FLOTT ist wieder flott
Aufatmen in Remscheid: Die im März angemeldete Insolvenz des Bohrmaschinenherstellers FLOTT ist beendet. Geschäftsführer Jürgen Kullmann gab bekannt, dass das Traditionsunternehmen am Standort Remscheid mit 13 bis 15 Mitarbeitern weiterarbeiten wird: „Der Standort bleibt erhalten, und sobald die Krise überwunden ist, werden wir auch wieder Mitarbeiter einstellen“, versprach er.
Das Fortführungskonzept wurde in Zusammenarbeit mit Insolvenzverwalter Marc d’Avoine aus Wuppertal erarbeitet. Die Grundlage für die Rettung des Unternehmens ist das persönliche Engagement von Kullmann, seinem Partner Karsten Jennissen sowie den ehemaligen Gesellschaftern Dr. Karl Peter Becker und Jan Peter Arnz in Höhe von insgesamt 250.000 Euro. „Weitere 500.000 Euro sollen in Form von Fördermitteln und Krediten von Land und Banken fließen“, erklärt d’Avoine.
Neben Kreativität, Innovationen und Forschung sieht das Konzept vor, die A-Kriterien Qualität und Liefertreue in den Vordergrund zu stellen. Kullmann: „Der Posten Reklamationen soll auf ein Minimum reduziert werden. Alle Kompetenzteile werden seit 2008 ausschließlich aus Deutschland beschafft.“
Dazu gehört auch der Bereich Instandsetzung inklusive Reparatur- und Ersatzteil-Service für alle FLOTT-Produkte: „Diesen sichert unser Partner Voith Industrie-Service GmbH.“ Vereinbart wurde, dass Voith am Standort Remscheid gemeinsam mit FLOTT einen Service- Stützpunkt einrichtet, an dem zunächst nochmals vier bis fünf Arbeitsplätze entstehen.
Auf die Beschäftigten des nun als Arnz FLOTT GmbH Werkzeugmaschinen firmierenden Unternehmens kommt viel Arbeit zu. Kullmann: „Bei uns wird es keine Stempeluhr geben. Jeder der verbliebenen Mitarbeiter ist bereit, so viel zu leisten, wie notwendig ist.“ Dies betrifft alle, also auch die Führungsriege. Ebenso wie Verdiensteinbußen, die unvermeidbar sind. „Das Fortbestehen ist gesichert, FLOTT ist wieder flott. Jeder einzelne von uns und wir alle gemeinsam sind bereit und willens, diese Chance zu nutzen und das Unternehmen erfolgreich aus der Krise zu führen“, betont Kullmann.