Erleichterung für DIN EN 1090-Zertifizierung
Metallbauunternehmen greift zum WPQR-PaketIm Zuge der DIN EN 1090 Zertifizierung haben sich die Verantwortlichen von Thom Metall- und Maschinenbau für neue Geräte und das WPQR-Paket von EWM entschieden. Der Beitrag schildert, welche Vorteile sie von diesem Weg überzeugt haben.
Geschäftsführer Torsten Thom und Betriebsleiter Carsten Rosebrock haben tagtäglich mit Schweißtechnik zu tun. Aber nur mittelbar. So war es durchaus das Ziel von René Conradi, Niederlassungsleiter von EWM in Göttingen, die beiden Verantwortlichen bei der ersten Gerätevorführung zu provozieren. Er drückte ihnen eine Schweißanweisung aus dem WPQR-Paket sowie das passende Schweißgerät in die Hand und forderte sie auf, einfach mal gemäß der Anweisung loszuschweißen.
Doch so unlösbar war die Aufgabe gar nicht. Schweißgerät einschalten, JOB-Nummer und Schweißparameter laut Schweißanweisung einstellen, fertig. Dann ging es schon ans Schweißen, was sich als problemlos erwies. Das Ergebnis war eine optisch einwandfreie Naht. Und auch den Prüfungen nach der Bruchprobe hielten die Nähte stand. Thom erkannte: Wenn das Schweißen mit diesem Gerät so einfach ist, welche Vorteile würden erst die ausgebildeten und geprüften Schweißer daraus ziehen können.
Es folgten der konkrete Einsatz am Bauteil und der Vergleich mit den aktuellen Schweißnähten. Das Ergebnis: Die mit dem EWM-Gerät geschweißten Nähte wiesen eine bessere Qualität auf, konnten schneller geschweißt werden und waren zudem annähernd spritzerfrei – was die Nacharbeit minimiert und damit den Prozess wirtschaftlicher macht. Besonders hervorzuheben ist die Reproduzierbarkeit der Schweißparameter. Sind die Parameter eingestellt, weist die Naht stets die gleiche Qualität auf. Das gilt für Impuls- und Standardschweißverfahren ebenso wie für die innovativen Schweißverfahren. Wie sich Thom und Rosebrock entschieden haben, ist klar. Die Zertifizierung ging reibungslos über die Bühne.
Inzwischen befinden sich im Bestand von THOM mehrere EWM-Schweißgeräte. Da es sich dabei unabhängig von der Baureihe stets um MIG/MAG-Inverter-Schweißgeräte handelt, können die Schweißanweisungen aus dem WPQR-Paket für alle EWM-Schweißgeräte eingesetzt werden.
Schweißen bis einschließlich S355
In seinem Stahlbaubetrieb fertigt Thom Treppen, Geländer und Vordächer sowie komplexe Tragwerke und Anlagen aus Stahl. Da Thom bereits ein nach DIN 18800 zertifizierter Betrieb war, waren Schweißanweisungen nichts Neues für die werkseigene Produktionskontrolle WPK, die ebenfalls schon unter der DIN 18800 eingerichtet war. Schweißanweisungen nach qualifizierten Schweißzusatzwerkstoffen für Materialien bis zu einer Streckgrenze von 275 MPa waren problemlos erstellt und können für den Stahlbau eingesetzt werden. Doch als Stahlbaubetrieb hat Thom auch mit Materialien bis zu einer Streckgrenze von 355 MPa gearbeitet – und wollte diesen Zweig weiter bedienen. Dafür muss der Betrieb in der EXC2 nach DIN EN 1090 zertifiziert sein. Das bedarf Schweißanweisungen nach Standardschweißverfahren, solche nach qualifizierten Zusatzwerkstoffen können bei diesen Materialien nicht mehr eingesetzt werden.
Mit dem WPQR-Paket und dem entsprechenden Schweißgerät besitzt Thom die notwendigen Voraussetzungen, um auch für Stähle bis S355 Schweißanweisungen erstellen und weiterhin diese Materialien für Tragwerke einsetzen zu können. Denn bereits zum Zeitpunkt der Zertifizierung müssen sämtliche Schweißanweisungen vorliegen, nach denen ein Betrieb fertigen will. Wenn Thom weiterhin auch Stähle bis zu einer Streckgrenze von 355 MPa für Tragwerke einsetzt, müssen auch diese Schweißanweisungen vorhanden sein. Grundlage für diese Schweißanweisungen war das WQPR-Paket. Die jeweiligen Schweißparameter wurden auf die Formblätter von Thom übertragen – fertig. Die Prüfer akzeptierten dieses Vorgehen ohne weitere Verfahrensprüfungen. Für Thom hat sich dieser Schritt wirtschaftlich gerechnet: Die Kosten für das gesamte WPQR-Paket und damit für alle Schweißanweisungen für Stähle bis 355 MPa lagen nur bei einem Bruchteil dessen, was allein eine einzige Verfahrensprüfung gekostet hätte – abgesehen von dem Zeitaufwand.
Schnelle Zertifizierung
In nur gut sechs Monaten war bei Thom die Zertifizierung nach DIN EN 1090 abgeschlossen. Sicherlich war durch die Zertifizierung nach DIN 18800 und DIN ISO 9001 viel Vorarbeit geleistet worden und es gab bereits Erfahrungen, Schweißanweisungen zu erstellen. Mit dem WPQR-Paket waren sämtliche Schweißanweisungen für Stähle bis einschließlich S355 sofort verfügbar und konnten bei der zertifizierenden Stelle nachgewiesen werden. red
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