Sanierung

Alte Brauerei

Ausgezeichneter Denkmalschutz

Aus der Alten Brauerei im fränkischen Untersteinbach gestaltete das Ehepaar Andrea und Olaf Ernst ein modernes Wohn- und Bürogebäude, das mit seiner Energieeffizienz zeitgemäßen Anforderungen entspricht. Das historische Flair der denkmalgeschützten Fassade verleiht dem Objekt seinen Charme. Unterstützt wird dies durch Aluprofilsysteme von heroal.

Für den Erhalt historischer Bausubstanz wurden die Eigentümer mit dem Förderpreis der Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken ausgezeichnet. Jahrzehntelang führte das historische Gebäude, das heute im Ortskern von Untersteinbach im unterfränkischen Landkreis Haßberge Akzente setzt, ein Schattendasein.

Im Auftrag des Brauereibesitzers Georg Zeck hatte der Architekt Karl Rüttinger 1928 Gestaltung und Bau eines Betriebssitzes für dessen Brauerei übernommen. Nach der Veräußerung im Jahr 1950 verfiel das markante Gebäude mit den Rundbogenfenstern jedoch zunehmend, bis sich der Steuerberater und heutige Eigentümer Olaf Ernst für das Gebäude begeisterte: Als Mitglied des zuständigen Gemeinderats war ihm die Erhaltung der historischen Bausubstanz ein Herzensanliegen. Familiäre Bande – Olaf Ernst ist Urenkel des Architekten, auf dessen Entwürfe das Gebäude zurückgeht – spornten ihn zusätzlich an. Mit seinem Nutzungskonzept, das die Konvertierung der denkmalgeschützten Brauerei in eine Steuerkanzlei und drei Ferienwohnungen vorsah, überzeugte er die Gemeinde und das Bayerische Innenministerium von seinen Plänen.

 

Denkmalschutzkonforme Ästhetik

Nach Aufnahme des Vorhabens in das Förderungsprogramm zur Revitalisierung leerstehender Gewerbebauten trieben Olaf Ernst und seine Ehefrau Andrea ab 2014 mit Liebe zum Detail die Sanierung voran. Für das gestalterische Konzept zeichnete das Bamberger Architekturbüro Veit Huber verantwortlich. Um zeitgemäße Anforderungen an Energieeffizienz zu erfüllen, folgten auf die Entrümpelung zunächst die Instandsetzung des Dachstuhls sowie die Ausstattung sämtlicher Räume mit einer innenliegenden, diffusionsoffenen Wärmedämmung. Großen Aufwand erforderte zudem die Einhaltung der Denkmalschutzvorgaben: Die Schleppgauben beispielsweise wurden originalgetreu von einem Schreiner nachgebaut. Als nicht minder anspruchsvoll erwies sich die Wiederherstellung der alten Fassade mit dem für damalige Industriegebäude üblichen Rillenputz – eine Aufgabe, für die die Bauherren einen Kirchenrestaurator hinzuzogen.  

In den Innenräumen des Gebäudes, wo diverse Einrichtungsgegenstände der ursprünglichen Brauerei eine neue Funktion erhielten, lebt die Geschichte der Brauerei ebenfalls weiter. Bereits im Eingangsbereich zur Steuerkanzlei macht eine Glasplatte im Boden einen beleuchteten Brunnen sichtbar, der in mühevoller Kleinarbeit zu einem Blickfang aufgearbeitet wurde. Ungewöhnlich ist auch der Schreibtisch, den Olaf Ernst aus einem Teil des ehemaligen Läuterbottichs fertigen ließ.

Die drei Ferienwohnungen wurden gleichermaßen stilecht ausgestattet. Hierzu wurde der frühere Hopfenseiher aus dem Kühlschiff zum Wohnzimmertisch umgearbeitet; zahlreiche Aussparungen zieren die verputzen Wände, wo sie den Blick auf die historischen Ziegel und die Rundungen des früheren Kamins freigeben.

 

Fensterprofile im originalgetreuen Eisenlook

Als Herausforderung bei der Sanierung erwiesen sich die an die Aluminiumfenster gestellten Anforderungen. Zu berücksichtigen war zum einen, dass die Denkmalschutzbestimmungen die Erhaltung der historischen Metallsprossen vor den Elementen erforderlich machten, um den industriellen Charakter des Gebäudes zu wahren. Vor allem die Fertigung der beiden Rundbogenfenster, die über elektrisch betriebene Oberlichter eine ausreichende Frischluftzufuhr sicherstellen, erwies sich als kniffelig.

Eine Lösung bot das Fenstersystem heroal W 72 i. Die Ausführung der 48 Elemente als Blockfenstersystem heroal W 72 i sorgt in der Alten Brauerei mit ihren filigranen Ansichtsbreiten für maximale Transparenz und elegantes Design ohne sichtbare Flügel und Glasleisten, was die schlanke Optik der Metallsprossen akzentuiert. Zusätzlich betont wird das Erscheinungsbild durch die heroal hwr-Pulverschichtung im DB-Farbton 703 (Eisenglimmer Grau). Auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit kann das Fenstersystem überzeugen: Durch seine Steggeometrie erreicht es bei einer Bautiefe von 72 mm im Rahmen und 84 mm im Flügel Uw-Werte, die die Wärmeschutzanforderungen erfüllen. Die hohe Energieeffizienz des Fenstersystems trägt zur Kostenreduzierung über den Lebenszyklus des Gebäudes hinweg bei.

 

Nachbau der historischen Rundbogenfenster 

Die denkmalschutzgerechte Realisierung der beiden Rundbogenfenster mit dem Fenstersystem heroal W 72 ermöglichte der werkseigene Profilbiege- und Abkantservice von heroal. Der in der Branche einzigartige Service erlaubt die Realisierung komplexer Umformaufgaben wie Rund-, Stich- oder Korbbögen sowie passgenaue, reproduzierbare Abkantungen und Bauanschlüsse nach Vorlage.

Dank der beiden Rundbogenfenster bliebt der ursprüngliche Charakter der Alten Brauerei erhalten – sie prägen die Fassade des markanten Gebäudes, das in der Frontansicht schmal in die Höhe ragt und lediglich auf der Rückseite seine wahren Dimensionen zeigt. Mit der Qualität der Fenster wie auch mit der Vor-Ort-Betreuung durch seinen heroal Fachpartner, den Fensterbauer Gugelfuss aus Elchingen, ist Olaf Ernst sehr zufrieden: „Bei den komplexen Anforderungen war es hilfreich, einen kompetenten und erfahrenen Partner an seiner Seite zu wissen.“

Türsystem betont filigrane Optik

Optisch aus einem Guss mit den Fenstern ist die Hauseingangstür zur Alten Brauerei. Mit dem modernen, schlanken Design der Profile unterstreicht das Türsystem heroal D 72 die Optik der Metallsprossen vor den Fenstern und verstärkt durch die hwr-Pulverschichtung im DB-Farbton 703 (Eisenglimmer Grau) den Gesamteindruck der Fassade. Als ästhetische Lösung mit Flexibilität hinsichtlich seiner Funktionen erzielt das Türsystem dank seiner Dichtungstechnologie sowie der Isoliersteggeometrie mit ihrer verringerten Wärmeleitung von der Innen- zur Außenseite höchste Ansprüche an die Wärmedämmung.

Dass das Ergebnis stimmig ist, bestätigt die Auszeichnung mit dem Förderpreis der unterfränkischen Kulturstiftung. In seiner Verleihung hebt der Kulturausschuss des Bezirkstags von Unterfranken hervor, dass Andrea und Olaf Ernst der substanzschonende Umbau des Baudenkmals in vorbildlicher Weise gelungen ist. Für das heimatverbundene Ehepaar ist diese Würdigung noch nicht das Ende ihrer Bemühungen um die Wiederbelebung des Untersteinbacher Ortskerns. Sie planen nun die Sanierung der ehemaligen Gastwirtschaft gleich neben der Alten Brauerei, um diese einem neuen Bestimmungszweck zuzuführen.

www.heroal.de

www.gugelfuss.de

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