Stahlbau Ambrosi)“. In der Kategorie Infrastruktur gewinnt das Unternehmen GLS Bau und Montage aus Perg mit dem Projekt „Ennssteg Steyr“ (Marte.Marte ZT GmbH). Der Sonderpreis für Ingenieurskunst geht an die Wiener Firma Zeman für die „Schierker Feuerstein Arena“ (Graft Architekten) in Deutschland. Anerkennungspreise erhielten 4juu architekten (Bereich Infrastruktur) und die ARGE DI Doris Dockner mit Tritthart + Herbst Architekten ZT-OG (Bereich Hochbau).
Infrastruktur GLS, Ennssteg; Marte+Marte Architekten.
Alexander Frimberger
„Das Projekt Ennssteg Steyr, Sieger in der Kategorie Infrastruktur, ist ein Beispiel für ein äußerst gelungenes Konzept, ein neues Bauwerk in ein historisches Stadtbild zu integrieren. Das Projekt besticht durch eine außergewöhnliche Schlankheit der Konstruktion und seine farbliche und materialtechnische Anpassung an die Umgebung durch den Einsatz von wetterfestem Stahl“, so die Jury.
Hochbau Ferrarischule; Huber und Theissel Architekten.
Die Aufstockung der Ferrarischule in Innsbruck, vereint vielfältige Vorteile des Baustoffes Stahl und überzeugte die Jury sowohl gestalterisch, als auch ästhetisch: „Die Herausforderung, ein bereits statisch optimiertes Projekt aus den 1960er-Jahren durch eine Aufstockung zu vergrößern, wird uns über die nächsten Jahrzehnte begleiten. Die alternativlos scheinende Tragwerkslösung aus Stahl bei der Ferarrischule zeigt eine filigrane Architektur der Kräfte, welche exakt an den einzigen zulässigen Punkten eingeleitet werden. Nicht nur gestalterisch, sondern auch ästhetisch werden die Erwartungen mehr als erfüllt.“
Große Spannweiten galt es für das Wiener Unternehmen Zeman beim Umbau der Schierker Feuerstein Arena in der deutschen Stadt Wernigerode zu bewältigen. Die Jury begründete den Sonderpreis für Ingenieursleistung: „Das Projekt zeigt stahlbauliche Ingenieurskunst auf internationalem Niveau. Eine derartige Lösung eines dreidimensional verwundenen Stahl-Hohlkastens auf zwei Auflagern mit einer seilverspannten Netzstruktur als eigentlichem Dach können nur wenige Unternehmen berechnen und noch weniger Stahlbauunternehmen fertigen und montieren. Die Wahl der formprägenden doppelgekrümmten Konstruktion ermöglicht einen geringen Materialeinsatz bei gleichzeitig hoher statischer Effizienz.“
Fußgängersteg Rosenburg, Architekten Gruber.
Einen Anerkennungspreis im Bereich Infrastruktur vergab die Jury an 4juu architekten für ihr Projekt „Fußgängersteg Rosenburg“ in Niederösterreich. Im Bereich Hochbau erhielt die ARGE DI Doris Dockner mit Tritthart + Herbst Architekten ZT-OG einen Anerkennungspreis für das Projekt „Kirschkapelle“ in der Südsteiermark.
Kirschkapelle, Architektin Doris Dockner, T. Tritthart, W. Croce & Wir.