Akku-Kantenfräse KFM 18 LTX 3 RF
Gesamtnote gut (2,2) für das Gerät von MetaboVier Metallbauer haben die Akku-Kantenfräse sechs Wochen lang vor allem an Stahlaußenkanten getestet. Bei der Auswertung gaben drei Tester an, dass sie die KFM 18 LTX 3 RF kaufen würden. Prokurist Ralf Müller der Firma Wimmer argumentiert: „Wenn man geichmäßige Radien und Fasen haben will, muss man in solch eine Maschine investieren, Winkelschleifer schaffen das nicht.“
Die meisten Metallbauer schleifen die Kanten ihrer Bauteile mit dem Winkelschleifer (WS), für Bohrungen werden ein Kegelsenker oder ein Gradschleifer genutzt. So auch die Angaben unserer vier Testbetriebe. Kurz vorweg, um von den Vorteilen der Akku-Kantenfräse zu profitieren, sollten sich Anwender ein bisschen mit der Bedienung des Geräts beschäftigen, denn auch in diesem Fall gilt: „Übung macht den Meister“.
Normkonform gerundete Kanten, wie sie die DIN EN 1090-2 und die DIN EN ISO 12944 für den Korrosionsschutz fordern, lassen sich verlässlich weder mit dem Winkelschleifer noch mit dem Kegelsenker erzielen. Von scharfen Kanten fließt das Beschichtungsmaterial weg, in der Fachsprache als Kantenflucht bezeichnet; daher kann die Beschichtung − egal ob Zink oder Nassbeschichtungen jeglicher Art − nicht dauerhaft gegen Korrosion aufgebracht werden
Die Akku-Kantenfräse hat Metabo so entwickelt, dass sich mit ihr die Anforderungen der Norm exakt erfüllen lassen. Mit der Maschine kann auf eine scharfe Kante eine 45° Fase von maximal 4 mm oder auf eine scharfe Ecke ein Radius von maximal 3 mm aufgebracht werden. Es werden gleichmäßige, glatte Oberflächen ohne Untiefen erzeugt. Die beim Fräsen entstehende Hitze wird mit den Spänen abtransportiert, das Bauteil kann sofort weiterverarbeitet werden.
Die Leistungsstärke des 18 V-Akkus mit 8 Ah hielten alle Tester für ausreichend: Günter Dolezel von der Schlosserei Krückl gibt an, dass er innerhalb von zehn Minuten eine 10 mm dicke Stahlplatte auf 2 m Länge mit einer 3-mm-Fase versehen konnte. Er beurteilte die Akku-Leistung sogar „wie bei 230 V-Geräten“.
Fasen nach Norm
Kurz zu den Vorgaben der Norm: Die DIN EN ISO 12944 gliedert die Dauer des Korrosionsschutzes in drei Zeitspannen: < 5 Jahre, 5 bis 15 Jahre und > 15 Jahre. Diesen drei Zeitfenstern werden die Korrosivitätskategorien von C1 bis C5 (s. Tab. 1) zugeordnet, korrelierend mit einem definierten Vorbereitungsgrad P1 bis P3 (s. Tab. 2; beide auf www. metallbau-magazin.de).
Der Ausschreibende kann also hinsichtlich der Dauer des Korrosionsschutzes eine Korrosivitätskategorie von C1 bis C5 mit einem Vorbereitunsgrad von P1 bis P3 für den ausführenden Auftragnehmer festlegen. P1 definiert eine leichte Vorbereitung. So heißt es beispielsweise: Durch Schneiden hergestellte Kanten dürfen nicht scharfkantig sein und die Kanten müssen frei von Graten sein. P2 fordert eine gründliche und P3 eine sehr gründliche Vorbereitung mit festgesetzten Mindestradien, mit denen die Kanten gerundet sein müssen.
Präzision ist jedoch auch bei Rundungen von Bohrungen notwendig, gerade weil Verbindungsstücke besonders korrosionsanfällig sind. Laut Metabo kann die KFM 18 LTX 3RF in einer Minute die Kanten von sechs Bohrungen in einer Stahlbauplatte von beiden Seiten fräsen. Die Betriebe Methabau und Wimmer bestätigen das Versprechen des Herstellers. „Wer so schnell sein möchte, muss allerdings darauf achten, dass seine Platte fest eingespannt ist“, betont Ralf Müller. Für Kleinteile, die sich schwierig oder gar nicht einspannen lassen, hat er die Akku-Kantenfräse nicht benutzt. sm ◊