Erfolg für junge Techniker
Abschlussfeier im Alten Rathaussaal in MünchenIm Sommer konnte die Technikerschule München nach einer zweijährigen Fortbildung 22 staatlich geprüften Metallbautechnikern ihre Abschlusszeugnisse überreichen.
Während die Wirtschaft noch immer über Krisen und Auftragseinbrüche klagt verhalten sich junge Menschen zukunftsorientiert. Sie bilden sich fort, um für den Arbeitsmarkt besser gerüstet zu sein.
Die Technikerschule für Metallbau München, die einzige dieser Fachrichtung in Bayern, hat in den zwei vergangenen Jahren 22 junge Metallbauer, Schweißer und Konstruktionsmechaniker für Fach- und Führungsaufgaben in den Unternehmen des Metallbaues qualifiziert. Die Wirtschaft braucht diese Fachkräfte mit solider beruflicher Erstausbildung und intensiver Fortbildung. Alle Absolventen haben einen Job erhalten – in diesen Zeiten keine Selbstverständlichkeit.
In München könnten sich noch mehr Metallbauer fortbilden, die restriktive Haltung des Schulträgers, der LH München, lässt aber nur eine Klasse zu. Sie ist mit über 30 Studierenden im nächsten Jahrgang schon überfüllt.
Kenntnisse. Die Fortbildung zum Metallbautechniker ist sehr praxisnah. Im ersten Vollzeitjahr erhalten sie eine solide Allgemeinbildung, bis zum Niveau der Fachhochschulreife, die mit dem Technikerzeugnis verliehen wird. Im zweiten Jahr bietet die Schule eine Spezialisierung in den Fachrichtungen Leichtmetallbautechnik und Stahlbau an. Alle Absolventen beherrschen vertiefte Kenntnisse in Statik, VOB, CAD. Zudem sind sie intensiv unterwiesen in Planung, Entwurf und der konstruktiven Gestaltung von Erzeugnissen des Metall- und Stahlbaues wie Geländer, Hallen, Fassaden und Glasan- und –einbauten wie Fenster und Türen. Für Spezialgebiete werden Fachleute aus Wirtschaft und Verbänden verpflichtet.
Daneben kommen an der Technikerschule München auch die so genannten Sekundärtugenden nicht zu kurz. Durch den Besuch von Fachmessen und externen Seminaren lernen die aus der Werkstatt kommenden jungen Menschen, sich auf dem Parkett sicher und anerkannt mit Architekten sowie Bauherren zu bewegen.
Kollegen. Die Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Christoph Seeßelberg und Prof. Dr. Ömer Bucak von der Hochschule München wird seit vielen Jahren gepflegt. Auch Systemhersteller wie Hydro Building Systems oder Glas Trösch sind bewährte Partner der Technikerschule München. Alle Studierenden legen während der zweijährigen Fortbildung zudem die Meisterprüfung im Metallbauer-Handwerk Teil III und IV ab. Das qualifiziert sie für eine Tätigkeit in jenen handwerklich strukturierten Betrieben, wo der Techniker noch nicht so etabliert wie der Meister ist. Neue Wege beschreitet die Schule mit einem Stil– und Etikettekurs sowie einem Bewerbungstraining mit qualifizierten Personalberatern. Der Weiterbildungsmarkt ist härter geworden, viele Anbieter tummeln sich auf diesem Markt. Deshalb hat sich die Technikerschule München nach ISO 9001 zertifizieren lassen. Selbst ohne dieses Qualitätssiegel herrscht kein Mangel an Bewerbern. Über zwei Drittel müssen abgewiesen werden, da die Zahl der Klassen vom Schulträger limitiert ist.
Jubiläum. Die Schule feiert gerade ihr 50-jähriges Jubiläum. Erfreulich, dass zu diesem Zeitpunkt die Zahl der Absolventen gestiegen ist. So können die Münchner ruhigen Gewissen behaupten: „Wer in München Metallbautechniker wurde, zählte schon zu Beginn seiner Fortbildung zu den Besten.“ Die Abschlussfeier im Alten Münchner Rathaussaal war ein würdiger Rahmen und Ausgleich für die anstrengende Lehr- und Lernzeit. Oberstudiendirektor Franz Biechl konnte neben den Metallbautechnikern auch den Absolventen aus dem Maschinenbau, der Elektrotechnik und Informatik ihre Zeugnisse und Ernennungsurkunden überreichen, sie gingen an insgesamt 230 Techniker.
Preise. Die Redaktion metallbau hat den drei besten Absolventen Buchpreise gestiftet: Sebastian Hieber, er erreichte die Traumnote 1,1, sowie Mathias Spira und Robert Worm mit dem auch noch sehr guten Notenschnitt von 1,25. Die Rückmeldungen der Absolventen und der Unternehmen sind durchweg positiv. So haben es einige bis zu Betriebsleitern gebracht, viele sind als Projektleiter im Ausland bei Firmen des Stahl- und Fassadenbaues tätig. Der würdige Rahmen im Alten Rathaussaal zu München zeigte den Absolventen, ihre Fortbildung ist geachtet.
Zukunft. Die Wirtschaft sieht Techniker gleichrangig mit den Bachelor-Absolventen der Hochschulen, denen ja meist der „Stallgeruch“ einer dreijährigen beruflichen Erstausbildung fehlt. Die Kombination von Ausbildung und fachbezogener Fortbildung hat sich bewährt. Dass die offizielle Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfter Metallbautechniker“ noch nicht so geläufig ist, das liegt nach Meinung von Fachleuten nicht zuletzt an der fehlenden Lobby der staatlich geprüften Techniker. Dass sich der Bekanntheitsgrad der Techniker noch weiter steigert und die Technikerausbildung in München weiterhin so erfolgreich wie in den letzten 50 Jahren bleibt, daran arbeiten die engagierten Lehrerinnen und Lehrer gemeinsam mit den Unternehmen der Branche, denn diese sind ja die eigentlichen Kunden der angesehenen Münchner Aus- und Fortbildungseinrichtung. jm $
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