Blechexpo & Schweisstec
5. bis 8. November in Stuttgart
Zusammen mit der Schweisstec heißt die Blechexpo auch in diesem Jahr das Fachpublikum in Stuttgart willkommen. Rund 1.500 Aussteller bei 15 Prozent Standzuwachs gegenüber 2017, der vor allem auf ausländische Firmen zurückzuführen ist, zeugen von der internationalen Bedeutung dieses Messedoppels.
Schon 2017 war für die Veranstalter der Blechexpo/Schweisstec ein gutes Jahr. 2019 können sie aber nochmals zulegen: Über eine Halle mehr wird das Messe-Duo insgesamt belegen – mit rund 150 neuen und in der Summe fast 1.500 Ausstellern. Zuwachs verzeichnet die Fachmesse bei den Buchungen und Reservierungen insbesondere durch Firmen aus dem nahen und fernen Ausland wie etwa Italien, China, Türkei und Spanien. Im Vergleich zu 2017 hat sich deren Ausstellerzahl, heißt es, sogar verdoppelt! Den Grund dafür sieht der Veranstalter in dem praxisorientierten Messekonzept und in den darin thematisierten aktuellen Trends. Die sind, auch in der Blech- und Metallverarbeitung, nun mal die digitalisierte und automatisierte Welt. Dementsprechend lautet das Schlagwort, mit dem die Messe um sein Publikum wirbt, wohl auch „Prozesskompetenz“.
Ausstellerlösungen
Bei der Blechexpo/Schweisstec dreht sich alles um die thermische und mechanische Be- und Verarbeitung von Profilen, Rohren und Blechen. Diese sind als alternative Konstruktionsmaterialien zu Guss-, Stahlbau- und Kunststoffkonstruktionen heutzutage nicht mehr wegzudenken. Mit der Branchenveranstaltung angesprochen werden darüber hinaus Fachbesucher und Ausstellerfirmen, die in der Schweiß-, Füge- und Verbindungstechnik beheimatet sind. Eine davon ist EWM (Halle 7, Stand 7511). Der Anbieter von Lichtbogen-Schweißtechnik zeigt auf seinem Messestand Roboteranwendungen, die in die Zukunft weisen bzw. diese bereits vorwegnehmen: Dazu zählen die kollaborativen Roboter, sogenannte Cobots, unter anderem für das automatisierte MIG/MAG-Schweißen, aber auch zum Bolzenschweißen mit automatischer Bolzenzuführung. Ein weiteres Highlight des Ausstellers ist ein aufs Aluminiumschweißen spezialisiertes Gerät, die Titan XQ 400 AC puls, das laut Hersteller selbst bei extrem dünnen Blechen saubere und sichere Verbindungen herstellt.
Ein weiterer Global Player in der Halle 7 ist das Ditzinger Unternehmen Trumpf am Stand 7402. Dieses präsentiert Lösungen für die „Smart Factory“ und zeigt dabei, wie digital vernetzte Anwendungen helfen können, die Produktion besser aufzustellen und Kosten einzusparen. „Unsere Maschinen sind hochproduktiv. Der Aufwand eines Auftragsdurchlaufs entsteht jedoch nur zu 20 Prozent in der eigentlichen Bearbeitung durch die Anlage. Mit unseren vernetzten Angeboten ermöglichen wir unseren Kunden, sich auch bei den vor- und nachgelagerten Produktionsprozessen in der Blechfertigung effizient aufzustellen“, sagt Heinz Jürgen Prokop, der bei der Firma als Chief Executive Officer Machine Tools tätig ist.
Eine Lösung von großer Wirkung, aber kleinerer Dimension, wird auf dem Messestand der Firma Rhodius gezeigt (Halle 7, Stand 7408). Sie heißt XTK6 Exact, ist gerade einmal 0,6 mm dick und damit die derzeit dünnste Winkelschleifer-Scheibe im Rhodius-Produktsortiment. Nach dem Motto „Simplify your work“ soll sie dem Anwender einen schnellen Schnitt bei geringer Blaufärbung und ebenso geringer Gratbildung gewährleisten. Ein weiterer Aussteller ist der Anbieter von Beölungslösungen die Firma technotrans. Diese entwickelt Systeme nach der Prämisse einer sicheren, nachhaltigen und effizienten Produktion oder, um es in den Worten von Alois Scharf, dem Leiter Business Unit Ink & Fluid Technology bei technotrans, zu schreiben: „Ob Coilbänder, Platinen oder Formteile – mit einer Sprühbeölung ohne Druckluft können Anwender nachhaltiger produzieren und dabei Geld sparen.“
Wissenstransfer
Einen wichtigen Schwerpunkt des Messeduos nimmt auch der Wissenstransfer ein. So wird schon am Abend des ersten Messetags, am 5. November, der „4. Stahlnews-Experten-Treff“ Fachpublikum, Wissenschaftler und Branchenvertreter zusammenbringen. Mit dem Vortrags-Programm unter dem Motto „Die Stahlindustrie in Zeiten von Globalisierung und Industrie 4.0“ spricht der Veranstalter Fachleute aus den Industriebereichen der Stahl- und Blechbearbeitung, Betreiber von Stahl-Servicecentern und Stahldistributeure mit eigenen Anarbeitungszentren gleichermaßen an. Ihnen werden Referenten in 15-minütigen Kurzvorträgen Antworten auf Fragen zu dem hochaktuellen Thema geben.
Die Vortragenden sind – nach vorläufigem Stand – Prof. Dr. Matthias Liewald, Leiter des Instituts für Umformtechnik an der Universität Stuttgart, der einen „Kurzüberblick aktueller Forschungsschwerpunkte zum Umformen von Stahl & neue Prozessansätze zu Industrie 4.0“ geben wird, Norbert Thumfart, der als CEO des Unternehmens Weyland und Vorstand der ARGE Stahl- und Metalldistribution „Die Zukunft der Stahlindustrie und ihrer Zulieferer in Osteuropa“ unter die Lupe nimmt, sowie Tim Milde, Geschäftsführer und COO bei XOM Materials. In seinem Vortrag wird es um den „eCommerce und Plattformen als Chance für den Metallmarkt“ gehen. Weitere angekündigte Referenten sind der Vice President von R&D bei der SMS Group, Dr. Markus Reifferscheid, und der General Manager Advanced Analytics bei TATA Steel Europe, Dr. Ir. Menno van der Winden. Ersterer wird über das „lernende [Stahl] Werk“ sprechen, van der Winden über die „drastische Verbesserung der Produktion durch Advanced Analytics“.
Doch auch an den darauffolgenden Messetagen kann sich der Fachbesucher weiterbilden. So werden, auf drei Tage verteilt, rund 20 Unternehmensvertreter im Rahmen des Blechexpo-Forums referieren. Hervorzuheben ist der Schweisstec-Tag des ZVEI am Donnerstag, 7. November.