Marktzahlen

Marktzahlen Fenster & Türen

2024: Fenster rückläufig - Außentüren stabil

Die VFF-Konjunkturumfrage zum vierten Quartal, ob die angedachte Ausweitung der Sanierungsförderung der Gebäudehülle auf 30% eine Belebunge der Nachfrage nach Fenstern und Türen auslösen wird, ergab folgendes Ergebnis: ca. 24% gehen von einer deutlichen Absatzsteigerung aus, ca. 44 Prozent möchten die Beratung zur Förderung in ihre Vertriebsaktivitäten einbinden, ca. 54% glauben an keine Auswirkung auf die Nachfrage. Der Beitrag informiert zu den aktuellen Marktzahlen.

Marktzahlen für Fenster und Außentüren

Wegen unterschiedlicher Auftragsüberhänge im Bestand aus dem Vorjahr 2022 sollte die Marktentwicklung der Jahre 2023 und 2024 gesamthaft betrachtet werden, bei einigen Firmen wird sich der deutliche Marktrückgang ggf. erst 2024 zeigen, so das Fazit von Frank Lange, Geschäftsführer des VFF, bei der Fachtagung Statistik und Markt. Im Rahmen der Veranstaltung wurden folgende Marktzahlen bekanntgegeben. Weitere Schaubilder finden Sie unter www.metallbau-magazin.de

Der Fenstermarkt

Der Fenstermarkt in Deutschland wird voraussichtlich 2023  um 7,8 % und 2024 nochmals um weitere 2,4 % zurückgehen. Der Absatz in Fenstereinheiten (FE = 1,3 x 1,3 m) geht somit von 15,52 Mio. FE im Jahr 2022 auf 13,98 Mio. FE im Jahr 2024 zurück.

Die aktuellen Daten zeigen im Wohnungsbau, dass die Fenstersanierung 2023 um 1,5 % zurückgeht (entgegen der bisherigen Erwartung eines Wachstums von 0,8 %) und 2024 wieder um 1,7 % zunehmen wird auf dann 7,19 Mio. FE.

Trotz eines nach wie vor hohen Überhangs an Baugenehmigungen für Wohnneubauten beträgt der Rückgang 2023 im gesamten Neubaubereich 17,9 % und wird dann 2024 voraussichtlich um weitere 10,3 % auf dann 4,47 Mio. FE zurückgehen. Somit ergibt sich im Neubau, kumuliert über die drei Jahre 2022 bis 2024, ein Marktrückgang von 28,2 %, der im Wohnbau mit minus 34,1 % noch deutlicher sichtbar wird.

Im Bereich der Sanierung wird sich der Markt im Betrachtungszeitraum der drei Jahre 2022 bis 2024 mit der Erwartung eines Marktwachstums in 2024 stabilisieren. Insgesamt beträgt die Marktveränderung hier über die drei Jahre ein leichtes Minus von 1,9 % auf 9,51 Mio. FE im Jahr 2024.

Der Außentürenmarkt

Die Entwicklungen im Außentürenmarkt sind vergleichbar. Im Außentürenmarkt wird im Jahr 2023 ein Rückgang von 6,2 % erwartet, der sich 2024 aber dann auf ein Minus von 0,9 % reduziert. Sowohl im Fenster- als auch im Außentürenmarkt wird es bei schwieriger Marktlage 2023 und 2024 allerdings deutliche Verschiebungen der Marktanteile vom Neubau zur Sanierung geben.

Wie im Fensterbereich kann der starke Rückgang im Neubau in 2023 in Höhe von 18,5 % nicht durch den Sanierungsmarkt aufgefangen werden. Dieser geht 2023 ebenfalls leicht um 1,3 % zurück. In Summe wird im Außentürenmarkt 2023 mit einem Rückgang um 6,2 % auf 1.273 Tsd. Stück gerechnet. In 2024 wird der Sanierungsmarkt jedoch wieder anziehen. Es wird ein Wachstum in der Sanierung von 1,8 % erwartet, während der Neubau auch in 2024 noch um 9,0 % auf 286 Tsd. Stück nachgeben wird. Insgesamt wird daher der Türenmarkt 2024 leicht um 0,9 % auf 1.262 Tsd. Stück nachgeben. Somit ergibt sich besonders im Neubau, kumuliert über die drei Jahre 2022 bis 2024, ein Marktrückgang von 32,3 %, der im Wohnbau mit minus 36,2 % noch deutlicher sichtbar wird. Im Sanierungsmarkt insgesamt dagegen beträgt die Marktveränderung über die drei Jahre 2022 bis 2024 kumuliert nur ein leichtes Minus von 1,1 % auf 975 Tsd. Stück.


Sanierung aktuell zurückhaltend

Die Bereitschaft, energetisch zu sanieren, ist aktuell nur eingeschränkt gegeben, da viele aktuell wegen der Erwartung einer höheren Förderung von 30 % über das BEG bei der Einzelmaßnahmensanierungen Entscheidungen nach 2024 verschieben. Dieser baukonjunkturelle Einbruch ist angesichts des enormen Bedarfs an bezahlbaren Wohnungen und der Erfordernis der energetischen Sanierung zugunsten eines klimaneutralen Gebäudebestands wahrscheinlich zeitlich begrenzt auf die Jahre 2023 und 2024.

Der Aktionsplan der Regierung auch in steuerlichen und fördertechnischen Maßnahmen, aber auch Fragen nach Vereinfachungsprozessen im Bereich der Durchführung und Genehmigungen können den Marktrückgang abfedern.

Es bleibt also abzuwarten, wie schnell etwaige Marktimpulse, bedingt durch das jüngst im September vorgestellte 14-Punkte Konjunkturprogramm der Regierung, in steuerlichen Anreizen, aber auch der Neufassung der Förderrichtlinie zum 1. Januar 2024 im Rahmen des BEG greifen werden.

Diese Marktdaten wurden von den Branchenverbänden Fenster + Fassade (VFF), Bundesverband Flachglas (BF), pro-K sowie Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) mit Heinze Marktforschung erhoben.

www.window.de

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