Keller Metallbau
Die Keller Metallbau GmbH im südbadischen Endingen am Kaiserstuhl ist ein dynamisch wachsender Familienbetrieb mit einer mehr als hundertjährigen Tradition in der Metallverarbeitung. Das Unternehmen bewältigte das Krisenjahr 2009 mit einem Umsatz-Plus von fünf Prozent und startete mit der größten Investition seiner Firmengeschichte ins Jahr 2010 – eine Erfolgsstory, die gerade in schwierigen Zeiten Mut macht.
Schmiedemeister Adolf Keller I hat 1901 im historischen Ortskern von Endingen a.K. eine Hufschmiede gegründet, ohne ahnen zu können, was daraus in nur etwas mehr als einem Jahrhundert werden würde: ein innovativer mittelständischer Betrieb in der modernen Blechbearbeitung, Baugruppen-Fertigung sowie im Stahl- und Metallbau, den seit dem Jahr 2003 Harald Keller in vierter Generation höchst erfolgreich führt (s.a. Kasten zur Firmenentwicklung auf Seite xx). Dem staatlich geprüften Metallbautechniker (Jahrgang 1978) ist es in kurzer Zeit gelungen, das Unternehmen zu einem leistungsfähigen Zulieferer und Lohnfertiger der Industrie auszubauen und den Umsatz zu verdoppeln. Zum breit gefächerten Kundenstamm zählen u.a. namhafte Unternehmen aus den Bereichen Maschinen- und Nutzfahrzeugbau, Medizintechnik, Agrar- und Solartechnik.
Hohe Wertschöpfung. Für ein Investitionsvolumen von 650.000 Euro - das größte in der Firmengeschichte – hat der Spezialist für Blechbearbeitung die vollautomatische 2D-Laserschneideanlage TruLaser 3030 NEU von Trumpf, Ditzingen, erworben, die rund um die Uhr Blechteile bearbeiten kann. „Wir wollen uns damit neue Kundenkreise erschließen und uns stärker auf die Fertigung von Baugruppen mit höherer Wertschöpfung konzentrieren“, erklärt Geschäftsführer Harald Keller, der sich im Übrigen durch die stabile Entwicklung im Krisenjahr 2009 in seiner offensiven Firmenpolitik bestätigt sieht: „Wir haben unser Fertigungsspektrum deutlich erweitert und viele neue Kunden gewonnen.“
Keller Metallbau zählt zu den ersten Kunden von Hersteller Trumpf, die in Deutschland die TruLaser 3030 NEU und damit die neue Generation der weltweit erfolgreichsten 2D-Laserschneideanlage einsetzen. „Die Anlage kann sich selbst bestücken, bemessen und sortieren“, berichtet Harald Keller. „Sie erlaubt eine noch präzisere und schnellere Bearbeitung der Blechstücke und garantiert eine bessere Qualität der Produkte.“
Die Maschine ist mit einem Laser TruFlow 4.000 ausgestattet, der 4000 Watt Leistung ins Blech bringt. Mit ihm lassen sich 20 mm dicker Baustahl, 15 mm dicker Edelstahl und 10 mm dickes Aluminium in Formaten bis 1500 x 3000 mm problemlos schneiden. Dabei wird das gesamte Spektrum von Blechdicken mit ein und demselben Schneidkopf bearbeitet, was unproduktive Nebenzeiten vermeidet. Mehr Produktivität bringen auch die höheren Achsengeschwindigkeiten aufgrund schnellerer und zuverlässiger Antriebe. Für Harald Keller ist die neue Technologie eine weitere Voraussetzung, um höherwertige Aufträge zu erhalten und seinen Betrieb kontinuierlich auszulasten: „Wir entwickeln uns damit zunehmend zu einem Hersteller fertiger Produkte.“ Die Finanzierung dieser Investition war nach seinen Angaben kein Problem: „Die Sparkasse hat mitgezogen“, lobt er die Zusammenarbeit mit dem Kreditinstitut.
Wie Harald Keller berichtet, hat sich die Auftragslage mit Jahresbeginn weiter spürbar verbessert: „Ein erster Höhepunkt 2010 war die Fertigstellung des Leuchtturmes und Hebekrans für den isländischen Themenbereich des Europa-Parks in Rust.“ Der rund zehn Meter hohe Turm, eine neue Attraktion im Hafenbereich von ‚Whale Adventures – Splash Tours’, ist komplett aus Blech hergestellt und zeigt, „dass die modernen Technologien bei der Bearbeitung von Blech fast keine Grenzen mehr kennen“.
Hohe Flexibilität. Eine überschaubare Betriebsgröße, innovative Fertigungstechnologien und ein großes Lager für Verbrauchsmaterial verschaffen dem mittelständischen Unternehmen die nötige Flexibilität als Zulieferer und Lohnfertiger der Industrie. Das Leistungsspektrum umfasst die klassische Blechbearbeitung, die computergesteuerte Blech- und Rohrbearbeitung (Laserschneiden, Stanzen, Abkanten, Nibbeln, Umformen) bis hin zur abschließenden Oberflächenbearbeitung. Schon 2009 hinzugekommen sind das Schweißen und Beschriften per Laser.
Mit diesem breiten Spektrum lassen sich Stahl, Edelstahl, Aluminium und verzinkte Metalle schnell, präzise und wirtschaftlich verarbeiten. Stärken des Unternehmens sind die Vielfalt der Bearbeitungsmöglichkeiten und die hohe Fertigungstiefe – beides erlaubt es Keller, flexibel auf individuelle Kundenwünsche einzugehen und maßgeschneiderte Lösungen in folgenden Bereichen anzubieten:
* Produktentwicklung;
* Laserschneiden (Bleche, Rohre);
* Laserschweißen;
* Laserbeschriften;
* CNC-Stanzen/-Nibbeln/-Umformen;
* CNC-Abkanten;
* Rundbiegen;
* mechanische Bearbeitung (Bohren, Senken, Fräsen, Flachschleifen, Drehen, Pressen, Sägen);
* Schweißen;
* Oberflächenveredelung (Satinieren, Glasperlenstrahlen, Sandstrahlen, Beizen, Lackieren, galvanisches Verzinken, Feuerverzinken, Pulverbeschichten, Schleifen);
* Montage (auch von kompletten Baugruppen);
* Logistik.
Produkte. Keller Metallbau fertigt einfache bis komplexe Blech-, Rohr- und Biegeteile als Einzelstücke oder in Serie sowie Baugruppen und Komplettgeräte inklusive fertiger Oberflächen und Montage. Sonderanfertigungen im Stahl- und Metallbau wie Treppen, Balkone, Geländer, Vordächer, Überdachungen, Podeste, Laufstege und Schweißkonstruktionen runden das Angebot ab. Alle Erzeugnisse werden im unternehmenseigenen Engineering-Bereich mit hochmoderner CAD-Technologie entwickelt und konstruiert.
Die maßgeschneiderte Fertigung von Baugruppen nach Kundenwunsch hat sich in den letzten Jahren zu einer Spezialkompetenz von Keller Metallbau entwickelt. Von der Produktidee bis zur kompletten Baugruppe wird alles aus einer Hand geplant, konstruiert, gefertigt und montiert. Beispiele dafür sind Maschinenverkleidungen und –gestelle, Öltanks und –wannen, Elektronikgehäuse, Transportbehälter, Stative, Sondermaschinen und Vorrichtungsbau.
Erfolgsfaktoren. Ungeachtet des beschriebenen Hightech-Einsatzes bleibt die hochmotivierte und bestens geschulte Belegschaft ein zentraler Erfolgsfaktor für Keller Metallbau: „Wir investieren konstant in die Qualifikation unserer Mitarbeiter, mehr als 90 Prozent von ihnen sind Facharbeiter“, betont der Geschäftsführer. Besonderen Wert legt er auf die Ausbildung des eigenen Nachwuchses – im Jahr 2004 hat das Unternehmen die Zahl der Ausbildungsplätze von zwei auf vier verdoppelt.
Ansonsten steht für das traditionsreiche Familienunternehmen die Nachhaltigkeit an erster Stelle. Auch in der vierten Generation setzt die Geschäftsführung auf langfristige Beziehungen zu Kunden und Lieferanten und pflegt sie mit einem hohen Anspruch an Qualität und Zuverlässigkeit. Darüber hinaus sieht Harald Keller einen entscheidenden Erfolgsfaktor in der konsequenten Kundenorientierung: „Neben der hohen Flexibilität und Kompetenz in der Fertigung sind es die kurzen Wege in der Umsetzung und die Präsenz vor Ort, die uns auszeichnen und ebenso schnelle wie wirtschaftliche Lösungen ermöglichen.“
Info + Kontakte
Keller Metallbau GmbH
Wöllinger Straße 3+5
79346 Endingen a.K.
Tel. +49 (0)7642/90737-0
Fax +49 (0)7642/90737-17
Im Überblick
Die Eckdaten einer Erfolgsgeschichte
1901: Schmiedemeister Adolf Keller I aus Oberflacht bei Tuttlingen gründet eine Hufschmiede in der Hauptstraße von Endingen am Kaiserstuhl.
1939: Adolf Keller I übergibt den Betrieb an seinen Sohn Adolf Keller II.
1963: Die beiden Söhne Adolf III und Erhard Keller übernehmen den Betrieb und spezialisieren sich auf die Bereiche Metall- und Landmaschinentechnik.
1973: Der Betrieb zieht in den Neubau in der Wöllinger Straße in Endingen um. Die Brüder Keller gehören damit zu den ersten Firmen, die sich im neuen Industriegebiet niederlassen.
1990: Mit der Installation der ersten CNC-gesteuerten Stanzanlage werden die Weichen für eine zukunftsweisende Umstrukturierung des Betriebes gestellt.
1992: Eine zweite Werkhalle mit 600 m2 Fläche entsteht.
1999: Mit der Installation einer CNC-gesteuerten vollhydraulischen Abkantpresse ergeben sich neue Möglichkeiten der Fertigung.
2001: Das neue Bürogebäude mit moderner Technik und zusätzlichen Arbeitsplätzen für den kaufmännischen Bereich wird eingeweiht.
2003: Keller Metallbau sichert die Unternehmensnachfolge – Harald Keller, ältester Sohn von Gertrud und Erhard Keller, übernimmt das Familienunternehmen in vierter Generation und baut es weiter zu einem leistungsfähigen Zulieferer für die Industrie aus.
2004: Die neue CNC-gesteuerte Abkantpresse mit Winkelmesseinrichtung ermöglicht Präzision auf höchstem Niveau. Die Zahl der Ausbildungsplätze wird von zwei auf vier erhöht.
2005: Eine neue Laserschneideanlage mit Rohrschneideeinrichtung erweitert die Produktpalette. Das Betriebsgelände wird um 2200 m2 vergrößert.
2006: Eine neue CNC-gesteuerte Abkantpresse und eine CNC-gesteuerte Schleif- und Entgratanlage werden in Betrieb genommen. Es entstehen fünf zusätzliche Arbeitsplätze.
2007: Investitionen in Hightech und Know-how halten an – die neue CNC-gesteuerte Stanzanlage schafft zusätzliche Kapazitäten in der Produktion. Fünf weitere qualifizierte Fachkräfte werden eingestellt. Zum Jahresende wird der Geschäftszweig Landmaschinen geschlossen, Keller konzentriert sich künftig auf Blechbearbeitung, Baugruppenfertigung sowie den Stahl- und Metallbau.
2008: Eine neue Maschine zur Oberflächenbearbeitung kommt zum Einsatz, es entsteht ein weiterer Arbeitsplatz. Der Fuhrpark wird um einen Lkw mit Ladebordwand erweitert.
2009: Das Unternehmen investiert 200.000 Euro in die Erweiterung des Maschinenparks: Eine neue Laserschweißanlage und eine Laserbeschriftungsanlage werden angeschafft.
2010: Im Frühjahr wird eine vollautomatisierte 2D-Laserschneideanlage mit Rohrschneideeinrichtung in Betrieb genommen.
Ausblick: Nach Jahren anhaltender Investitionen und erfolgreicher Umstrukturierung sieht sich Keller Metallbau heute mit derzeit 30 qualifizierten Mitarbeitern – darunter aktuell drei Auszubildende – und einem hochmodernen Maschinenpark bestens für die Zukunft gerüstet.