DieGuteForm 2019
Werkstücke der Sieger
Der jährliche Bundeswettbewerb "DieGuteForm" zeichnet Gesellenstücke aus, die höchsten handwerkwerklichen Maßstäben genügen. Erstmals wurde in diesem Jahr neben der Fachrichtung Metallgestaltung auch die Konstruktionstechnik in diesem Wettbewerb berücksichtigt. Wir stellen die Werkstücke und die ausgezeichneten Handwerker vor.
Tischgrill von Benjamin Böwing (1. Platz: Konstruktionstechnik)
Innerhalb eines Würfels mit den Maßen 30 x 30 x 30 cm sind die Funktionen untergebracht, die zum Grillen und Garen von Fleisch, Fisch oder Gemüse benötigt werden. Feuerrost, Aschekasten, Grillrost, Steinplatten zum Garen oder Warmhalten sowie ein ausgeklügeltes Belüftungssystem sind funktional wie intelligent in dem Tischgrillwürfel untergebracht. Die gute Verarbeitung, eine ausgewogene Materialwahl und -kombination sowie die haptisch angenehmen Oberflächen überzeugten die Jury ebenso wie die Spannung zwischen zeitgemäßem Designansatz und ausgeführtem Handwerk.
Tischgrill von Anton Steinkohl (2. Platz: Konstruktionstechnik)
Vier geschickt zueinander positionierte Flächen formen den Grundkörper, einen nach unten gestülpten Pyramidenstumpf. Flächenverlängerungen dieses Körpers bilden den sicheren Standfuß, aber auch eine weitere raumbildende Struktur. Die aus mehreren unterschiedlich dicken Flachstählen zusammengesetzten Flächen unterstreichen laut Jury die gelungene Handwerksarbeit, mit der sich das Gerät in Gesamtheit präsentiere. „Das Belüftungssystem ist mechanisch ebenso schön wie sauber gefertigt. Die sparsam eingesetzten Holzelemente wie Füße und Bedienung geben dem Gerät eine warme und persönliche Note.“
Schlüsselträger von Jasim Sauer (1. Platz: Metallgestaltung)
Sauers Werkstück wurde aus nur einem Stück Profilstahl gefertigt. Es überzeugte die Jury durch eine hohe skulpturale Qualität: „Diese Arbeit zeigt ein sehr hohes Maß an Konsequenz und Beherrschung des Entwurfsgedankens. Idee, Entwurf und Umsetzung sind bei diesem Stück in hervorragend gelungener Weise aufeinander abgestimmt und schlüssig. Die handwerklich meisterlich gekonnte Umsetzung ist der Beweis für ein ganzheitliches Verständnis des Designprozesses.“
Schachspiel in Gold und Silber von Sascha Kusenberg (2. Platz: Metallgestaltung)
Die Spielfiguren sind reduziert aus ausgedrehtem Rundstahl mit einfachen klaren Einschnitten gefertigt. Die Kerne differenzieren mit den Materialien Messing und Edelstahl die beiden Parteien und sind bis auf König und Dame stets gleich geschnitten. Die Entscheidung, König und Dame über die Kerne zu definieren und somit sehr gesondert zu behandeln, zeuge, so die Jury, vom spielerischen Umgang mit der Aufgabe. Unterstrichen werde dieser Ansatz durch das Verlassen der üblichen quadratischen Spielflächeneinteilung.
Schlüsselboard: von Simon Schicht (3. Platz: Metallgestaltung)
Bei diesem Entwurf überzeugte die Jury „die sehr gute Erfüllung der Funktionskriterien sowie das reliefartige Türblatt. Die Materialwahl und -kombination sind fein aufeinander abgestimmt und zeigen eine gediegene Wertigkeit, gepaart mit einer angenehmen Lebendigkeit. Diese zeigt sich sowohl im Material selbst als auch in dem Licht- und Schattenspiel der mehrteiligen konkaven Außenelemente. Kontrapunktisch angelegt ist das Edelstahlkästchen, in dem lose Kleinteile aufbewahrt werden können. Die aufzubewahrenden Schlüssel erhalten am Schlüsselring einen zylindrischen Magneten und werden damit an klar positionierten Stellen angehängt.“