Timm investiert in Fertigung
Ausbau der Kapazitäten für AlufensterTimm Fensterbau in Berlin bietet Lösungen für wirtschaftliche, energieeffiziente und werkstoffgerechte Fenster- und Fassadenkonstruktionen für die Gebäudehülle. Die traditionelle Werkbank ist hochmodernen, CNC-gesteuerten Maschinen gewichen. Der Geschäftsführer und VFF-Präsident, Detlef Timm, hat nun noch seinen Maschinenpark mit einem Durchlaufzentrum für die Fertigung von Alufenster ergänzt.
Der Markt für Aluminiumfenster wächst. Anfang 2018 fiel bei Timm Fensterbau die Entscheidung, den Alu-Fensterbereich zu erweitern und in ein Durchlaufzentrum der Firma Emmegi zu investieren. Das CNC-gesteuerte Durchlaufzentrum vom Typ Quadra L1 sichert schnellere Durchlaufzeiten und eine durchgängig hohe Qualität.
Leistungspotenzial der Maschine
Das Bearbeitungszentrum beherbergt zwölf CNC-gesteuerte Achsen zum Bearbeiten von Aluminiumprofilen. Die Quadra L1 besteht aus einem Automatikbelademagazin und einem Zangenvorschub für Profillängen bis 7.500 mm. Der Vorschub transportiert den Profilstab zur Bearbeitungseinheit, welche mit sechs Spindelmotoren ausgestattet ist und Bohr- und Fräsbearbeitungen rings um das Profil herum ausführen kann.
Das Sägemodul ist dreiachsig und mit einem 600 mm Sägeblatt ausgestattet. Das fertig bearbeitete Teil wird mittels einer Entladeeinheit aus dem Bearbeitungsraum, auf den Entladetisch verbracht, wo es mittels angetriebenen Riemen zur Entnahmeposition befördert wird. Der Bearbeitungsbereich ist komplett gekapselt und kann optional mit schallabsorbierenden Matten versehen werden.
Lean-Management im Fensterbau
Was Timm im Holz-Bereich schon vollzogen hatte, wurde nun in der Aluminiumproduktion nachgezogen. Alle Fertigungsabläufe und die Logistik innerhalb der Werkhallen wurden im Zuge der sechsstelligen Euro-Investition mittels Methoden aus dem Lean-Management optimiert. Die gesamten Längen der Profilstäbe werden in einem Arbeitsgang zugeschnitten und dann direkt bearbeitet. Die lückenlose Bearbeitung wird dabei im Durchlaufzentrum soweit in einem Arbeitsgang durchgeführt, dass die Profile danach direkt verpresst werden können.
Zehn bis fünfzehn Minuten pro Fenster in einer Acht-Stunden Schicht wird der Durchsatz auf dem Bearbeitungszentrum künftig sein. Der Auslauftisch der Quadra wurde vorausschauend auf die gesamten sieben Meter ausgelegt, was der größten Ausbaustufe des Bearbeitungszentrums entspricht und die Möglichkeit bietet, große Fassadenelemente zu fertigen.
Räumliche Umstrukturierung für Maschine
Dieses Ausmaß der Maschine zog auch eine räumliche Umstrukturierung in der Produktionshalle nach sich. Das Emmegi-Bearbeitungszentrum ergänzt den Alubereich insofern, dass zu bearbeitende Teile, die nicht über die Quadra laufen, auf den bisher genutzten Emmegi-Maschinen bearbeitet werden. Im Einsatz sind eine Doppelgehrungssäge Precision TS2 in 5m-Bearbeitungslänge und ein Stabbearbeitungszentrum Phantomatic X4.
Beim Fensterbauer Timm ist nun alles materialtechnisch geordnet. Sowohl die Holz- als auch die Metallverarbeitung stehen jeweils für sich und können so einen optimierten Produktionsdurchlauf garantieren.
Dass die Neuanschaffung eine vorausschauende Investition bedeutet, zeigt auch die Tatsache, dass der Umbau bei einer Produktionsauslastung von 120% von statten ging. Die hohe Auslastung erfordert effiziente und zukunftssichere Produktionsprozesse. Das Unternehmen in eine sichere Zukunft zu führen, heißt für Timm sich für die ständige Weiterentwicklung der Produktionsprozesse, für die Schulung der Mitarbeiter und für den Erhalt des Know-Hows einzusetzen. Zum ersten Mal hat das Unternehmen für die neue hochmoderne CNC-gesteuerte Maschine die Stelle eines Anlagenführers ausgeschrieben und nicht nur die eines Metallbaumeisters.
Den wachsenden Herausforderungen eines immer komplexer werdenden Fenster- und Fassadenmarktes begegnet Timm auch damit, dass das Unternehmen auf die bewährte und erprobte Lieferantenbeziehung mit der Firma Emmegi setzt. Ein Entscheidungskriterium für den italienischen Maschinenbauer war sicher, dass Emmegi einen Techniker vor Ort hat, um direkt und kurzfristig eventuelle Produktionsprobleme zu beheben.
Timm Fensterbau fertigt heute mit ca. 140 Mitarbeitern aus den Bereichen Tischler, Metallbauer, Glaser, technische Zeichner und Ingenieure in drei Werken jährlich rund 20.000 Fenster. red