ift Jahresbilanz
Auf Kurs trotz schwieriger ZeitenWas die gesamtwirtschaftliche Lage betrifft, erwartet das ift Rosenheim für das Jahr 2025 keine Änderungen. Der Sanierungsmarkt springt nicht an, die Bauwirtschaft ist wie die wirtschaftliche Gesamtleistung rückläufig. Eine steigende Nachfrage bemerkt das ift in punkto Nachhaltigkeitsthemen. Trotz der schwierigen Lage hält die Geschäftsführung das Prüf- und Forschungsinstitut auf Kurs.
Mit David Hepp und Peter Mayer erhält der Geschäftsbereich Zertifizierung eine neue Doppelspitze, ebenso wurde die Leitung des Geschäftsbereichs Prüfung mit Markus Leppin und Gregor Vollenberg neu besetzt. Die kommissarische Leitung des Instituts während der Genesung von Prof. Jörn P. Lass leistet Prof. Dr.-Ing. Winfried Heusler; dem 69-Jährigen ist als langjährigem stellvertretendem Sprecher des Beirats das Institut vertraut.
Trotz der unsicheren Zeiten kann Geschäftsführer Dr. Jochen Peichl über stabile Umsatz- (ca. 24 Mio Euro) und Mitarbeiterzahlen (ca. 230) im Jahr 2023 berichten. Die Weiterentwicklung der Dienstleistungen am Standort „Am Oberfeld“ hat sich speziell hinsichtlich der Prüfungen großformatiger Bauteile bewährt, wie der technische Geschäftsführer Michael Breckl-Stock informiert.
Über das neue Label klima-sicher-bauen wird das Institut am BAU Messestand (Halle B3 (501/502) aufklären. Das Label gibt ausführenden Unternehmen (Herstellern) Rechtssicherheit bei Marketing und Ausschreibungen, Vertriebsunterstützung als EU-Gewährleistungsmarke sowie Support bei effizienter Kommunikation mit Geschäftspartnern auf Basis von bekannten Kriterien wie CE, EPD, RAL etc.
Zum Thema wird in Kürze auch die neue ift Richtlinie FE-21/1 „Klimasicher Bauen – Verfahren und Kriterien zur Beurteilung von nachhaltigen und klimaresilienten Fenstern und Außentüren“ veröffentlicht. Speziell für hochwasserbeständige Fenster und Türen – Anforderungen, Prüfung, Klassifizierung – wird in Kürze die ift Richtlinie FE-07/1 veröffentlicht.
Hier für die USA prüfen
Bevor Hersteller von Mehrscheiben-Isolierglas (MIG) ihre Produkte in die USA exportieren können, sind Prüfungen nach ASTM E2190 (bzw. ASTM E2188/ASTM E2189) nötig. Bisher mussten europäische MIG-Hersteller ihre Gläser dafür in die USA liefern – das kostet Zeit und Geld.
Das ift Rosenheim hat nun sein Angebot erweitert und kann Isolierglas-Prüfungen neben EN 1279 und den französischen CEKAL-Regeln auch nach der amerikanischen Norm ASTM E2190 in Europa durchführen. Kooperationen mit unterschiedlichen Zertifizierungsstellen garantieren eine breite Anerkennung der Ergebnisse in den USA. Damit reagiert das Institut auf die steigende Nachfrage nach international anerkannten Prüfungen und unterstützt Hersteller bei der Markterschließung in Nordamerika.
Die Norm ASTM E2190 ist der maßgebliche Standard für die Leistungsbewertung von Mehrscheiben-Isolierglas (MIG) in den USA und Kanada und schreibt die Prüfung von MIG nach den Standards ASTM E2188 und E2189 vor. Sie definiert Anforderungen an die Dauerhaftigkeit und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Klimabelastungen. Die Prüfungen umfassen unter anderem die Ermittlung der Feuchtigkeitsbeständigkeit, Gasdichtheit sowie die thermische Belastbarkeit. Hierfür hat das ift Rosenheim die „Klimaschränke“ angepasst und kann nun den europäischen Herstellern von MIG die notwendigen Prüfungen schnell und unkompliziert anbieten. Zudem vermeiden die Hersteller die Kosten und Risiken des langen Transportwegs der Probekörper.
Weiterhin müssen die Hersteller sich nicht mehr mit unterschiedlichsten amerikanischen Zertifizierungsstellen abstimmen, weil die ift-Prüfungen durch die marktrelevanten amerikanischen Zertifizierungsstellen NAMI und NFRC anerkannt werden. Weitere Partnerschaften sind in Vorbereitung, um eine möglichst umfassende Marktabdeckung in den USA zu erreichen.