Hugo Philipp, VFT Vorsitzender
"Die Fenstertage sind für mich schon seit Jahren ein Pflichttermin, auch als Vorsitzender des VFT. Man hat ja so ein Bauchgefühl, dass sich die Branche in die Richtung Digitalisierung und Smart Home weiterentwickelt, wie es auch Prof. Ulrich Sieberath in seinem Begrüßungsvortrag beschrieben hat. Wir müssen der Wende in unserer Branche gerecht werden, müssen uns mit diesen elektronischen Entwicklungen beschäftigen. Im VFT gibt es beispielsweise einen Arbeitskreis zum Thema BIM, meine Kollegen Dirk Risse und Danuta Pflaume kümmern sich darum. Uns geht es dabei über diesen Small Talk hinaus um konkrete brauchbare Ergebnisse, realistische Einschätzungen, was BIM für die Branche bedeutet. Sicher weht der Wind der Digitalisierung rhetorisch sehr scharf, aber wir brauchen auch die Handwerker, ohne sie geht es nicht. Sie dürfen sich nicht verlassen vorkommen und brauchen mehr denn je Wertschätzung. Es gibt durchaus Handwerker, die sagen, Industrie 4.0 interessiert mich nicht, ich mache meine Arbeit, die ist gut und wird bezahlt. Damit bin ich zufrieden. Industrie 4.0 trifft vor allem größere Bauvorhaben, bei denen auch größere Firmen involviert sind. Als Dozent an der DHBW Mosbach haben wir Studenten zu Kursen über 3D-Modelle und BIM geschickt, die Rückmeldungen der Studenten waren nicht bahnbrechend, sodass ich vorsichtig geworden bin, wie praktikabel BIM in unserer Branche umgesetzt werden könnte. In der Summe bieten die Vorträge an den Fenstertagen eine interessante Mischung aus Praxis und Theorie, beispielsweise gab es einen Vortrag zum neuen Leitfaden für die Montage von Vorhangfassaden. Auch wenn dieser Leitfaden für mich als Gutachter inhaltlich nicht viel Neues bringt, manches sollte auch noch diskutiert werden, werde ich den Leitfaden mit auf die Baustelle nehmen und bei Diskussionen als Argumentationshilfe, weil RAL Gütezeichen, nutzen. Viel wichtiger ist es aber, dass dieser Leitfaden beim Nachwuchs platziert wird."