Oberfläche von Fassaden
Alles andere als oberflächlich waren die Vorträge auf der Fachtagung „Fassade11“ der Hochschule Augsburg zum Thema Oberfläche.
Mit großen Erwartungen strömten die Besucher zur Fachtagung „Fassade11, Oberflächen – Technik, Gestaltung, Perspektiven“. Bereits vor der Eingangstüre zur Handwerkskammer (HWK) Schwaben sammelten sich Interessierte um den ersten Informationsstand zum Thema Fassadenreinigung. Bevor die verschiedenen Vorträge starteten, konnten sich Besucher über Neuheiten bei ausgewählten Unternehmen informieren. Das Organisationsteam der HWK Schwaben hatte neben den Referenten eine begleitende Ausstellung vorbereitet. Namhafte Hersteller wie die Hilti Deutschland GmbH, Kaufering, oder die Glas Trösch Beratungs-GmbH, Ulm, präsentierten neue Produkte passend zum Tagungsthema.
Vor allem begeisterten die Vorträge. Experten verschafften dem Publikum zahlreiche Einblicke zu den unterschiedlichen Bereichen der Oberfläche, beispielsweise aus dem Blickwinkel der Architektur. Aber auch Fragen zur Reinigung und Pflege von Fassaden sowie die Entwicklungen und Problemfelder bei den Glasoberflächen wurden aufgezeigt und erklärt. Prof. Martin Bayer, Vizepräsident der Hochschule Augsburg, eröffnete die Tagung. Bei dieser Gelegenheit stellte er auch das Weiterbildende Berufsbegleitende Zertifikatsstudium „Fachingenieur Fassade“ der Hochschulen München und Augsburg vor.
Gestaltung. „Architektur ist der Spiegel der Gesellschaft und es bedarf einer gewissen Schärfe und eines Intellektes, um die Umwelt und die Fassade richtig wahrzunehmen“, erklärte Prof. Hans Nickl, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Nickl & Partner Architekten AG, München. Er beschrieb seine Ansichten, was Architektur heute darstelle aber auch wie sie die Gesellschaft wahrnehme. Nickl schilderte die Entstehung verschiedener Gebäude und Fassaden sowie ihre Gestaltung mit unterschiedlichen Materialien wie z.B. buntes oder farbloses Glas, Metall, Holz oder auch Beton. Dabei hob er die praktischen Aspekte bei der Planung sowie die gestalterischen Überlegungen hervor. „Architekten haben eine soziale Verantwortung“, erklärte er. „Oft fehlt bei Gebäuden ein Mittelmaß zwischen Kunst und Funktionalität“.
Reinigung. Markus Müller von der Rudolf Ambruch Fassadenpflege GmbH, Stuttgart, schilderte die verschiedenen Möglichkeiten der Reinigung, Pflege und Instandhaltung von Metallfassaden. „Viele Unterschätzen diese Thema, aber es ist wichtig, dass bereits in der Planungsphase an die Reinigung gedacht wird“, erklärte der Fachmann. Dabei appellierte er auch an Metallbauer u.a. die Bauherren oder Architekten darauf hinzuweisen, Möglichkeiten zur Reinigung einzuplanen. Müller berichtete von eigenen Erfahrungen aus der Praxis. Auch Tipps und Empfehlungen sollten den Besuchern aus den verschiedenen Gewerken weiterhelfen. Reinigung sei ein wichtiger Aspekt, um den Wert der Fassaden zu erhalten. „Eine nachhaltige Werterhaltung ist nicht immer möglich“, beschrieb der Experte. „das kann nur bei regelmäßiger Pflege garantiert werden.“
Glasoberflächen. Dr. Herbert Schreiner, Sachverständiger für „Glas im Bauwesen“ der IHK Nürnberg, sprach über die Optik und Funktion von Glasoberflächen. Zudem gab er einen Überblick über Problemfelder und Entwicklungstendenzen. An Beispielen zeigte er unterschiedliche Gläser und falsch eingesetzte Scheiben. Er wies auf Schwachstellen hin, da Fassaden im Tageslicht oft anders aussehen würden als nach den Berechnungen mit den Normen. „Ein weiterer Faktor ist auch, was dahinter gebaut wird“, erklärte Prof. Schreiner. Oft würden Licht- und Schatteneinfall anderer Gebäude noch einmal die Farbe der Fassade ändern. Positiv berichtete er über die Rupert App GmbH, Leutkirch. Die Metallbauer fertigen nach Kundenwunsch Musterfassaden mit originalen Profilen an und prüfen dabei die Funktionalität, u.a. in Zusammenarbeit mit dem Institut für Fenstertechnik e.V. (ift) Rosenheim.
Weitere Informationen zu den genannten Unternehmen finden Sie unter www.metall-markt.net
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