Daniel Filser:
„Ich wollte Techniker werden, um die theoretische Seite des Metallbaus kennenzulernen; es fasziniert mich, Stahl- und Metallkonstruktionen anhand theoretischer und mathematischer Gegebenheiten zu planen und zu dimensionieren. Zum anderen wollte ich mein Einkommen erhöhen.
Das erste Halbjahr der Weiterbildung war recht herausfordernd, mir fehlten die mathematischen Fachkenntnisse und es kamen viele neue Themenfelder hinzu. Mein Bestreben war es, zuerst die größten Defizite zu schließen, um ein konstantes Niveau zu erreichen und um dann jedes einzelne Fach zu vertiefen. Eine erste Niederlage kam dann mit einer Kurzarbeit in Mathe... Eine glatte 5! Mit viel Ehrgeiz konnte ich allerdings dann bis zum Jahreszeugnis die Note 1 festigen.
Nach der Abschlussprüfung ging ich in die Schweiz. Dort war ich als Projektleiter im Fassadenbau tätig. Alles, was ich in den Fächern Betriebswirtschaft, Statik, Konstruktion usw. gelernt hatte, konnte ich in der Praxis umsetzen. Zudem war der Kontakt mit Kunden aus anderen Betrieben und Architekten als 23-jähriges „Greenhorn“ in einem anderen Land sehr interessant. Mein Gehalt hat sich um ca. 300% gesteigert, wobei der Faktor Schweiz beachtet werden muss. In punkto Praxis hat die Technikerausbildung einen deutlichen Vorteil gegenüber einem klassischen Ingenieursstudium, in dem die Theorie gegenüber der Praxis priorisiert wird.
Wer Techniker wird, muss sich klar sein, dass er künftig nicht mehr in der Werkstatt tätig sein wird. Außerdem wächst die Verantwortung und Verknüpfungen zwischen Theorie und Praxis bestimmen den Alltag. Weiter sollten zwei Jahre Vollzeitschule nicht unterschätzt werden – weder zeitlich noch finanziell. Daneben sind ein gewisses Verständnis und eine konstante Offenheit für PC-basierende Systeme unerlässlich.
Seit vergangenem Jahr bin ich Geschäftsführender Gesellschafter der gbd TEC in Tussenhausen. Angekommen bin ich deshalb aber noch lange nicht, das würde Stillstand bedeuten. Die Richtung stimmt aber! Im nächsten Schritt gilt es, das Unternehmen im Markt zu festigen und sukzessive auszubauen.“