Sauberer Stahl
Produktion mit Wasserstoff 16.12.2019 |Die Europäische Union möchte nun durchsetzen, dass nur noch "sauberer Stahl" mithilfe von Wasserstoff als Energieträger hergestellt wird. Auf diesen "Green Deal" bis 2050 haben sich die Staats- und Regierungschefs geeinigt.
Erdgas kann bei der Direktreduktion von Eisenerz (DRI) durch Wasserstoff ersetzt werden. Dieser wird entweder aus Erdgas extrahiert (grauer Wasserstoff) oder durch Elektrolyse von Wasser (grüner Wasserstoff) erzeugt.
Jochen Grünewald von ArcelorMittal Commercial berichtete kürzlich beim Forum auf der Blechexpo/Schweisstec in Stuttgart über eine 65-Millionen-Euro-Investition in eine Forschungsanlage in Hamburg. Das Projekt soll zeigen, wie DRI-Anlagen mit Wasserstoff zu CO2-neutraler Stahlproduktion führen können, wenn Wasserstoff in Zukunft verfügbar und erschwinglich ist. Die Anlage soll planmäßig ab 2023 rund 100.000 Tonnen direktreduziertes Eisen pro Jahr herstellen — zunächst mit grauem Wasserstoff, der aus Industrieproduktion anfällt, später mit Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen. Anlagen, die zu 80 Prozent Wasserstoff für die Stahlproduktion nutzen, gibt es bereits.