Factoring für den Metallbau
„Das ist uns zu aufwändig und zu teuer.“ Diesen Satz hört oft, wer Handwerksbetriebe nach Factoring fragt. Doch das Risiko bei Zahlungsausfall ist hoch und hat schon manchen kleinen Mittel - ständler in die Bredouille gebracht.
Unter dem Begriff „Factoring“ versteht die Finanzwelt das flüssigmachen offener Rechnungen. Der Factor kauft die Geldforderungen etwa eines Metallbetriebes und bezahlt diese sofort. Als Gegenleistung zieht er eine Gebühr ab, ähnlich wie Skonto. Diese liegt, je nach Ausfallrisiko, zwischen 0,5 und 4,5 %. Die Vorteile für den verkaufenden Betrieb sind vielfältig, glaubt man den Factoringfirmen. Was sicher stimmt, ist die Tatsache, dass durch den Verkauf offener Rechnungen auf einen Schlag eine belastete Kontokorrentlinie bei der Hausbank atmen kann. Denn der Factor überweist das Geld umgehend nach dem Ankauf der Rechnungen auf das Konto des Verkäufers. Und somit greift die alte Kaufmannsregel „Liquidität vor Rentabilität“, wie Tilmann Renz von der Stuttgarter Wirtschaftsprüfergesellschaft Binder, Hillebrecht und Partner (BHP) verdeutlicht.
Metallbauer pro Factoring.
Gute Erfahrungen hat Robert Höck aus Friedberg bei Augsburg mit Factoring gesammelt. Der Inhaber eines Metallbaubetriebes mit drei Gesellen und zwei Auszubildenden nutzt das Finanzierungsinstrument seit knapp zwei Jahren. Mit einem Jahresumsatz von 400.000 Euro fällt der Mittelständler normalerweise durch das Raster vieler Factoringanbieter. „Noch vor Jahren war alles unter zwei Millionen Euro Umsatz pro Jahr für die Branche uninteressant“, erklärt Renz. Inzwischen kaufen laut Deutschem Factoring-Verband einige Mitglieder Forderungen bereits ab einem Jahresvolumen von 100.000 Euro auf.